Bericht:Oso bekam letzte Woche eine RSO.
von Simone mit Oso/Luna(YCH) am 12. Juni 2002 10:12
Hallo!
Ich wollte Euch von Osos RSO (=Radiosynoviorthese)berichten. Mein Oso ist ein 4 1/2 jähriger Bernhardiner und wurde mit 8 Monaten wegen eines isolierten Proc. anconeus operiert. Er litt zudem unter einem isolierten Proc. coronoideus. Leider bekam er frühzeitig Arthrose und humpelte schon immer. Da es in letzter Zeit trotz homöopathischer Therapie und trotz Akupunktur immer schlimmer wurde, mußte er Schmerzmittel nehmen. Auch die halfen nicht mehr und so bekam er eine Mischung aus Schmerzmittel und Cortison. Aber auch das half kaum und so mußte ich mir die Frage stellen, was kann ich noch machen?
Meine Tierärtin empfiehl mir eine Goldakupunktur und wollte, dass ich diese im Vierbeiner-Reha-Zentrum in Bald Wildungen machen lasse, da der Arzt dort sehr gut sei und viel Erfahrung hätte. Also telefonierte sie mit ihm und er meinte, dass erst eine Arthroskopie notwenig sei, da man zu der Goldakupunktur noch als Alternativtherapie die RSO hätte und man bei vergrößerten Synovialzotten im Gelenk besser diese machen solle. Die Arthroskopie ergab bei Oso stark vergrößerte Zotten und auf Grund dessen eine chronische Arthritis (Gelenkentzündung), welche vermutlich hauptsächlich für den Schmerz verantwortlich war.
Letzte Woche fuhr ich dann mit Oso in die Klinik. Der Tierarzt war wirklich sehr nett. Bei der RSO wird dem Tier unter Vollnarkose eine radioaktiv-strahlende Flüssigkeit ins Gelenk injiziiert. Diese strahlt nur 11 mm tief, so dass keine Gefahr für andere Bereiche besteht. Die Strahlung dauert 48 Stunden und soll die Zotten entfernen, so dass der Entzündungsprozeß unterbrochen wird. Die Arthrose hingegen verändert sich nicht. Diese OP wird häufig bei Menschen vorgenommen, ist bei Tieren aber noch ganz neu. In Deutschland wird es zur Zeit nur in dieser Klinik gemacht und es liegen noch keine Ergebnisse bei Hunden vor. Bei Menschen betseht eine Erfolgschance von 70-80 %.
Die OP an sich war wirklich nicht schlimm und sehr interessant. Ich durfte die ganze Zeit dabei bleiben. Oso wurde zuerst in die Humanmedizinische Radiologie gebracht. Das war wirklich spannend! Mein Oso auf einer Menschen-Trage... "Normale" Patienten waren kaum noch da, da es Freitag Nachmittag war. Der Tierarzt narkotisierte ihn dann und danach bekam er unter radiologischer Kontrolle eine Spritze ins Gelenk gesetzt. Und das machte nicht der Tierarzt, sondern der Radiologe (Humanmediziner). Die ganze Sache dauerte nur ca. 20 Minuten. Danach wurde Osos Bein verbunden (das Material war so fest wie ein Gips). Wir fuhren nach Hause, Oso durfte so wenig wie möglich laufen und nach ca. 52 Stunden entfernte ich den Gips-Verband. Oso lief gleich danach viel besser, was aber daran liegt, dass er zusatzlich auch Cortison ins Gelenk gespritzt bekam. Nun hoffe ich, dass die RSO geholfen hat. Das aber kann bis zu 6 Monate dauern.
Ich bin aber der Meinung, dass der Versuch sich auf jeden Fall gelohnt hat, denn es war nur ein sehr kleiner Eingriff, der Oso nur für zwei Tage behindert hat.
Gruß, Simone