Kastrieren für Agility :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Kastrieren für Agility

von Attila(YCH) am 21. November 2001 13:38

: Gar nicht so ein Blödsinn, wie du meinst. Meine Erfahrung bei meiner Rasse zeigt eindeutig, dass Anfänger in der Hundehaltung mit einer Hündin besser zu Recht kommen, als mit einem Rüden. Ich gebe an Anfänger in der Regel keine Rüden ab.


Hi Yvonne,

es mag von Rasse zu Rasse und von Hund zu Hund unterschiedlich sein (lasse mich da gern belehren), aber verallgemeinert ist der Spruch sicherlich falsch; ganz sicher ist er falsch im Falle der Familie, die sich wegen der "leichteren Erziehbarkeit" eine Hündin kauft: die hat nämlich eh keine Lust, sich mit dem Lernverhalten des Hundes zu befassen.

Gruß, Yvonne

von Yvonne(YCH) am 21. November 2001 15:19

:ganz sicher ist er falsch im Falle der Familie, die sich wegen der "leichteren Erziehbarkeit" eine Hündin kauft: die hat nämlich eh keine Lust, sich mit dem Lernverhalten des Hundes zu befassen.

Genau! und das sind dann die Interessenten, die am Telefon als erstes fragen, ob der Hund wirklich nicht jagd und nicht haart, wirklich der perfekte Familien- und Kinderhund ist und wieviel dass er denn kosten würde. Diese Telefonate werden dann schnell wieder beendet. Ist schon vorgekommen, dass dann die Interessenten bei der SKG reklamiert haben, an was für eine seltsame Züchterin sie denn verwiesen wurden die gar keine Welpen verkaufen will. Ups...

Gruss
Yvonne

von Elke(YCH) am 21. November 2001 15:28

:
: natürlich ist das nicht toll. Aber es gibt keine Garantie, daß das Verhalten des Hundes sich durch Kastration bessert, und wenn es sich nicht bessert, werden die neuen Besitzer nach wie vor überfordert sein.

Da kann ich Dir nur mit einer Erfahrung aus dem Reiterlager dienen: Es gibt Menschen, mitunter sogar ganz gute Reiter, die sich jederzeit mit einem problematischen Wallach anlegen, aber sich konsequent weigern, auf einen braven Hengst zu steigen. Das hat nach meiner Erfahrung etwas mit Psychologie zu tun. Aus dem Hundelager fehlt mir diese Erfahrung, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, daß jemand, der Probleme mit dem Verhalten des unkastrierten Hundes hatte, nach einer Kastration an dieses Problem mit wesentlich mehr Selbstvertrauen herangeht als vorher, dann wird möglicherweise das Problem nicht durch die Kastration, sondern durch die ev. sogar geringfügige Verhaltensänderung des Menschen gemindert. Außerdem ist auch der Wegfall der Entschuldigung etlicher Hundehalter "Meiner ist halt so triebig" nicht ausschließlich negativ zu sehen, oder?

Ich finde es auch überhaupt nicht toll, wenn Leute sich aus dem Tierheim einen Hund holen, mit dem sie nicht umgehen können, und sie hätten sich das besser überlegen sollen. Für sehr dominante oder schlecht sozialisierte Hunde wird es schwer, einen neuen Platz zu finden.

Wenn ich Dir jetzt nur die Fälle, in denen sich ein als problemlos übernommener Hund aus dem TH nach der Eingewöhnungsphase als durchaus schwierig erwiesen hat, die ich persönlich kenne, müssen wir eine neue Rubrik aufmachen.

Die Zauberwaffe Kastration ist ein zu schweres Geschütz; zunächst müßte ein erfahrener Ausbilder her, der den Hund führig macht, wenn die Besitzer das schon nicht selbst können, und in neun von zehn Fällen wird da etwas zu machen sein. Ich fürchte, die Notwendigkeit einer Kastration wegen mangelnder Verträglichkeit wird weitaus seltener das probate Mittel sein, als immer behauptet wird.
:
Ich hänge ebenso an den Eierstöcken meiner Hündin, würde die Hündin auch NIE ohne medizinische Notwendigkeit kastrieren lassen.

Hast Du Dich schon einmal gefragt, was mehr Leid (wenn man diesen Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt verwenden sollte) verursacht: Ein vorhandener Trieb, der nicht ausgelebt werden darf, oder der völlige Wegfall desselben?
:
Da sieht man doch, in welch kranker Welt wir leben: Katzen müssen kastriert werden, damit sie durch den Stráßenverkehr weniger gefährdet sind. In einer solchen Welt ist Tierhaltung fehl am Platze, und man sollte sie aufgeben oder aufs Land ziehen.

Möglich, daß die Welt, in der wir leben krank ist, wir leben aber nun einmal in ihr und auch unsere Tiere tun das. Und obwohl ich auf dem Land lebe, finde ich immer wieder überfahrene Katzen neben der Straße (eigentlich wesentlich öfter als das in der Stadt der Fall war). Meine sind kastriert, weil ich mich weigere, aus Protest oder Ignoranz einer eben immer unnatürlicher werdenden Umwelt gegenüber, meine Tiere zu Schaden kommen zu lassen. Man kann sowieso nicht jedes Risiko ausschließen, aber wo man es vermindern kann, sollte man es meiner Meinung nach auch tun.
:
:Liebe Grüße

Elke

von Attila(YCH) am 21. November 2001 21:09

: Hast Du Dich schon einmal gefragt, was mehr Leid (wenn man diesen Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt verwenden sollte) verursacht: Ein vorhandener Trieb, der nicht ausgelebt werden darf, oder der völlige Wegfall desselben?


Hi Elke,

ich verstehe nicht ganz, welcher Trieb nicht ausgelebt werden darf, wenn man einen Hund als Problemhund behandelt, anstatt ihn gleich kastrieren zu lassen. Seine Aggression, die je nachdem durch Angst oder Dominanz (wirkliche Dominanz im Stile eines Alphatieres ist höchst selten) verursacht wird und die wesentlichste Hürde für seinen Halter sein dürfte, wird durch entsprechende Maßnahmen kontrolliert; seine "Triebe" (Wehrtrieb, Beutetrieb, Spieltrieb - es ist ja so eine Sache mit den Triebmodellen) kann der Hund in sinnvollen Ausbildungen ausleben und kanalisieren, was natürlich nicht mehr der Fall ist, wenn er keine mehr hat. Daß ein (re-)sozialiserter Hund, der sich ausgeglichen aufführt, seine Triebe nicht ausleben dürfe, gehört ins Reich der (Tier-)Mythologie.

Gruß, Attila

von Kerstin(YCH) am 23. November 2001 08:14

Hallo Matthias,

die gibt es beim Schutzhundesport genauso und auch da werden sie, gerade von den Agilityleuten, alle in einen Topf geworfen.

Ich habe negativ Beispiele in beiden Sportarten gesehen, nur leider musste auch ich feststellen, daß die Agilitysportler, das ganz weit von sich weisen. Sie stehen einfach auf dem Standpunkt bei ihnen gibt es niemanden der mit Stachelhalsband, Teletak oder ähnlichen Starkzwangmitteln arbeitet. Leider ist das nicht so, nur im Agility wir das totgeschwiegen wärend sich im Schutzhundesport jeder darüber das Maul zurreist und mit Fingern auf die Schutzhundesportler zeigt. Ich habe hier wie dort Hunde gesehen die ausgetickt sind und sich gegenüber anderen Hunden und auch Menschen agressiv gezeigt haben. Aber auch daß wird jeder Agilitysportler weit von sich weisen, den nur Schutzhunde sind agressiv.

Deshalb wer nicht in einen Topf geworfen werden will sollte es auch mit anderen nicht tun.

Gruß Kerstin

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