von amiculus(YCH) am 10. Januar 2002 20:52
: Hallo Kate,
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: natürlich ist ein Papier, auf welchem die Abstammung eines Hundes geschrieben steht, völlig unnötig, wenn man mit dem Hund nicht züchten will. Schließlich will man nur einen Hund haben, der dem entspricht, was man sich unter seiner Rasse vorstellt, mit dem man Spaß haben kann, weil er gesund ist und klar im Kopf. Ist ja nicht viel, was man von so einem zukünftigen Familienmitglied erwartet, oder doch?
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: Natürlich kann man mit einem Hund Glück haben, dessen Eltern nicht sämtliche für eine Ankörung notwendigen Gesundheitchecks absolviert haben, die nicht die für ihre Rasse notwendigen Arbeitsprüfungen absolviert haben. Auch so ein Hund KANN von rassetypischen Erkrankungen verschont bleiben und ein rassetypisches Wesen bewahrt haben. Wenn das so ist, ist das aber der Verdienst der Leute, die seine Eltern und Großeltern gemäß bestem Wissen und Gewissen gezüchtet haben und nicht der Leute, die einfach zwei Hunde der gleichen Rasse miteineander angepaart haben, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob die Welpen später gesund etc. sind. Aber die Möglichkeit, einen gesunden und rassetypischen Vertreter zu erwerben, ist doch bedeutend größer, wenn man weiß, daß die Eltern von rassespezifischen Krankheitsdispositionen verschont waren und nicht nur äußerlich, sondern auch von Trieb- und Arbeitsveranlagung her ihrer Rasse entsprachen. Nicht das Ausdrucken eines Pedigrees ist es, was einen Rassehundewelpen so teuer macht, sondern die Voraussetzungen, die seine Eltern erbringen müssen, bevor sie in die Zucht gehen dürfen, die Aufwendungen, die der Züchter hat. Und so mancher reinrassige Welpe ohne Papiere hat einen Vater oder eine Mutter, die durch die Maschen der Zuchtzulassung gefallen sind, wegen HD, wegen einem Wesensmangel etc., und so etwas ist in sehr großem Umfang erblich.
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: Wenn ich einen Wurf Welpen verkaufe, bleibt mir unterm Strich so viel "Gewinn" übrig, daß es gerade mal für's nächste Decken langt. Dafür erhält der Käufer einen nach bestem Wissen und Gewissen gezogenen Welpen, der vernünftig geprägt wurde, mit der Garantie auf HD-Freiheit, ansonsten steht ihm später unentgeldlich ein weiterer Welpe zu (der mich in der Aufzucht mehrere Hundert Mark kostet). Bis ich mit der Mutter überhaupt züchten durfte, habe ich jahrelang für Prüfungen trainiert, bin deswegen tausende von Kilometern gefahren, habe die Hündin für viel Geld komplett durchröntgen und -checken lassen, nur damit ich sicher bin, daß die Käufer von mir einen gesunden und wesensfesten Hund bekommen, einen, mit dem sie über Jahre viel Spaß haben können, auch wenn sie nicht damit züchten wollen. Bisher waren die Leute zufrieden damit, daß sie nicht in wenigen Jahren tausende von Mark zum Tierarzt tragen mußten, weil der Hund krank ist, daß sie das mit ihm machen können, was sie sich vorgestellt haben (und nicht einen kranken Hund schonen müssen). Wenn man mal die Kosten aufrechnet, die ein Hund im Laufe seines Lebens verursacht, fallen ein paar hundert Mark mehr im Anschaffungspreis nicht weiter ins Gewicht. Und wenn man einen chronisch kranken Hund erwischt, ist der Teil, den man beim Kaufpreis eingespart hat, schnell zum Tierarzt getragen...
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: Viele Grüße
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: Antje
Und wieso gibt es dann so viele Probleme bezüglich Gesundheit&Wesen bei VDH-FCI Hunden????????????