Das absolute NEIN.... :: Hundeerziehung + Soziales

Das absolute NEIN....

von Eckhard(YCH) am 14. Oktober 1999 06:54

Das absolute NEIN....

......unabhängig von den unterschiedlichsten und umstrittensten Methoden frage ich nun: Wie kann das absolute NEIN erreicht und durchgesetzt werden??? "Nein ist Nein" wird von einigen Forumsteilnehmern proklamiert. Wie einigen bekannt sein dürfte habe ich 3 Teckel. Teckel sind schon etwas eigenwillig - ich übrigens auch - deshalb fasziniert mich diese Rasse.

Da diese 3 lustigen Gesellen in der häuslichen Gemeinschaft leben, mußte die bisherige Erziehung auch gemeinschaftlich erfolgen. Man kann den einen Hunde mal für eine gewisse Zeit intensiver "rannehmen", aber die beiden anderen nicht einfach in die "Ecke stellen". Also muß alles weitgehendst gemeinsam erfolgen. Ich kann Euch sagen: keine einfache Aufgabe! Freilauf im freien Feld mit allen 3 gemeinsam ist nicht möglich - der Jagdinstinkt bricht durch - und die nächsten Minuten sind die Gesellen unterwegs. Wenn ich dann nur einen Einzelhund laufen lasse, kann ich mit dem Abbruch "HEY" den Ausflug verhindern.

Wie kann ich aber das absolute NEIN einführen?? Ohne "Gewalt" ohne schreien?? Ich freue mich auf die Tips der Experten.


Viele Grüße
Eckhard und Teckelrudel

von Kathi(YCH) am 14. Oktober 1999 07:21

Hallo Eckhard,

: Da diese 3 lustigen Gesellen in der häuslichen Gemeinschaft leben, mußte die bisherige Erziehung auch gemeinschaftlich erfolgen. Man kann den einen Hunde mal für eine gewisse Zeit intensiver "rannehmen", aber die beiden anderen nicht einfach in die "Ecke stellen". Also muß alles weitgehendst gemeinsam erfolgen.

Das Problem kenne ich nur zu gut! Ich habe 3 Akita . Diese Rasse ist sehr dominant und ebenso Jagdbegeistert.
Mit der gemeinschaftlichen Erziehung ist das so eine Sache. Ohne vorheriges Einzeltraining ist das sehr schwierig. Ich habe meinen Hunden im "Einzelunterricht" den Grundgehorsam beigebracht (Fuß, Sitz, Platz, Komm) und dann mit allen zusammen weitergeübt. Das hat ganz gut funktioniert. Das "NEIN"-Kommando hat jeder Hund unabhängig vom anderen (Einzelspaziergänge und Übungen) gelernt. Ich habe dazu eine Rassel-Büchse benutzt (Red Bull-Dose mit kleinen Steinchen gefüllt und zugeklebt); anzuwenden wie eine Wurfkette. Jetzt reicht ein gesprochenes "NEIN".

: Freilauf im freien Feld mit allen 3 gemeinsam ist nicht möglich - der Jagdinstinkt bricht durch - und die nächsten Minuten sind die Gesellen unterwegs. Wenn ich dann nur einen Einzelhund laufen lasse, kann ich mit dem Abbruch "HEY" den Ausflug verhindern.

So läuft das beu mir auch. Den jungen Rüden lasse ich in übersichlichem Gelände frei laufen, die beiden anderen bleiben angeleint. Wenn das "Pärchen" freiläuft, bleibt der Rüde angeleint. Alle drei frei zu lassen wäre der blanke Wahnsinn (ich hoffe dieses Problem aber auch noch lösen zu können).

: Wie kann ich aber das absolute NEIN einführen?? Ohne "Gewalt" ohne schreien??

Meine Methode: klein anfangen.
Anfangs habe ich mein "NEIN" mit leichtem Leinenrück unterstrichen (auch in der Wohnung) und den Hund dann sofort abgelengt. Draußen bei Freilauf habe ich dann die Büchse zum Einsatz gebracht. Man braucht den Hund damit nicht zu treffen. Es reicht föllig die Büchse neben den Hund zu werfen, wenn dieser auf das Hörzeichen "NEIN" nicht reagiert. Allerdings darf der Hund nicht mitbekommen, das die Büchse vom Herrchen kommt (Vertrauen nicht erschüttern).
Wenn der Hund, überrascht durch das Klappern aufgesehen hat, habe ich ihn freudig gerufen mit gleichzeitigen weggehen vom Hund. Wenn der Hund dann kommt (egal wie langsam) bekommt er ein Leckerchen (Gekochte).
Diese Methode klappt eigentlich sehr gut. Bei ängstlichen Hunden ist die Büchse aber vorsichtig einzusetzten.
Um Verwirrungen unterwegs (wenn alle drei mitkommen) zu vermeiden, spreche ich bei "NEIN"_Bedarf den entsprechenden Hund vorher mit Namen an: Kancho, NEIN. Die beiden anderen fühlen sich dann überhaupt nicht angesporochen.
Früher sind immer alle drei angeschlichen gekommen, wenn ich einen angemosert habe. Das passiert jetzt nicht mehr.
Ganz wichtig ist das Loben, wenn der Hund die "Untat" auf Hörzeichen "NEIN" unterläßt.

Ich hoffe damit ist Dir ein wenig geholfen

Viele Grüße
Kathi + Akita-Rudel


von Hanny(YCH) am 14. Oktober 1999 08:32

Hallo Kathi!


grinning smileyas "NEIN"-Kommando hat jeder Hund unabhängig vom anderen Allerdings darf der Hund nicht mitbekommen, das die Büchse vom Herrchen kommt (Vertrauen nicht erschüttern).
die Büchse aber vorsichtig einzusetzten.
: Kathi + Akita-Rudel

Mit welcher Tecnik wirfst Du denn die Klapperbüchse ohne das der Hund das mitbekommt!

Grüßle
Hanny & Co

von Kathi(YCH) am 14. Oktober 1999 09:09

Hallo Hanny,

: Mit welcher Tecnik wirfst Du denn die Klapperbüchse ohne das der Hund das mitbekommt!

Beispiel: der Hund frißt draußen irgendetwas und soll es lassen.
Man nähert sich dem Hund von hinten und sagt "NEIN". Hört der Hund nicht, wirft man die Büchse.
Dies funktioniert, genau wie beim Wurfkettentraining nur, wenn der Hund nicht mitbekommt woher die Einwirkung kommt. Ich nenne das den "liebe-Gott-Effekt". Der Hund lernt dadurch das Hörzeichen "NEIN" ernstzunehmen ohne die Einwirkung mit dem Besitzer in Verbindung zu bringen.
Würde der Hund sehen, von wo die Büchse kommt oder mitkriegen das der Besitzer sie wirft, würde der Hund Angst bekommen oder dem Besitzer aus dem Weg gehen. In dem Moment hat er zwar seine "Untat" unterbrochen aber das Verhältnis zum Besitzer hat dadurch sehr gelitten. Bei ängstlichen Hunden kann dadurch das Vertrauen ganz zerstört werden.

Gruß
Kathi

von hanny(YCH) am 14. Oktober 1999 09:32

Hallo Kathi!
Vielen Dank für Deine prompte Antwort. Meine Frage ist jedoch nicht zur Genüge beantwortet!
: Mit welcher Tecnik wirfst Du denn die Klapperbüchse ohne das der Hund das mitbekommt!
: Beispiel: der Hund frißt draußen irgendetwas und soll es lassen.
: Man nähert sich dem Hund von hinten und sagt "NEIN". Hört der Hund nicht, wirft man die Büchse.
Das ist der Punkt: Du hebst den Arm/die Hand und wirfst die Büchse in Richtung Hund, richtig?
: Dies funktioniert, genau wie beim Wurfkettentraining nur, wenn der Hund nicht mitbekommt woher die Einwirkung kommt.
Ssehen Deine Hunde nicht den angehobenen Arm/die Hand? Sozusagen aus dem Augenwinkel?
Hast Du da eine bestimmte Armbewegung/Handbewegung?
Oder liegt es daran, daß Du genau hinter dem Hund stehst?
Das kann ich mir in der Praxis nicht recht vorstellen. Wenn der Hund z.B. losdüst hast Du doch gar keine Zeit mehr, Dich genau hinter ihm in Position zu stellen?
: Würde der Hund sehen, von wo die Büchse kommt oder mitkriegen das der Besitzer sie wirft, würde der Hund Angst bekommen oder dem Besitzer aus dem Weg gehen.
Das scheint mir eben das schwierigste am Werfen von Gegenständen zu sein, daß er das nicht merkt!
: Gruß
: Kathi

ebenfalls Grüßle
Hanny & co

von bianca(YCH) am 14. Oktober 1999 09:43

Hey Eckard,
:
ich kann nur von mir selber berichten, da ich mit meinem Hund ein riesengroßes Jagdproblem hatte.

Ich war immer der Meinung, daß ich doch recht konsequent bin in allen Belangen. Das war aber im Endeffekt doch nicht so. Und das fängt halt zuhause schon an, wenn der Hund begriffen hat, das "Nein" "Nein" ist, wird sich schnell etwas ändern. Auch sollte man die unterschwellige Dominanz der Hunde im Haus doch mal aufs Korn nehmen. Es ist egal, wie ein Hund etwas erreicht, ob mit Charme oder Sturheit, für ihn zählt nur, daß er es erreicht hat und dieses versucht er auch immer wieder durchzusetzen. Manchmal bemerkt man es gar nicht, da man eben "menschlich" denkt. Wichtig ist, daß man bei seinem Hund die "Achtung" erhält, das hat aber nichts mit den herkömmlichen "Kommandos" zu tun. Das heißt, meine Hündin habe ich einfach mal abgelegt in der Wohnung, wo sie erst auf mein Kommando wieder aufstehen durfte, z. B. beim Essen. Sie mußte den Platz räumen, wenn ich passieren wollte. ICH bin immer zuerst durch die Tür gegangen und erst auf mein Kommando durfte sie auch rauskommen. Gefressen wurde erst, wenn ich das O.K. gegeben habe. Ich habe viele Dinge ganz bewußt eine zeitlang ganz extrem beachtet, vor allem mich! Auch ist es ganz wichtig, daß ein Kommando nur einmal gegeben werden sollte; dann muß auch die "Aktion" des Hundes erfolgen. Ich war doch in vielen Belangen zu inkonsequent und hab mich selber überprüft. Und zum Thema Schreien. Ein Rudelführer erhält die gewünschte Achtung beim Hund, wenn er ruhig, ausgeglichen und selbstsicher ist.

Ein Beispiel:
Meine Hündin sah einen Hasen. Sie war von einer Sekunde auf die andere weg, so daß man gar nicht handeln konnte. Aus dem Stand startete sie los. Natürlich habe ich ihr hinterhergeschrien, was überhaupt nichts bewirkte. Mein Fehler! Das war eher noch so eine Art Bestärkung für sie, da Schreien auch Unsicherheit beinhaltet, so daß sie genau wußte, daß ich überhaupt keinen Einfluß auf sie haben konnte. Schreien = Schwäche. Heute kommt ein genauso gelassenes Nein von mir, das die Selbstverständlichkeit beinhaltet, daß ich sicher bin, daß sie nicht losdonnert, wie eben auch in der Wohnung. Ich bin diejenige, die den Ton angibt! Wichtig ist, daß man lernt, zu erkennen, wann der Hund losstarten möchte. Gespitzte Ohren, Blick aufs Feld. Da muß schon das Nein kommen, nicht erst, wenn der Hund schon weg ist. Das heißt, dem Hund von Anfang an auch nur einen bestimmten Radius gewähren.

Das Kommando "Komm" ist dabei auch ganz wichtig. Mein Hund kam zu mir immer erst nach dem zweiten Befehl und dann auch nur angetrottet. Hab ich mir überlegt, Du machst was falsch oder bist für den Hund zu negativ. War auch so. Kam der Hund zufällig, Lob und ich habe dann immer mit einer fröhlichen, interessanten Stimme gerufen. Hund kommt heute freudig auf ersten Befehl "angedonnert".

Der gleiche Hund, bei Umlernen von mir ist heute ein komplett anderer.

Ich sehe bei Dir natürlich das große Problem des Rudels. Die drei sind sich selber schon genug, deshalb wirst Du es wohl auch schwerer haben.

Hoffe aber, Dir ein paar Denkanstöße gegeben zu haben.

Viele Grüße von
Bianca

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