Ich brauche mal Tipps und Hilfe mit meinem Boxer - er weicht mir nicht von der Seite.
Zuhause ist alles in Ordnung, aber jetzt in den Ferien haben wir mehrtägige Besuche gemacht: er hat offenlichtlich Angst, ich könnte ihn bei Freunden zurücklassen. Wenn ich in ein anderes Zimmer gehe, geht er hinterher. Wenn ich das Haus verlasse, will er mit (verständlich). Wenn jemand anderes ein Stöckchen für ihn wirft, schaut er zu mir und wartet ab. Spaziergänge ohne mich sind für ihn uninteressant.
Er hat dort seinen eigenen Korb, in dem er auch nachts schläft, um dann morgens ab 5 vor meinem Zimmer auf mich zu warten.
Frage:
Soll ich ihm verbieten, mir überallhin zu folgen oder verunsichert ihn das noch mehr?
Was kann ich (Single-Haushalt) tun, um seine Bindung zu anderen Menschen zu stärken?

Chris und Boxer Alex

Hallo Chris & Alex,
Dein Beitrag wirft einige Fragen bei mir auf. Wie lange hast Du Deinen Alex schon? Von klein auf? Wie alt ist er? Hat er bereits Erfahrungen damit gemacht, dass er allein gelassen wurde, und niemand kam zurück 8ausgesetzt oder im Tierheim abgegeben)?
Sollte er noch ein Welpe sein, dann fände ich das völlig normal. Du bist ein Single Haushalt, also ist er auf Dich geprägt. Du beschäftigst Dich mit ihm, fütterst ihn, etc.
Cookie ist mir anfangs auch überall hin mit gefolgt (sog. "Second-Hand" Hund). Mein Mann war recht uninteressant für sie. Sie musste sogar mit dabei sein, wenn ich ein heisses Bad nahm. :-) Nach recht kurzer Zeit hat es sich jedoch gegeben. Bestochen wurde sie durch Leckerlies.
Wirft nun ein Bekannter einen Stock, dann ermuntere Alex, ihn zu holen. Ich achte dann immer darauf, dass Cookie ihren Dummy zu demjenigen bringt, der ihn geworfen hat. Dann von der Person und Dir ausgiebig loben. Belohnen mit einem Leckerlie kann auch nicht schaden.
Ansonsten lass doch auch deine Freunde Alex verwöhnen, zunächst vielleicht mal durch ausgiebiges schmusen. Cookie ist immer sehr interessiert, wenn man zu ihr sagt: Komm mal mit, ich hab was leckeres für dich. Das Knistern einer Tüte weckt schon ihre Neugier.
Lass ihn ausserdem die erfahrungen machen, dass wenn Du mal eben nicht kurz dabei bist, Du aber wiederkommst. Ich habe Cookie damals auf die Couch legen lassen und ihr gesagt: Du bleibst hier. So konnte ich wenigstens das Badezimmer auch mal ohne sie aufsuchen.:-) Für sie ist es sehr schnell normal geworden, dass ich auch mal ohne sie aus dem Raum gehe. Wichtig dabei ist, immer den Hund wieder zu begrüssen, wenn er schon schwanzwedelnd auf Dich wartet.
Hab einfach Geduld und ermuntere ihn. Geht ein anderer mit ihm raus, dann lass ihn sich mit Leckerlies "bewaffnen". Futter zieht ja meistens! So kann Alex die Erfahrung machen, dass Spaziergänge mit anderen Personen auch toll sind, und Du immer noch da bist, wenn er zurück kommt. Dabei ist auch immer wichtig: Loben, wenn er wieder da ist. Knuddel ihn und zeig ihm, wie sehr Du Dich freust, das ER wieder da ist. So bekommt er vielleicht mehr Selbstsicherheit diesbezüglich.

Noch einen satz zu dem Warten vor dem Zimmer. Wenn er in einer für ihn fremden Umgebung ist, auch wenn er sein Körbchen hat, gib ihm die Möglichkeit zu Dir zu kommen, wenn er will, z.B. Tür offen lassen oder Korb in Deinen Schlafraum stellen. Cookie schläft immer bei uns im Schlafzimmer.
Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig weiterhelfen konnte.
Viele Grüsse
Sandra & Cookie-Monster