von Antje(YCH) am 20. Dezember 2002 08:20
Hallo Christiane,
: Grundsätzlich gesehen hast Du allerdings recht ... heutzutage
: verlieren die "Werte" im allgemeinen immer mehr an Bedeutung :-(
Na wenigstens eine, die das auch so sieht.... Habe bereits geglaubt, ich werde wirklich alt.
: : Und wie sollen die eine gültige Zuchtordnung umgehen? Die
: : Hunde halbjährig tätowieren lassen und als 8 Wochen alte
: : Welpen verkaufen? Da müssen die Käufer aber wirklich selten
: : dämlich und uniformiert sein, wenn sie sich 'nen Junghund als
: : Welpen verkaufen lassen...
:
: ## *g* ... musst ja nicht gleich so übertreiben :-))
Das ist nicht übertrieben. Wenn ich lt. Zuchtordnung nur einen Wurf pro Jahr machen darf, ich aber zwei mache, dann müßte ich den zweiten Wurf auf's nächste Jahr "schreiben". Das geht vielleicht, wenn die Welpen Mitte/Ende Dezember geboren werden, aber selbst ein Laie (der beim Hundekauf eigentlich jemanden mitnehmen sollte der etwas von der Sache versteht) wird einen 8 Wochen alten Welpen von einem 5 Moante alten Junghund unterscheiden können... Daher sehe ich hier kein Hintertürchen für eien "Überbelegung" der Hündin. Zudem war im Ursprungsposting ja von "ein paar" Würfen die Rede...
: Aber ich muss doch nicht alles kritiklos als gut ansehen, was
: unter dem Deckmantel einer grossen, angesehenen
: Organisation arbeitet ?!
Nein, natürlich nicht, ich kritisiere als Mitglied ja auch häufig an dieser Organisation herum (bzw. an der des betreffenden Mitgliedsverbandes).
: Noch dazu geht es ja nicht nur um den Züchter der Hündin, sondern eigentlich eher um den Züchter, an den die Hündin dann weitergegeben wird ... und da war von VDH nicht die Rede (was nicht heissen muss, dass der nicht auch im VDH züchtet).
Ich denke mal, daß Züchter, die zusammenabreiten, Mitglied im gleichen Zuchtverband sind...
: Und da wird's für mich komisch - wobei ich gestehen muss,
: dass ich mich da nicht auskenne. Kaufe ich als seriöser Züchter
: wirklich eine Hündin als Zuchthündin, von der ich noch nicht mal
: weiss, ob sie die Zuchttauglichkeitsprüfung wirklich besteht ?
Stop! Der Züchter "kauft" keinen Zuchthund dazu, sondern nimmt einen selbstgezogenen Hund zurück. So ein Hund ist, bei gleichem Phänotyp (Exterieur/Wesen), für ihn weitaus wichtiger als ein Hund einer fremden Blutlinie, denn hier kennt er u.U. die Mutterlinie bis in die 4./5. Generation, kennt die Vorzüge und auch Nachteile vieler Vorfahren aus persönlicher Erfahrung, kann daher weitaus besser eine Anpaarung planen.
: ## Hmmm, ich sehe es ein klein wenig anders. Ein Züchter
: macht sich doch eigentlich in dem Moment "Öffentlich", in dem er
: unter einem Dachverband züchtet. Sein Name erscheint in den
: für jeden zugänglichen Züchter-Listen, er wird von Hundbesitzern
: oder auch vom VDH empfohlen, viele haben mittlerweile auch
: eine eigene Webseite.
Hast Du schon einmal etwas von "Datenschutz" gehört??? Wüßte nicht, was "meinem" Zuchtverband blühen würde, wenn er meine Daten (Anschrift, Tel.-Nr.) herausgibt, ohne mich vorher zu fragen... Wenn ich mich selbst in einer öffentlichen Züchterliste/Welpenverkaufsliste eintragen lasse, eine Website eröffne etc., da hast Du recht, damit mache ich mich irgendwo schon "öffentlich". Ist für mich aber noch immer kein Grund, im Web dreckige Wäsche zu waschen. Wo ist denn dann die Grenze zur Verleumdung, zum Rufmord? Irgendwo bleibt immer etwas an einem Kleben, auch wenn's gar nicht stimmt! Und zudem, kann der Betroffene Stellung dazu nehmen? Nicht jeder hat Internetanschluß, nicht jeder ist in jedem Forum, nicht jeder hat die Zeit zum Schreiben wenn's mal wieder ausufert usw. Auch ich bin z.B. ab heute Mittag zwei Monate lang offline...
: Wäre Hundezucht ansich öffentlicher (wie TA's, Trainer und
: Futtermittel auch), würde sich vielleicht so mancher mehr
: Gedanken darüber machen, womit und wie er züchtet - an je
: mehr Informationen ich als Verbraucher komme, um so mehr
: kann ich auf Qualität achten ... und das wäre schlussendlich
: doch nur zum Wohl unserer Hunde.
Müßte jetz mal meinen TA fragen wie "öffentlich" er ist... ,-)
Auch bei Äußerungen über solche Leute wäre ich im Net vorsichtig. Was willst Du denn z.B. über einen TA schreiben? Daß z.B. Dein Hund verstorben ist nachdem er ihn behandelt hat? Da wäre ich seeeeeehr vorsichtig damit und würde das nur schreiben, wenn ich einen handfesten Beweis hätte, daß er Schuld daran ist (Gutachten etc.), sonst hat man ruckzuck 'ne Verleumndungsklage am Hals.
: ## Ich seh's anders. In dem Moment, in dem ich -unter einem
: grossen Dachverband- etwas kommerziell vertreibe (ob Hund
: oder Auto ist letztendlich wurscht) bin ich öffentlich.
Kenne eigentlich keinen Züchter, der "kommerziell" Welpen "vertreibt".Die, bei denen es unter'm Strich +/- Null aufgeht, haben schon Glück gehabt. Die meisten Züchten aus Idealismus, nicht aus kommerziellen gründen.
Zudem weiß ich, wie schnell dreckige Wäsche gewaschen wird. Die Konkurenz unter den Züchtern/Deckrüdenbesitzern ist teiweise recht groß. Sowie ein anderer Deckrüde populärer wird, werden die ersten Andeutungen gestreut, daß er HD vererbt, schlechte Arbeitsveranlagungen o.ä. Und wie gesagt, irgendwo bleibt immer etwas "kleben". Als die erste offizielle "HD-Nachkommeauswertung" in unserem Zuchtverband veröffentlicht wurde, stand gerade der Rüde, der mir als "HD-Vererber" bekannt war (mündlich überliefert), als einer der beiden besten Rüden von zehn Jahrgängen da!!! Der eine sagt es hinter vorgehaltener Hand, der nächste sage es weiter, dann haben es schon zehn gehört und die erzählen es wieder zehn Leuten weiter usw. War schon ohne Internet schlimm genug, sollte dadurch nicht noch schlimmer gemacht werden. Internet kann man auch sinnvoll nutzen, z.B. durch Darlegung konkreter zahlen, die sagen ja auch viel über einen Züchter aus (z.B. HD-Zuchtwerte etc.). Bei subjektiven Beurteilungen wäre ich vorsichtig...
Viele Grüße
Antje