von Antje(YCH) am 31. Januar 2003 09:10
Hallo P.H.,
: Die Frage ist auch, wäre das preislich noch zahlbar.
Naja, würde mein Zuchtverband das Geld dafür verwenden, welches er in der näheren Vergangeheit für verlorene Gerichtsverfahren gezahlt hat, könnte man schon eine ziemlich große Samenbank anlegen.... ;-)))
: Ich würde als wichtig empfinden, dass man eine möglichst grosse
: Anzahl an Deckrüden hätte und dass nicht nur mit dem besten der
: Abteilung C der BSP gezüchtet wird, sondern, dass auf möglichst
: vielen verschiedenen Bahnen gefahren wird. Ich wüsste Dir da noch
: einen gesunden alten Hund, ist aber eben ein Büffel, fast
: unführbar.:-)
Das meinte ich ja, es müßte eine ganz breite Basis an Deckrüden daran beteiligt sein. Was machen wir denn, wenn wir in 3 Generationen merken, daß uns die Genetik der "alten Büffel" in der Zucht fehlt, die, die heute auf der BSP nicht mehr nach vorne kommen, weil ihnen die Führigkeit fehlt. Wat wech is is wech...
: Gerade wenn man heute sieht, was mit den Kühen passiert ist, dann
: frage ich mich, wohin das alles noch führen soll.
Also bei den Kühen läuft es heute doch gut. Da haben die Herdbuchzüchter die Vorzüge der einzelnen Linien herausgezüchtet, aber die Nachteile so gut wie beseitigt. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo zum Kalben regelmäßig zwei, drei starke Männer aus den Nachbarschaft geholt wurden, heute sind Schwergeburten bei richtiger Haltung eine Seltenheit. Auch die "Kuh-BHs" sieht man heute nicht mehr, früher stand in jeder Herde mindestens eine, die ein Eutergeschirr tragen mußte. Hingegen wurde die Milch- und Fleischleistung inkl. Futterverwertung etc. optimiert. Würde mir wünschen, in der Hundezucht liefe es so vernünftig ab, inkl. den Zuchtwertschätzungen, Nachzuchtbeurteilungen etc., die die Herdbuchzuchtverbände für ihre Züchter durchführen. Bei uns läuft so etwas, wenn überhaupt, doch nur halbherzig ab...
: Diese Doppelmoral gibt mir langsam zu denken. Wichtig ist doch gar
: nicht mehr, was das Tier fühlt, sondern dass es für den Hundehalter
: so bequem wie möglich ist.
Das Problem in der Hundezucht liegt für mich darin, daß viele gar nicht mehr darüber nachdenken, was sie eigentlich tun. Es z.B. für praktizierten Tierschutz halten, einen ganzen Wurf, der keinen Saugreflex hat, mit der Magenschlundsonde hochzupäppeln. Nicht realisieren, daß sie dieses Problem nicht beseitigen, sondern vervielfältigen, wenn diese Hunde anschließend, weil so "schön", in die Zucht gehen. Auch Probleme beim Deckakt, der Welpenaufzucht etc. verschleppe ich von einer Generation in die nächste, und plötzlich ist es für eine Rasse "normal", daß es Probleme beim Decken oder Werfen gibt, und es denkt sich keiner mehr was dabei. Für mich ist das nicht normal...
Viele Grüße
Antje