von Antje(YCH) am 03. August 2001 05:48
Hallo Sandra,
: Für die ein oder anderen "harten" Hunde ist da vielleicht nicht schlimm, mein Hund (wie auch viele andere kurzhaarige Hund aus unserem Verein haben Probleme damit)bricht unter einem Kettenhalsband frömlich in sich zusammen. Ein mal Kettenhalsband tragen ist für sie zu viel.
Au weia. Läuft da bei Euch im Training vielleicht etwas schief? Durch eine gute Grundausbildung wird ein Hund auch im Wesen abgesichert! Ich kenne sehr viele "butterweiche" Hunde, die aber nach entsprechendem Training wenigstens in der Lage sind, solche "Bedrohungen" wie das tragen eines Kettenhalsbandes zu überstehen. Sei mir jetzt bitte nicht böse, aber ein Hund, bei dem die Ausbildung das Wesen nicht soweit absichern kann, daß er diese "Belastung" verträgt, gehört in unserem Umfeld meiner Meinung nach nicht in die Öffentlichkeit. Was will denn der Hundeführer dann noch unternehmen, wenn sein Hund wirklich mal in eine bredrohliche Situation kommmt, wenn er es nicht schafft, seinem Hund beim Tragen eines Halsbandes moralisch abzusichern...? Das kann man doch wirklich positiv konditionieren!
: : Das ist aber verdammt schwer, ein einreihiges Halsband dreht sich ja (lt. LR-Leitfaden darf es nur so stramm sitzen, daß 2 Finger zwischen Halsband und Hundehals Platz haben).
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: Kein LR hat das bisher bei mir kontrolliert (auch sonst habe ich das auf keiner Prüfung je gesehen) und wenn er sowas machen würde, dann könnte er auch ein Lederhalsband kontrollieren, auf etwaige Manipulationen.
Normalerweise gucken die da "einmal rüber". Du siehst es meistens schon, wenn ein Halsband zu stramm sitzt, und viele Richter kontrollieren auch sporadisch die Gliederhalsbänder.
: : Ich "falte" Dir ohne Probleme einen Hund auch mit einem Leder- oder Nylonhalsband zusammen...
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: Aber mit einem Nylon oder Lederhalsband kannst du einem Hund nicht in so kurzer Zeit so viele Schmerzen in Kehlkopf- oder Tracheagegend zufügen, das bleibt allein der Kette überlassen.
Ohhhh, Du bist in die tieferen Weihen der Ausbildung anscheinend noch nicht eingeweiht... Wenn man punktgenau mit einem Hund arbeiten, "Zwang" macht, dann nimmt man besser ein Lederhalsband, nie eine Kette, die sitzt viel zu ungenau...
: Aber in der "popeligen" BH geht es doch nur um den Grundgehorsam. Den könnte man ohne Probleme ohne Leine vorführen. Für den Verkehrsteil wäre Freifloge wohl für die meisten etwas zu viel verlangt.
Wenn ein Hund reell ausgebildet wurde, dann finde ich die BH nicht "popelig". Und viele Hunde gehen ohne Leine aufmerksamer als mit Leine (meistens verliert ein Hund mehr Punkte in der Leinenführigkeit als in der Freifolge).
: Ich denke die meisten Hunde die in der "Hau-Ruck" Methode ausgebildet werden, werden mit Kette oder Stachel "zurechtgeruckt", da ein "Takker" für die meisten nicht zu erschwingen ist.
Seltsamerweise haben diese Hudne aber meistens keinerlei Schwierigkeiten mit dem kettenhalsband, eher die, die sonst keines tragen... Ist doch eigentlich unlogisch, oder?
Das Konditionieren auf das Kettenhalsband ist auch bei einem empfindlichen Hund sehr leicht. Voraussetzung ist, daß der Hund ein für ihn passendes Halsband trägt (meinen Erfahrungen nach bieten "Freßnapf" &Co. keine genügend große Auswahl), nicht zu weit, nicht zu eng, die Gliedergröße und Materialstärke entsprechend dem Fell, gute Verarbeitung (keine Kanten und Grate) usw. Bei einem empfindlichen Hund würde ich das Halsband immer in der Hosentasche vorwärmen, wer ein Metallhalsband im Winter eiskalt aus dem Auto nimmt oder im Sommer brandheit, und es dem Hund so überzieht, ist dämlich! Wenn DeiN hudn wirklich Probleme damit hat, dann benutze dieses Halsband anfangs ausschließlich beim Füttern, Spielen etc. Es kann mir kein Mensch erzählen, daß ein Hund, der regelmäßig vor dem Füttern oder Spielen ein bestimmtes Halsband angezogen bekommt, diesen nach ein paar Wochen noch haßt. Außer, der Mensch macht den Fehler, anfängliches Meideverhalten zu bestätigen und zu verstärekn, was allerdinsg sehr oft passiert (z.B. auch bei Schußscheue, es kanllt, Hund meidet, HF tätschelt "Armer Hund"...; mit so einem Verhalten verstärke ich als Hundeführer JEDES Meiden!).
Viele Grüße
Antje