von Briard-Jutta(YCH) am 07. März 1999 16:00
Liebe Suki,
ich arbeite seit Jahren mit Bachblüten bei Hunden und hätte sicher schon längst damit aufgehört, wenn sie keine erkennbare Wirkung gezeigt hätten. Die nötige Therapiedauer kann ich aber trotzdem nicht festlegen. Ich habe Hunde erlebt, die innerhalb weniger Tage sehr stark darauf reagiert haben und andere, bei denen es acht Wochen gedauert hat. In den Fällen, wo sich keine Wirkung gezeigt hat, war meist die Wahl der Blüten falsch oder die Besitzer hatten sie nicht regelmäßig gegeben. Gerade bei Hunden, deren Vorgeschichte man nicht kennt, ist es nicht immer leicht, bestimmte Verhaltensweisen richtig zu deuten.
Da Hunde weder an die Wirkung glauben, noch sie geistig blockieren können, kriegt man halt immer ein "objektives" Bild der Wirkung. Andererseits sind bei Hunden instinktbedingte Verhaltensweisen viel ausgeprägter als beim Menschen. In diesem Bereich liegt meiner Meinung nach das "Restrisiko" in Bezug auf den Therapieerfolg. Ich habe übrigens festgestellt, daß in vielen Fällen die dazugehörigen Menschen die gleichen Blüten brauchen konnten, wie ihr Hund. Bist Du ein Beech-Typ (grins)? Auch was die Annahmewilligkeit der Blüten bei einzelnen Hunden betrifft, kenne ich große Unterschiede. Vor allem bei den Angstblüten erlebe ich oft, daß die Hunde sie geradezu gierig haben wollen, während bei Blüten, die die Dominanz ansprechen häufiger Widerstände zu spüren sind.
Beispiele könnte ich Dir viele nennen, hier eines exemplarisch für einen häufigen Einsatzbereich: Ein 5jähriger Dobermannrüde hatte immense Probleme, die Anwesenheit anderer Hunde auf dem Hundeplatz zu ertragen. Er stand so enorm unter Spannung, daß an Arbeiten überhaupt nicht zu denken war, da er nicht ansprechbar war. Wochenlange Gewöhnungsversuche hatten nur insofern Besserung gebracht, als der Hund nicht mehr 60 Minuten dauerbellte. Ohne Ablenkung stand er ausgezeichnet im Gehorsam, reagierte prompt auf jedes Kommando und war aufmerksam. Kamen andere Hunde in Sicht, drehte er ab. Er hatte beim Vorbesitzer vier Jahre mehr oder weniger ausschließlich im Zwinger gelebt und in dieser Zeit keinerlei Kontakt zu anderen Hunden gehabt. Die neue Besitzerin ergriff jeden Strohhalm, der Besserung in Aussicht stellte und war sofort zur Bachblütentherapie bereit (was bedeutete, daß sie sie auch regelmäßig verabreichte). Nach zwei Wochen begann der Hund bereits, sich phasenweise so zu entspannen, daß er seine Besitzerin beachtete und ihre Kommandos befolgte. Vier Wochen nach Therapiebeginn lief der Dobi locker seine Unterordnung in Anwesenheit der anderen Hunde. Nach etwa acht Wochen wurden die Blüten abgesetzt, der Rüde ist seither ohne Probleme in jeder Gruppe zu führen (ist jetzt etwa ein Jahr her).
Liebe Grüße,
Jutta