Welpenspielstunden - kritisch gesehen :: Hundeerziehung + Soziales

Welpenspielstunden - kritisch gesehen

von Grizzly(YCH) am 06. November 2002 18:58

Hallo Me,

was meinst du mit:

: Auf der Strasse groß gewordene Hunde müssen aber auch nicht den Anspruch eines unserer Haushunde erfüllen - das sollte man auch mal bedenken!

???
Ich habe keine anderen Ansprüche an meine Grizzly als Haushund, nur weil sie vorher ein ibizianisches Strandkind war.

Und ich glaube, sie musste durch die harte Schule des freien Lebens.
Und wenn ich mir anschaue, wie tw. anders sie mit ihren südländischen Artgenossen spielt und umgeht, dann bin ich nicht deiner Meinung.

Denn den Kampf um Ressourcen gibt es, gar keine Frage, aber vielleicht auch den Rudelinstikt, das man nur als Gruppe zu diesen gelangt, und alleine nur wenig erreichen kann.

Ich habe eine Südländerin, war im Tierheim von Ibiza, und habe mich auch so über dieses Thema informiert - es ist nicht nur ein "Südländer-Klischee", zumindest das was ich darüber gelernt habe. Das die von dir beschriebene Situation nicht auch vorkommt will ich garnicht abstreiten, aber sie bleibt in meinen Augen eben nur ein Teil-Aspekt.

LG
Astrid & Grizzly

von Me & Bär(YCH) am 06. November 2002 19:12

: Hallo Astrid,

: ???
: Ich habe keine anderen Ansprüche an meine Grizzly als Haushund, nur weil sie vorher ein ibizianisches Strandkind war.

Doch das habe ich an meinen Hund schon: KEIN Jagen, KEIN Müllfressen, KEIN Anbrüllen von Menschen (nur weil man das am Strand vielleicht durfte :-)) etc. pp.

: Und ich glaube, sie musste durch die harte Schule des freien Lebens.

Das ist meiner auch: Mit 6 Wochen von Mutter und Geschwistern getrennt und eine Strategie entwickelt, die ihn 8 Wochen lang alleine "durch brachte"...

: Und wenn ich mir anschaue, wie tw. anders sie mit ihren südländischen Artgenossen spielt und umgeht, dann bin ich nicht deiner Meinung.

Das sieht bei meinem deffinitiv anders aus! Als Welpe schon heftigst attackiert kuckt er sich jeden Hund zweimal an, bevor das überhaupt (wenn es denn mal ein für Bär NETTER Hund ist) ein Spiel stattfindet!

: Denn den Kampf um Ressourcen gibt es, gar keine Frage, aber vielleicht auch den Rudelinstikt, das man nur als Gruppe zu diesen gelangt, und alleine nur wenig erreichen kann.

Das funktioniert aber nur bei Hunden die auch wirklich in RUDELN oder gemischten GRUPPEN leben, nicht bei Hunden, die solitär leben (und die gibts auch im Süden und Ausland).

: Ich habe eine Südländerin, war im Tierheim von Ibiza, und habe mich auch so über dieses Thema informiert - es ist nicht nur ein "Südländer-Klischee", zumindest das was ich darüber gelernt habe.

Ich hab auch nen Ausländer - allerdings eben aus oben beschriebener Situation (Thailand - Insel Koh Samui)...

grinning smileyas die von dir beschriebene Situation nicht auch vorkommt will ich garnicht abstreiten, aber sie bleibt in meinen Augen eben nur ein Teil-Aspekt.

Sehe ich nicht so: Und mir geht es auch nicht nur um Artgenossen, sondern eben auch um die anderen "Problemchen" die man sozusagen "gratis" mitgeliefert bekommt *ggg*: Man sollte schon wissen, dass diese Hunde jagen u. U. (ich kenne KAUM einen Ausländer, der nicht jagt!!!) die Jagd als unerläßlichen Nahrungserwerb betrachten :-)) oder auch im Junghundalter bereits so verselbständigt sein können, dass man Probleme damit haben kann....und eben ja nachdem WOHER die Hunde kommen kann auch ausgeprägtes Pariaverhalten ein wirkliches "Kreuz" sein....

Das eben im Bezug auf "durch das Leben auf der Straße geprägt" - das hat einige Vorteile aber auch viele Nachteile!!!!

Liebe Grüße,
Me & Bär

von Grizzly(YCH) am 07. November 2002 06:59

Hallo Me,

ui ui ui, jetzt gibst du mir aber viele "Nüsse" zum knacken :-)

: Doch das habe ich an meinen Hund schon: KEIN Jagen, KEIN Müllfressen, KEIN Anbrüllen von Menschen (nur weil man das am Strand vielleicht durfte :-)) etc. pp.

Aber das sind doch genau die selben Ansprüche, die ich auch an einen Hund stelle, den ich z.B. vom Züchter hole ??!!
Und wenn ich mir hier die Anzahl der Postings anschaue, die sich um "mein Hund der Müllschlucker" und "Hilfe mein Hund findet Jagen ganz toll" handelt, dann erkenne ich die Problematik durch alle Herkunfstarten durch.
"kein Anbrüllen von Menschen" - das verstehe ich nun überhaupt nicht, denn gerade die freilaufenden Hunde machen um Menschen einen Bogen da sie nicht unbedingt die tollsten Erfahrungen gemacht haben.

: Das sieht bei meinem deffinitiv anders aus! Als Welpe schon heftigst attackiert kuckt er sich jeden Hund zweimal an, bevor das überhaupt (wenn es denn mal ein für Bär NETTER Hund ist) ein Spiel stattfindet!

Das ist eine Möglichkeit der Entwicklung solch eines Lebewesens, und noch mal, bin ich immer noch der Meinung, das passiert mit vielen Hunden, EGAL wie sie aufgewachsen sind.
Grizzly wurde 2* von Golden attakiert und immer noch freut sie sich, wenn sie einen sieht. Sie wurde vor kurzem gebissen, das hat mir mehr zu schaffen gemacht, als ihr. 1 Tag später ging ein 6-Monate alter Rüde auf sie drauf und wollte sie beschädigen, 5 Minuten später sind die beiden wieder über die Wiese getollt, als wäre nichts dergleichen vorgefallen.

: : Denn den Kampf um Ressourcen gibt es, gar keine Frage, aber vielleicht auch den Rudelinstikt, das man nur als Gruppe zu diesen gelangt, und alleine nur wenig erreichen kann.
:
: Das funktioniert aber nur bei Hunden die auch wirklich in RUDELN oder gemischten GRUPPEN leben, nicht bei Hunden, die solitär leben (und die gibts auch im Süden und Ausland).

Stimmt absolut, aber oftmals werden sie dort hineingeboren. Und wenn sie auch nicht direkt zum Rudel zusammen wachsen, so lernen sie zumindest den anderen zu ignorieren.

: grinning smileyas die von dir beschriebene Situation nicht auch vorkommt will ich garnicht abstreiten, aber sie bleibt in meinen Augen eben nur ein Teil-Aspekt.

: Das eben im Bezug auf "durch das Leben auf der Straße geprägt" - das hat einige Vorteile aber auch viele Nachteile!!!!

Es mag für dich eine reine Formulierungsfrage sein, aber ich würde es eher ausdrücken: man hat evtl. andere Herausforderungen, vor die der Hund einen stellt. Aber das ist m.E. nicht zwangsläufig.

Grizzly ist selbstbezwußt, instinktsicher, jagt gerne (erzielen aber an der Schleppleine gute Fortschritte), spielt gerne Müllschlucker und freut sich auf jeden Hundekontakt. Sie ist nicht unbedingt pflegeleicht und sie fordert jede Menge Konzentration und Konsequenz.
ABER, genau dafür liebe ich sie, macht sie mir doch täglich klar, dass sie ein Hund ist und auch bleiben will und wir so zu Kompromissen kommen, die aus meiner Sicht die Anforderungen eines "Haushundes" erfüllen und aus ihrer Sicht noch reichlich hündisches ausleben kann.

Weit weg vom Ursprungsthema bin ich immer mehr der Meinung, das wir Hunden die Möglichkeit nehmen noch mehr zu lernen (da gibt es ja auch noch andere Hunde, grosse, ältere, schnellere...) wenn wir sie im Welpenalter nur mit gleich alten, gleich grossen, gleich schweren spielen lassen.

LG
Astrid & Grizzly

: Liebe Grüße,
: Me & Bär

von Dodo(YCH) am 07. November 2002 08:09

Hallo ariane
: Deshalb sollte bei der Zusammenstellung der Welpengruppe unbedingt auf das biologische Alter aber auch auf den individuellen Entwicklungsstand Rücksicht genommen werden.
-- Eine Frage, was meinst du mit "individuellen Entwicklungsstand"? Ich, finde in einer guten Welpenspielstunde sollten nicht mehr als 10 Hunde sein, würde man die jetzt nach Alter, Größe trennen, was bleiben da noch für Untergruppen? Ist ein kompetenter Trainer vor Ort, wird er zusehen, das die "großen, älteren" nicht die "kleinen, jungen" mobben, oder zu wild spielen lassen.
Dodo

von Yna(YCH) am 07. November 2002 09:30

Hi Astrid!


Wollte nur noch kurz eine Anmerkung hinzufügen. Ich kann dir zustimmen, dass die meisten südländischen, ehemals freilebenden Hunde über ein gutes soziales Kommunikationsvermögen verfügen. Ein gutes Sozialverhalten beinhaltet aber eben nicht nur mit allen anderen Hunden friedlich umzugehen, sondern eine Möglichkeit gefunden zu haben sich zu behaupten, seine Nischen zu finden und zu halten. Habe bei meinen Hunden und bei den Pflegehunden ganz verschiedene Taktiken kennengelernt. Rudelfremde Hunde zu vertreiben und zu attackieren war durchaus auch darunter. Und die Hunde sind ja alles andere als dumm, wer wirklich längerfristig auf der Straße überlebt hat, der ist mit Sicherheit ein cleverer Hund. Und je nach Vorgeschichte und Veranlagung des einzelnen Tieres wird eben auch mal aus einem sozialen, friedliebenden Südländer ein Hunde, der sein neues Rudel und seinen neuen Platz verteidigt.
Gutes Sozialverhalten beinhaltet eben auch Konflikte auszutragen, das wird aber oft vergessen, weil es von Menschen eher unerwünscht ist.
Soll jetzt nur ein Punkt sein, der in die Diskussion von Me und dir ganz gut passt, denke ich. ;-)
Aber die meisten Südländer waren wirklich nicht nur sozial, sondern auch wirklich friedlich, die ich kennenlernen durfte. :-)))

LG,
Yna

von Grizzly(YCH) am 07. November 2002 09:55

Hallo Yna,

dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen, und ich kann dir nur zustimmen.
Es gibt eben nicht nur schwarz und weiß, das darf eben bei allen Pauschalierungen nicht vergessen werden.

Und, wo der Mensch "reinpfuscht" ist die Natur schnell ausm Gleichgewicht, was den Menschen schnell dazu bringt, sich wieder als Regulierer bestimmt zu sehen.
Was absolut nicht heißen soll, das ich Mobbing tolerieren würde, oder der Meinung bin, Hunde müssen alles unter sich ausmachen. Denn dazu hat der Mensch sich schon zu weit eingemischt, als das er sich dabei nun außen vorlassen könnte.

LG
Astrid & Grizzly

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