ZUM LEINENRUCK :: Hundeerziehung + Soziales

ZUM LEINENRUCK

von SLP(YCH) am 11. Oktober 1999 08:06

Hallo Me.

Meine Rede.
Ich habe mit meinen Welpen zuerst im Haus, dann im Garten
und dann auf einem freien Gelände geübt(KOMM in Verbindung mit Leckerli)
Bis das geklappt hat.Hat es Probleme mit dem Kommen gegeben, kam der
Welpe an die Leine, gerufen, keine Reaktion, an der Leine gezogen.
Das zweimal und es ging. Einmal für alle Mal.
Wenn nun jemand sagt,daß die Hunde den Unterschied merken, Leine an,
Leine aus, dann kann ich dazu nur sagen, merken die Hunde nicht den
Unterschied, SICHERES Gelände, "UNSICHERES" Gelände??
Ja sicher, man ist ein Hundequäler, wenn man seinen Hund nicht frei laufen
läßt(aber wehe wenn dann doch).

SLP

von Bianca(YCH) am 11. Oktober 1999 10:27

:Einen schönen guten Morgen,
:
: Erstaunt habe ich in der letzten Zeit die Diskussionen zum Thema "LEINENZIEHEN" verfolgt.

Wieso erstaunt? Nur, weil man auf eine Quelle von einem Buch verweist, wo es eine wissenschaftliche Erhebung über Leinenrucke gibt, muß man doch nicht gleich hintenrüber fallen??? Was ist daran schlimm, daß man die Leute darüber informiert? Was man daraus macht, ist doch jedem selber überlassen.

Wir haben auch noch vor 3 Jahren mit dem Leinenruck gearbeitet. Wir machen es heute nicht mehr, weil es fremde Hunde sind und nicht die eigenen, denen wir Hilfestellung geben. Ich würde weder mit einem Hund, wo nicht eindeutig erwiesen ist, daß er HD-frei ist, über eine Hürde springen noch würde ich bei einem Hund den Leinenruck empfehlen. Warum? Ich möcht mir nichts zu Schulden kommen lassen und nicht noch eventuell ein Problem mehr (statt weniger) entstehen lassen. Wie willst Du das vor den Leuten argumentieren oder vertreten, wenn sie auch das Buch lesen und Dich darauf ansprechen? Alles Lüge?
:
: Am besten wir reden alle mit unseren Hunden in einem vernünftigen Ton, legen ihnen unsere
: Argumente PRO und Contra dar und lassen sie dann mitentscheiden.

In der Hundeerziehung steht Konsequenz an erster Stelle. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit "körperlicher Beeinflussung" zu tun. Das man eine Erziehung in Abrede stellt, nur, weil man den Leinenruck nicht (mehr)anwendet, finde ich sehr bedenklich.


: Habt Ihr alle, die Ihr so gegen die Anwendung von körperlichen Erziehungsmaßnahmen redet Euch
: mal überlegt, mit was Ihr es hier zu tun habt?

Ich habe es selber an meinem Hund ausprobiert und bin .... gescheitert.
Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich es mit Hunden zu tun, die "leicht" zu "beeindrucken" waren, sei es mit der Stimme (Exerzierton) oder Wurfkette, auf den Rücken drehen etc. Bei meinem eigenen Hund hat das nicht funktioniert. Damit meine ich nicht speziell das Leinerucken, das wurde von Anfang an geklärt und zwar als Welpe. Nehmen wir mal das Kommando "Komm". Es mag auch Hunde geben, die sich durch die lange Leine nur so lange beeinflussen lassen, indem sie auch an der langen Leine sind. Da mußte ich begreifen, daß ich nur etwas erreiche, wenn ich meinem Hund durch "geistige Größe" überlegen bin. Das hat nur etwas mit Konsequenz zu tun. Der Hund kommt jetzt (wo es bei mir "Klick" gemacht hat) "angebrettert", weil ich etwas Positives bedeute, was sie erwartet, das war vorher nicht so und deshalb kam sie auch nicht. Das heißt aber nicht, daß ich dadurch meinem Hund mehr durchgehen lasse. Ich weiß trotzdem, was ich will und das setze ich auch durch. Nur eben nicht mehr mit der "Hau-Ruck-Methode", weil sie weder auf Entfernung noch langfristig etwas bringt. Das ist eine Grundsätzlichkeit, worum es geht.


: Menschen die Hunde mittels körperlicher Einwirkung erziehen sind BÖSE. Sagt ihr.

Habe ich nicht gesagt. Aber es sei doch Leuten zugestanden, daß sie auch andere Wege gefunden haben, um HUND klarzumachen, was erlaubt ist und was nicht.

: Ist dann ein Hund der einen anderen Hund mit körperlichen Mitteln erzieht auch BÖSE?

Nee, bestimmt nicht. Wenn der Mensch auch nur hundliches Verhalten anbringt, ist das doch in Ordnung wie zum Beispiel Schnauzengriff, auf den Rücken drehen. Wie ordnest Du denn den Leinenruck ein? Gibts den bei Hunden?


: Seht doch endlich einmal ein, daß ein Hund KEIN Mensch ist; daß für einen Hund andere Kriterien
: gelten als für einen Menschen. Für einen Menschen mag es brutal erscheinen, wenn man einen Hund
: schüttelt. Der Hund versteht aber nur Gesten, die in seinem Hirn entsprechend verankert sind.

Auch da kann ich Dir nicht zustimmen. In der Hundewissenschaft geht es eben auch weiter. Nackenschütteln war und ist mir auch bekannt. Ist auch schon 3 Jahre her, wo wir das noch "empfohlen" haben.

: Ihr tut den Hunden keinen Gefallen, wenn Ihr nach menschlichen Maßstäben vorgeht.

Nein nach menschlichen Maßstäben sicherlich nicht, aber an den neuesten Erkenntnissen in Sachen HUND und dem sollte sich einfach keiner verschließen, deshalb werden Forschungen betrieben.

: Wieso gibt es eigentlich soviele Hunde mit Neurosen, Beisser und sonstige Psychokrüppel?

Tja, kenne ich leider auch einige. Aber dafür sind wir ja da, um diesen Hunden (oder Haltern?) zu helfen. Und glaube mir, KEINER hatte anschließend noch MEHR Probleme, die zu uns kamen oder kommen.

: Der Hund an sich ist nicht so. Es sind die Menschen, die nicht wissen, wie man mit so einem Wesen
: umgeht.
Richtig, ist leider so. Vielen HF fehlt grundsätzlich die Kenntnis um Hundedenken.

Die sagen, ich kann meinen kleinen Hund nicht schlagen, nicht züchtigen nicht an der Leine
: ziehen.
... und Du meinst, daß sich das dadurch ändert? Wir haben viele Hunde, die leider zu viel davon erfahren haben. Probleme durch Nichtkenntnis oder Unwissen sind leichter in den Griff zu bekommen als die Probleme, die durch Mißhandlung entstanden sind.

Aber die können ihn geistig zu einem Trottel machen, zu einer aggressiven Töhle. Dann ist
: ja der Hund dran schuld. Gott sei Dank. Sich die eigene Unfähigkeit einzugestehen wäre ja auch viel
: schlimmer. Nicht wahr?

Es ist immer der Hundehalter, muß aber nicht unbedingt gerade der sein, der zu uns kommt, sondern es trifft den, der ihn gerade übernommen hat.

: Meine Hunde wurden schon geschüttelt, an der Leine zurückgezogen, dass sie sich überschlagen haben,
: haben meine Hand auf dem Hintern gespürt. Ihr werdet sagen, wie brutal.

Nicht unbedingt. Aber: ... es geht auch anders!

: Ich sage, nur nach EUREN Maßstäben.
: Meine Hunde sind selbstbewusste Wesen, die wissen wie weit sie gehen dürfen, die wissen wo ihr Platz
: im Rudel ist, was sie dürfen und was nicht.Keiner meiner Hunde duckt vor mir, weiss aber ganz
: genau wann Schicht ist. Sie hören. Ich kann sie überall mit hinnehmen. Das alles mit vielleicht 10
: Bestrafungen auf die oben genannte Art und Weise in ihrem Leben und teilweise mit 24 Stunden -
: Betreuung im Welpenalter.

Das wissen aber auch viele andere, denen man auch "erklärt" hat, wo ihr Platz im Rudel ist. Mit Konsequenz, Motivation und Lob bekommt man jeden Hund hin und auch dieser weiß, wo sein Platz ist oder an welcher Stelle er steht.

: Dafür biete ich ihnen ein artgerechtes Dasein. Ich kann sie frei laufen lassen, sie beissen nicht, sie
: sind ausgeglichen, sie fressen weder kleine Kinder noch die Haustiere anderer.
: Könnt ihr das von Euren Hunden auch sagen?

Jaaaaaaaaaaaaaaaa! Und für viele andere auch!

: Ihr kommt mir vor wie die Eltern von Kindern, die in der Schule auffällig sind, weil sie nicht stillsitzen
: können, andere verprügeln und nach 2 Jahren immer noch nicht lesen können.

Ich denke, Du verwechselst da irgend etwas. Du zielst auf die antiautoritäre Erziehung von Kindern hin. Davon halte ich nichts und auch nicht bei Hunden. Ich weiß was ich will und was ich nicht will und ich weiß, was ich mit anderen Hundehaltern erreichen will. Und das funktioniert und alleine das zählt!


: Sicherlich sollen "Prügel" an letzter Stelle stehen. Wir reden hier nicht davon einen Hund/Kind grün und
: blau zu schlagen. Dennoch sollte man niemanden als brutal bezeichnen, wenn der seinen Hund erzieht,
: wie Hunde auch Hunde erziehen würden - mit Taten.

Das mag auf manche zutreffen, aber eben nicht auf alle. Grundsätzlich würde ich immer versuchen, daß Pferd von vorne aufzuzäumen und nicht von hinten.

: Wobei das noch die Frage ist, wieso ihr eigentlich der Natur entgegenwirken wollt.

Hmmmmhhh??? Wir sprechen doch hier vom Leinerucken, oder nicht?

: Habt ihr einmal gesehen, wie Wölfe ihre Welpen erziehen? Oder Hunde?
: Eben.
Meinst Du die Gesten? Oder den Schnauzengriff? Oder die Unterwerfungsgeste? Aber den Leinenruck? Nö, noch nicht gesehen.
:
Ebenfalls viele Grüße von
Bianca

von Gabi(YCH) am 11. Oktober 1999 09:38

Hallo Me,

:Konnte Dein Welpe bereits "komm" als Du ihn bekommen hast?????

Entschuldige, wenn ich mich hier mal einmische, aber alle meine Welpen folgen mir auf Schritt und Tritt. Ein Welpe hat noch nicht das Selbstbewußtsein, sich alleine vom Rudel zu entfernen und das sollte man sich zu nutze machen. D. h. immer loben, wenn der Welpe auf einen zu kommt (streicheln, Leckerli). C.a. mit 3 Monaten fange ich richtig mit der Leine an, aber da kommen sie auch schon gerne.

Gruß
Gabi

von Gabi(YCH) am 11. Oktober 1999 09:48

Hallo allerseits,

:Ich persönlich halte mich für einen Hundeführer und nicht Hunderucker. Und die Leine ist für mich ein Sicherheitsseil mit dem ich verhindere, dass mein Hund sich in Gefahr begibt bevor er sicher auf meine Signale reagiert. Aber zum Durchsetzten von Signalen werde ich sie nicht mehr anwenden.

Absolut meine Meinung!
Was man hier mal ganz deutlich sagen sollte: jeder Hund ist anders und reagiert anders. Es gibt Hunde, die man mit Schläge aggressiv machen würde. Die größte Dominanz bei Hunden ist die Ignoranz!!!

Gruß
Gabi

von Peter(YCH) am 11. Oktober 1999 09:54

Hallo Petra
:
: : Das mit der Leine haben sie im Welpenalter gelernt.
:
: Genau da habe ich bewusst die Leine weggelassen - in Bezug auf das Herankommen. Das ist gerade bei einem Welpen unnötig!
:
Aber nicht im freier Natur. Wer hier den Welpen einfach rennenläßt, ohne daß er ein Kommando beherscht handelt in meinen Augen Verantwortungslos.

Gruß
Peter

von Gabi(YCH) am 11. Oktober 1999 09:55

Hallo ?,

: anderen Hunden gebissen, gekniffen und überrannt. Ein Welpe hat elastische Knochen.
: Was soll der sich tun?

Meine Hündin wurde mit 5 Monaten von einem großen Hund gejagt. Sie hat Heute noch Angst, wenn ein großer Hund angerannt kommt. Kapier doch! Es geht hier nicht um die Knochen sondern um die PSYCHE!!

Ciao
Gabi
: SLP

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