Rauferei - aber nix passiert :: Hundeerziehung + Soziales

Rauferei - aber nix passiert

von Jägerin am 29. Mai 2007 15:46
Hi Fiona

Habe ich das richtig verstanden, dein Boxer musste sich danach ein paar Minuten hinlegen. Wenn ja, ist das keine Unterwerfung. Wenn er den Pudel unter sich hatte, sieht es eher danach aus. Die Konfrontation war für ihn positiv, da er als Sieger hervor ging. Er wird die nächste Rüdenbegegnung wieder so regeln. Dies müsste man unbedingt vermeiden.

Ich gebe dir recht, die Joggerin war blauäugig mit ihrem Hund ohne Leine unterwegs zu sein. Damit gibt man einem Hund quasi das Zeichen, dass er für sich selber sorgen muss. Die Joggerin hatte auch nicht die Möglichkeit ihrem Hund zu helfen, da die Keilerei razfaz wieder vorbei war. Nun, in den Augen des Pudels ist sein Frauchen eher ein Versager, da sie ihm nicht helfen konnte. Nur schon aus diesem Grund sollte man einen Hund nicht von der Leine lassen.

Der Hund gehört aber nicht dir, oder? Das erschwert die ganze Sache noch mehr. Vermutlich orientiert der Hund sich zu wenig nach dir. Einen Grund mehr, ihn nur an der Leine zu führen. Flexileine kann ich dir aber nicht empfehlen. Eine normale Führerleine finde ich besser. Der Hund muss so an deiner Seite gehen.

Bei Hundebegegnungen würde ich einen Bogen laufen und nie stehen bleiben. Bogen laufen ist eine hündisch freundliche Geste.

Falls der Boxer längere Zeit bei dir bleibt, würde ich daran arbeiten.

von Anonymus am 30. Mai 2007 06:07
Ja, der Hund gehört nicht mir, und weilt deshalb seit 4 Monaten am Wochenende bei mir, weil der Besitzer an den Wochenenden auf Reitturniere fährt, dort immer extrem viel Hunde sind, und der Boxer einfach ein Rüppel ist. Dazu muss ich sagen, dass er bekannt dafür ist, dass er sich draufschmeißt - aber nicht zubeißt. Der Hund wurde so gut wie nicht sozialisiert, er hört zwar gut, lässt sich abrufen und sitzt. In letzter Zeit hab ich ihn immer hinter mir gehen lassen wenn die Sicht nicht gut war, weil er sonst immer im Stechschritt vorausgeht um zu sehen was denn da kommen kann. Er begreift schnell. Wir haben auch schon mit der Futtertube gearbeitet, aber ich muss gestehen, auch nicht sonderlich konsequent. Wenn er ohne Leine läuft bleibt er immer in einem Radius von 10 m und läuft nicht weiter. Wenn er einen Hund sieht, setzt er sich hin und wartet - entweder ich rufe ihn dann und leine ihn an, oder wir gehen wieder retour. Aber das geht eben nur bis zu einer gewissen Distanz. Jetzt hab ich aber schön öfter gelesen, dass man einen Hund "korrigieren" soll, sobald er Aggression zeigt. Was genau kann man darunter verstehen? Ist das einfach ein Schnauzengriff, oder was genau?

LG Fiona

von Merve am 30. Mai 2007 06:43
Hallo fiona

Ich verstehe was du meinst. Sie hat sicherlich auch nicht gerade richtig reagiert. Zb. Wenn ich von hinten komme und eine hundehalterin sehe, mache ich sie auf uns aufmerksam, auch wenn sie angeleint sind (wenn sie nicht gefasst ist und der hund uns bemerkt und nach hinten losgeht, kann sie ihn evtl. nicht mehr halten). Es ist einfach zur sicherheit.

Wegen deinem unterwerfen. Ich würde sagen, dass du ihm klar gemacht hast, dass du das nicht magst und somit korrekt gehandelt hast, sofern das direkt nach seinem „angriff“ geschah. Wenn du zu spät warst, könnte er es fehlverknüpft haben. Aber ich würde es auch so machen.

@ jägerin… deine idee wegen der führerleine finde ich nicht gerade hundefreundlich. Wenn sie ihn schon nicht von der leine lassen sollte, finde ich eine führerleine das letzte. Mit einer flexi- oder schleppleine kann er sich wenigstens einigermassen frei bewegen und sie hat ihn dennoch unter kontrolle. So wie ich das verstanden habe, hat sie den boxer auf den rücken gelegt und nicht einfach ins platz gelegt, denn das hat nichts mit unterwerfen zu tun.

Fiona: ja man sollte jegliche aggressionen unterbinden. Zb. Ihr läuft einem anderen hund entgegen und beginnt zu knurren oder hängt in der leine. Du gibst ein klares NEIN von dir und kehrst um. Somit merkt er, dass er so nicht weiter kommt. Der schnauzgriff ist in so einer situation nicht gerade das beste, da er dann so konzentriert ist auf den anderen hund, dass er es gar nicht richtig wahr nimmt. Wenn meiner nach einem NEIN und umkehren immer noch in die andere richtung zieht, nehme ich ihn am nacken und ziehe ihn retour. Danach ins sitz und nochmals versuchen.

gruss

von Anonymus am 30. Mai 2007 07:26
Hallo Merve!

Na das mit dem Verknüpfen ist so eine Sache. Nachdem er vom Pudel abgelassen hat, ist er ja zu mir gekommen und danach hab ich ihn angeleint und ihn auf die Seite gelegt, mit Kopf am Boden. Kann er das überhaupt mit der Rauferei verknüpfen oder immer nur mit der letzten Situation - das ist nämlich dann das herankommen. hm schwierig. Er reagiert an der Leine ohnehin immer extremer als ohne Leine. Wenn er an der Leine ist und er sieht einen Hund - auch in größerer Distanz dann hängt er sich rein. Ich bleib dann immer stehen und sage "zurück" - dann muss er sich umdrehen und auf mich zukommen. Ohne Leine setzt er sich hin und wartet. Schwierig, schwierig den richtigen Weg zu finden. Vor allem ist der Schnauzengriff bei einem Boxer schwierig, weil er fast keine hat. Was ich aber sagen kann, dass ich in den letzten Wochen durch körperliche Auslastung eine Entspannung erreicht hab und wir sind weiter am üben. Er ist Situationen mit fremden Hunden nie wirklich ausgesetzt worden, deshalb bedeutet ein fremder Hund eigentlich immer Stress - im positiven und negativen Sinn. Bei Weibchen ist er gleich verliebt und ja Rüden kann er nicht leiden. Ich denke er ist eher ängstlich und meint Angriff ist die beste Verteidigung. In den letzten 4 Monaten waren eben jetzt 2 Situationen die brenzlig waren. Vor drei Wochen stand plötzlich ein Berner Sennenhund vor ihm - und da kann ich sagen, dass er gott sei dank nicht an der Leine war, weil dessen Besitzerin nicht mal in Sichtweite war- sonst hätte es auch gekracht. So haben sie sich umkreist und sind dann ihre Wege gegangen. Ich hab auch damals den Ring verlassen und ihm vor lauter Freude über sein Verhalten mein Eis geschenkt, weil ich die Futtertube nicht dabei hatte.

LG Fiona

von cathy am 30. Mai 2007 09:39
hallo - ich denke du hattest ja schon mal gepostet oder wegen dem Boxerrüden ?

sorry - aber soviel ich noch in Erinnerung habe - ist der Boxer kein einfacher Hund und es ist nicht das erste Opfer in seiner Sammlung. dazu ist es nicht Dein Hund.

Ob nun im Moment jemand sichtbar ist oder Nicht - ich persönlich würde solch einen Hund wirklich nicht mehr freilassen - bis jetzt hat er noch keinen richtig erwischt - aber bereits mehrmals Erfolg gehabt und schon mehrere unterworfen !

Dass er zu Dir kommt nachdem er ja Erfolg hatte - ist gnädig ! dass du ihn danach unterwirfst - oder hinschmeisst - ist schlicht und einfach - unnötig und für dne Hund unverständlich - im Gegenteil - du "bestätigst" den Hund noch unbewusst indem du dich um ihn kümmerst und dich mit ihm beschäftigst.

was wäre nun du bist auf der Wiese und ein Feldhase oder ähnliches rennt vor euch durch. dann hast halt einfach keinen Hund mehr ?

es geht einfach darum - Du, Du, Du und nochmals DU bist 100 % verantwortlich für den Hund. Du musst bei einem bekannten Raufe alle Vorsichtsmassnahmen treffen, dass nichts passiert. Wenn du Du das nicht kanst und dem Hund vermeintliche Freiheit geben willst - dann bleibt nur noch der Maulkorb - dass man rein äusserlich dem Hund für auch Laien ansieht - Achtung der Hund könnte eine Gefahr sein für andere.

Wnn der Hund so schwierig und Rauferisch begabt ist - dann musst bitte endlich lernen - dass der Besitzer eine Andere Lösung suchen muss für den Hund und nicht nur seinen Vergnügen - Turnierreiten - nachgehen kann, sondern sich auch um seinen Hund kümmern sollte.

Denn Schlussendlich wenn etwas passiert - muss DU bezahlen - weil DU die Aufsichtspflicht verletzen könntest indem du einen bekannten problematischen Hund nicht unter Kontrolle hattest. Dass der Hund dann in dem Moment nicht "gefolgt" hat - interessiert andere dann leider nicht.

Man kann wie Jägerin beschreibt seinen Hund auch anders beschäftigen dass die vermeintliche Freiheit ohne LEine gar nicht nötig ist.

Ich persönlich würde den Hund vorläufig keinen Moment ohne Leine führen. Von Flexleinen halte ich überhaupt nichts. eine 3 - 5 m. Leder oder Bandleine reicht vollauf und ist stabiler und rascher zum einholen wie diese Flexleinen.

ich hoffe für Dich - dass du vielleicht den Ernst der Lage nun siehst - bevor tatsächlich ein grösserer Schaden entsteht.

von Merve am 30. Mai 2007 09:47
Hallo fiona

Okey ich denke, dass er das nicht mehr mit dem angriff verknüpft hat. Das hätte bevor du ihn anleinst direkt nachdem er vom pudel abgelassen hat passieren sollen. Es ist schon schwierig. Ich rate dir einfach an, einen zeitpunkt zu finden in dem er noch gelassen an der leine geht wenn hunde entgegen kommen und ihn immer ganz doll loben. Sobald du merkst, dass sich eine anspannung bekannt macht, umdrehen, bevor er sich drein hängt. Und dann die distanz immer ein wenig einschränken, am besten suchst du jemanden mit einem verträglichen rüden, der sich für solche übungen zur verfügung stellt.
Und merke dir, die hunde die der boxer schon mal angefallen hat, wissen das noch und deshalb könnte es auch nach der desensibilisierung zu raufereien kommen, da diese dann nicht mehr gut auf ihn zu „sprechen“ sind (gefahr, dass der boxer wieder rückfällig wird). Meiner merkt sich ganz genau, welche hunde ihn so anfallen und ist ab dann immer sehr skeptisch und geniesst die nähe mit vorsicht. Bei solchen, die es öfters versuchen (auch an der leine), knurrt er schon von weitem (was ich jedoch auch unterbinde). Bei allen anderen hunden ist er wie immer sozial verträglich und hat auch sonst keine probleme.

Ich wünsche dir viel glück mit deinem pflege-boxer.

Gruss

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