Servus Dogman-Peter,
......ich behaupte mal, du missverstehst mich teilweise gründlich!
:: Einerseits, "der Hund muss gehorchen und auch einmal mitarbeiten WEIL ER MUSS!!!".......und andererseits, funktioniert dann das Ganze auf einmal nicht mehr WEIL er durch Spielen (vorher, oder nachher, oder zwischendurch) auf einmal ZU abgelenkt wird!::
: Hm...was stört dich an dem "Muss"? Sorry, aber das kommt jetzt gerade so rüber als ob der Hund zu entscheiden hat was abläuft und das kann wohl nicht der Sinn sein.:
Ziel der Asubildung ist für mich tatsächlich, dass der Hund "die Wahl hat" zu kooperieren und es tut.
Natürlich gibt es unzählige Situationen, in denen aus meiner Sicht der Hund MUSS!!! Die Frage ist aber jetzt, wie erreiche ich diese Zuverlässigkeit? Ich behaupte sie ist genauso zu erreichen über Kooperationsbereitschaft und über eine zuverlässige Signalkontrolle.
Mein Wollen und den Willen des Hundes deckungsgleich zu bringen!!!
: Anscheinend verstehst du es nicht, oder willst es nicht verstehen, dass dem Hund begreiflich gemacht wird, dass "aus Spass Ernst wird". Der Ernst des Leben, den jeder Welpe je nach dem mitunter auch ganz krass kennen lernt.:
"Vermenschlichung" kommt unten nochmal *ggg*. Aber vornweg glaube ich gerade NICHT zu vermenschlichen, wenn ich beim "Fordern irgendwelcher Aktivität vom Hund" auf das MUSS verzichte. Beschreibe mir irgendeine natürlich Situation in einem Canidenrudel, die damit vergleichbar wäre. Nimm mal Jagdsequenzen. Wo gibt es die Einwirkung zur Absicherung des "DU Rangniedriger MUSST jetzt mitlaufen! BASTA!" ???
Welpen lernen den "Ernst des Lebens" aus dem "Spiel des Lebens" ja. Da hast du völlig recht. Aber in allen MUSS-Situationen, die mit Ausbildung im Sinne des Hundetrainings was zu tun haben HABEN SIE DIE WAHLMÖGLICHKEIT!!!
Eine völlig andere Situation ist für mich der Bereich "Tabu-Überschreitung" etc........Belästigt der Welpe ab einem gewissen Alter die Mutterhündin, oder ein anderes ranghöheres Tier auf seinem Ruheplatz (o.ä.) dann kommt es zu sogenannten "Dominanzgesten". Der Ernst des Lebens heißt also, "Hoppla" das soll ich nicht! OK *ggg*
Nochmal unser Diskussionsausgangspunkt. Welpen/Junghunde spielen auf dem Hundeplatz! Vor, zwischen, nach Trainingseinheiten!
Das entspräche doch völlig einer natürlichen Situation.
Junge Caniden spielen untereinander. Gehen da die Alttiere dazwischen (wenn sie ihnen dabei nicht zu nahe kommen)?
Jetzt nehmen wir einmal an eine kleine "Jagdübung" wird durch Alpha-Daddy angesagt! Glaubst du, dass er die Kooperation irgendwie "erzwingen" muss???
Sie WOLLEN mit ihm mitmachen!!!
Du hast mich insofern sicher mißverstanden, wenn du glaubst ich plädiere dafür, die Hunde auf dem Platz entscheiden zu lassen, ob sie spielen wollen oder nicht. Ich schlage vor (altersabhängig) variabel "vor, zwischen und nach Übungseinheiten" soziale Interaktionen zwischen den Hunden zuzulassen. Mit zunehmendem Alter ist es sicher wichtig nicht jedesmal VOR dem Training eine Spielstunde abzuhalten, sonst würdest du NIE an einem AGI-Wettbewerb, oder dergleichen teilnehmen können, dass ist doch klar!
Wenn ich mit meinen beiden auf den Platz komme (und es ist sonst keiner da), dann lass ich sie erst mal düsen, während ich mir den Parcour anschaue, umstelle etc...... Die Hunde kennen das! Sobald ich fertig bin, ruf ich einen der beiden. IMMER wollen sie beide zu mir und anfangen!!! "Müssen sie da, oder wollen sie???"
: Ach ja Alex, so sollte es auch sein - NUR sollte dabei der HF massgebend sein und nicht der Hund.:
Massgebend sollte für mich wie gesagt sein "Mein Wollen und das Wollen des Hundes deckungsgleich zu bringen"!
: Wenn man in dieser Situation NUR auf die Belange des Hundes Rücksicht nimmt, hat man als HF verloren.:
Hundeausbildung ist für mich eben KEIN MACHTKAMPF! Es geht doch dabei nicht darum "zu gewinnen", oder zu "verlieren"! Wenn ich der Sieger wäre, gäbe es auch einen Verlierer.
Mein Ziel ist, "gemeinsam zu gewinnen"!!! (nicht im sportlichen Sinne - sondern eher im Sinne "profitieren"
: Und was soll deine Bemerkung - "Lernen unter Ablenkung MIT freier Wahl halte ich für eine Stufe höher angesiedelt!":
Damit meine ich ganz beiläufig die oben beschriebene Situation. Hunde kommen anfangs auf den Platz, wir lassen sie laufen, teilweise spielen sie miteinander. Wenn das Training losgeht ruft man sie UND SIE WOLLEN KOMMEN UND MITMACHEN. Das ist doch bemerkenswerter, als wenn ich sie von Anfang an an der Leine, oder in der Box, oder an einem Zaunpfahl hängen habe und sie sozusagen KEINE WAHL haben!
: Gibt es eine bessere Situation, als unter Ablenkung seinerseits ( hier unter Hunden ) zu üben und das "Gewohnt" in eine neue Dimension und Erfahrung für den Hund zu stellen?
Wo liegt da ein Auffassungsunterschied zwischen uns???
:: PS.:.....und wenn einer partout von einem anderen Hund abgelenkt wird und deswegen NICHT mitmacht, besteht die Kunst darin das gewünschte Verhalten zu erzielen, indem ich die Bestärkung "dann darfst du zu dem andern Hund hin" einbaue *ggg*::
: Und der Hund hat gesiegt!
Siehe oben! Mein Hund soll mich nicht besiegen und auch nicht gegen mich verlieren!!!
: Ob ich jetzt nach gebe oder nach zig Minuten, das kapiert der Hund in dem Sinn, dass es nur eine Zeitfrage ist und nicht das Ergebniss dessen, das du dir da eben so mal zusammendenkst....
Ich denk mir nix zusammen, das sind die Lerngesetze. Die beste Bestätigung ist die, die den momentanten Bedürfnissen des Hundes am meisten entspricht! Ein völlig natürlicher Prozess.
: Nimm mal einen wesenstarken Hund, am Anfang macht er dein "Spiel" noch mit, aber bald hat er es verstanden, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis du nachgibst und so hat er dich in der "Hand" :-)
*hmmmm* Er lernt "Kooperation mit dem Hundeführer" hilft mir meine Bedürfnisse zu befriedigen. Das schadet???
Wer vermenschlicht hier eigentlich schon wieder???
: Ach ja Alex - ich hasse es, wenn mir andere HF's das Spielen ihrer Hunde aufdrängen wollen, denn immer noch sind es meine Hunde und ich persönlich entscheide nach gewissen Kriterien ob meine Hunde spielen oder nicht.:
Wer sagt denn, dass ich irgendjemanden was aufzwinge?
: Und genau so sie diese Ignoranz auf dem Platz aus. Und des Weiteren versucht man den Weg des geringsten Wiederstands zu gehen und prangert an, dass Hundi nicht Spielen darf und vertuscht so die eigene Unfähigkeit den Hund in dieser entsprechenden Situation führen zu können.
Gibt es natürlich
))
: Diese "Aussage" dass Hundi ja von der Welpenstunde her das "Spielen" gewohnt sei und das auf dem Platz so weitergeführt werden soll, da HF nicht in der Lage ist bzw. nicht die Energie aufbringen will, was dagegen zu tun, kenne ich aus Erfahrung zur Genüge...
.....ich auch
))
: Ach ja Alex, bitte definiere mir mal "Gewalt" :-).........
Der Zusammenhang ist mir jetzt unklar.......
: Den Hund KANN man in KEINER Situation mit irgend welchen Begebenheiten oder Erfahrungen aus der menschlich Welt vergleichen - wer dies aber macht, der begeht Irrtümer und ist sich dessen nicht bewusst - siehe die Vielfalt der Meldungen in allen Hundeforen.
Da bin ich VÖLLIG anderer Ansicht! Die Lerngesetze der Natur sind beim Lebewesen Hund und beim Lebewesen Mensch grundsätzlich die gleichen.
Z.B.: "Handlungen werden durch ihre Konsequenzen bestimmt!"
:.......ja man versucht mit fadenscheigen Ausreden zu erklären, dass z.B. eine Fährte zu suchen einen Hund weniger auslastet. als wenn er "Gedankenspiele" wie Rolle rückwärts, Rolle Vorwärts, durch die Arme springen, Dogdancing, sich tod stellen, auf einem Bein hinken usw. ausführt - menschliches Wunschgedanken und DRESSURAREBEIT, was nicht im Sinne einer Hundehaltung an sich entspricht.
Ich gebe dir dabei völlig recht! Die sogenannten "Gimmick´s" können nur ein Teil der Beschäftigung mit dem Hund sein. "Arttypische Beschäftigungen" sind dem IMMER vorzuziehen. Aber man muss dabei so ehrlich sein nicht "zu vermenschlichen" *ggg*. Also z.B. zu behaupten "Rolle, Drehen, Robben, etc....." ist Spielerei und Unfug, und "Sitz, Platz, Fuss, Vorsitz" sind der "Ernst des Lebens". Das ist aus Sicht des Hundes Quatsch. Für den ist das alles gleich unsinnig, wenn wir es nicht durch Motivation mit SINN ERFÜLLEN!
Fährten, Apportieren etc........sind deswegen auch selbstbelohnende Tätigkeiten!!!
: Auch du tendierst sehr oft in diesem menschlichen Vergleichen und suchst Rechtfertigung für den Tun im Bereich der Menschenkinder - he du hast einen oder mehrere HUND/E und keine Kinder vor dir und die können nicht über einen Kamm geschert werden! Das schlimmste Übel in der Hundehaltung ist die Vermenschlichung!
Siehe oben! Tatsächlich bemerke ich zunehmend wie wenig Unterschiede in vielerlei Hinsicht gegeben sind. Es geht den Hunden wie uns, wie allen Lebewesen um "Bedürfnisbefriedigung"!
: Ich persönlich sehe HF als nicht kompetent an, wenn sie versuchen das Verhalten ihrer Hunde mit Beispielen aus der "Menschwelt" zu erklären,
JA! Du hast recht! "der Hund hat gewonnen......", ".......der weiss genau, was du von ihm willst.......", "........der verarscht dich nur........",
:.......denn hier dichtet und richtet man was zusammen, was so nicht ist..............
BINGO! .....und letztendlich aus einem (patriachalischen) Weltbild des "Machtausübens und Dominierens" stammt!
: Im Handwerk hat es früher immer geheissen, von den Alten kann man lernen,.........
Stimmt. Man kann sehr viel lernen daraus. Aber Stillstand heißt andererseits IMMER auch Rückschritt. Es genügt eben nicht auf dem Stand von vor 30 Jahren zu bleiben. Da würdest du in jedem Handwerk ganz fürchterlichen Schiffbruch erleiden........(ich denke grad an meinen Beruf *ggg*)
:......Ist ja eh besser und bequemer mit jeder neuen "Welle" mitzuschwimmen.........
Da täuscht du dich gewaltig. Ist gar nicht so bequem! Ganz schön anstrengend *ggg*
Ich will dir wirklich nicht unrecht tun und gebe offen zu, dass ich von Leuten wie dir sicher VIEL lernen kann!
Aber versuch einmal gleichermaßen nicht alles durch deine "Brille" zu betrachten.
Grüsse Alex