Welpenschutz?! :: Hundeerziehung + Soziales

Welpenschutz?!

von Daniela & Dirk(YCH) am 02. Juli 2001 18:18

Hallo liebe Hundefreunde,

ich hab da mal ein Problem.

Unser Foxterrier ( Filou, 11 Monate, Rüde) übt mit Welpen (der kleine Schäferhund den wir gerade getroffen haben war 16 Wochen alt) Machtkämpfe aus. Bis jetzt hat er noch keine Welpen verletzt. Aber dieses Spielchen treibt er seit dem wir ihn haben.

Am Anfang unseres aufregenden, lustigen usw. (eigentlich ist er ein freundlicher, lachender Hund der mit allen gut klarkommt, sowohl Mensch als auch Tier) Zusammenlebens haben wir eine Welpenspielstunde in einer Hundeschule besucht. Schon dort hat er versucht bei anderen Hunden (WELPEN) zu dominieren. Das ist ihm auch sehr oft geglückt. Wir sind dann dazwischen gegangen, weil uns die Damen und Herren der Hundeschule das so gesagt haben. Wir haben ihn in den Nacken gefaßt und auf den Boden gedrückt. Das hat ihn dann kurz beeindruckt aber dann ist er wieder auf die Kleinen los.

Jetzt haben wir schon monatelang keine Welpen mehr getroffen. Heute war es dann wieder so weit.

Kann uns dazu irgendjemand etwas sagen??? Habt ihr vieleicht schon mal gleiches erlebt?

Vielen Dank im voraus für Eure Antworten.

von Moni+Dino(YCH) am 02. Juli 2001 19:36

Hallo!

In wie fern äußert sich denn das "dominieren"? Rennt auf den Welpen los bzw. umgekehrt, Filou knurrt und schmeißt ihn dann um? Welpe unterwirft sich und dann wird gespielt?

Finde ich ein völlig normales Verhalten, da so mit 16 Wochen auch langsam der Welpenschutz flöten geht.

Warum habt ihr denn die Hunde getrennt, wenn sie sich gerauft haben? Die befinden sich in der 8. - 12. Woche in der sozialisierungsphase und dann bis zur 18. in der Rangordnungsphase (lt. Trumler). Die Hunde müssen doch, wenn sie miteinander später arbeiten sollen, alle ihre Rangordnung wissen, damit nach der Arbeit gemeinsames Spielen ohne bösartige Raufereien möglich ist. Und das wird von zeit zu zeit immer wieder neu herausgefordert. Aber das geht immer blitzschnell und niemand kommt zu schaden.

Also: Deinen Hund ruhig mal raufen lassen, beobachten, ob sich der andere unterwirft, normalerweise sollte bei einem gut sozialisiertem Hund sofort aufgehört werden zu beissen. Tut deiner das nicht, hin und du als Rudelchef unterwirfst Deinen. Irgendwann wird Deiner auch mal an einen geraten, der ihn unterwirft. Das ist gut so für die Entwicklung. Außerdem können sich Welpen auch ganz gut wehren oder sie düsen zu ihrem Rudelchef ab.

Macht er das bei erwachsenen Hunden auch? oder zieht er da den kürzeren?

Meiner hat bis er so 10 Monate war, es immer vorgezogen, sich zu unterwerfen, weil´s bequemer ist, egal, wie alt sein Gegenüber war (so lange dieser seine Größe hatte). Irgendwann hat er dann den jüngeren gezeigt, wo´s langgeht: Vor dem Kleinen aufbauen, Kamm hochstellen, Knurren und schwupps hat der Jüngling gelegen, danach durfte dann gespielt werden.

Grüßle

Moni + Dino

von Wilma u. Arno(YCH) am 02. Juli 2001 21:10

Hallo Daniela,

zunächst mal der sog. Welpenschutz ist eins der vielen Märchen, die in punkto Hunde nicht aus der Welt zu schaffen sind.
Wenn überhaupt, dann hat der Welpe in seinem eigenen Rudel Narrenfreiheit, aber nicht bei solchen, die er unterwegs trifft. Wenn die meisten Hunde besonders Rüden recht tolerant Welpen gegenüber sind, so ist das reines Glück.
Das normale Verhalten eines Wildhundes bzw. einer Wölfin wäre fremde Welpen zu töten. Denn innerhalb eines rudels gibt es nur einen Wurf und zwar den der Alphatiere.
Was Deinen Hund angeht, nun zunächst einmal ist eine gewisse Rauflust bei den meisten Terriern grade beim Fox vorhanden (ich kenne aber auch einen Foxrüden, der absolut sanft ist). In der Welpenstunde sollte man zum richtigen Zeitpunkt eingreifen. Dazu muß ein erfahrener Trainer da sein, der unterscheiden kann zwischen spielen und mobbing.
Das beliebte Schlagwort Dominanz ist auch so eine Sache, denn es gibt weitaus mehr unsichere Hunde als dominante. Leider wird das oft verwechselt und entsprechend falsch auf den Hund eingewirkt.
Was das jetzige Verhalten gegenüber Welpen angeht: Im Wildhundrudel gibt es einmal im Jahr einen Wurf. Und das bedeutet, daß Welpen gar keinem halbstarken begegnen. Insofern ist das eine denkbar schlechte Kombination und man sollte diese dem Welpen zuliebe möglichst vermeiden.
Leider wird immer noch oft gesagt: Ach das machen die schon unter sich aus. Aber es ist die alte Geschichte, ein Welpe der gemobbt wird wird irgendwann selbst mobben usw. Darum wird in einer guten Hundeschule auch drauf geachtet, daß die Welpengruppe altersmäßig nicht zu weit gefaßt ist und auch die Größenunterschiede nicht zu extrem sind.
Ihr schreibt Ihr wart in der Welpenstunde mit ihm. Und jetzt ? Hat er Kontakt zu Gleichaltrigen mit denen er spielen und rangeln kann ?
Viele Grüße
Wilma u. Arno (der heute einen Dackelwelpen traf u. neben diesem aussah wie ein Pony)

von Antje(YCH) am 03. Juli 2001 05:29

Hallo Daniela,

zum einen ist ein Hund von 16 Wochen kein Welpen mehr, sondern ein Junghund. Zum anderen besagt der "Welpenschutz" nur, daß die Welpen innerhalb eines intakten Rudels vor ungerechtfertigten Übergriffen der älteren Rudelmitglieder geschützt werden. Natürlich werden sie ihrem Alter gemäß diszipliniert. Dieses System ist aber sehr empfindlich und funktioniert nur, wenn sowohl die Welpen als auch die Althunde entsprechend sozialisiert sind. Dazu gehört z.B., daß die Welpen nicht zu früh von der Mutter abgesetzt wurden (diese spielt z.B. recht rauh mit den Welpen in der 7./8. Lebenswoche, wodurch die Welpen lernen, "abzuducken"; dieses später nur noch angedeutete "Abducken" signalisiert später jedem entsprechend sozialisierten Althund "Ich bin "klein" und Du bist "groß"" und alles ist in Butter). Auch die Althunde müssen entsprechend geprägt worden sein, wie beim Menschen kann nun mal nicht jeder mit Babys. Und natürlich werden die Welpen/Junghunde auch gemaßregelt, was uns nicht immer sehr nett vorkommt. Die bekommen u.U. schon mal eine gehörige Tracht Prügel (vor allem, wenn sich der Kleine seinem Alter gemäß zu unbedarft verhält, einem 10-Jährigen, der ungefragt in unser Haus eindringt und mit der Schwere Löcher in unsere Gardinen schneidet, verhalten wir uns ja auch ganz anders gegenüber als einem 2-Jährigen, der das gleiche tut), dann geht es oft mit viel Tamtam ab, aber weniger mit Verletzungen. Das "Tamtam" kann aber einen Welpenbesitzer ganz schön in Angst und Schrecken versetzen.

Hinzu kommt, daß es Hunde gibt, die sehr dominant sind und andere Hunde deswegen radikal unterdrücken, so mancher Terrier gehört dazu. Die denken sich, besser von Anfang an im Keim ersticken, dann wird der Kleine die eigene Dominanz nie anzweifeln. Von solchen Hunden halte ich meine Welpen/Junghunde in bestimmtem Alter grundsätzlich fern, nebem diesen können sie sich charaktermäßig schlecht entwickeln.

Viele Grüße

Antje

von Margot(YCH) am 03. Juli 2001 06:46

Hallo,

: Warum habt ihr denn die Hunde getrennt, wenn sie sich gerauft haben? Die befinden sich in der 8. - 12. Woche in der sozialisierungsphase und dann bis zur 18. in der Rangordnungsphase (lt. Trumler). Die Hunde müssen doch, wenn sie miteinander später arbeiten sollen, alle ihre Rangordnung wissen, damit nach der Arbeit gemeinsames Spielen ohne bösartige Raufereien möglich ist. Und das wird von zeit zu zeit immer wieder neu herausgefordert. Aber das geht immer blitzschnell und niemand kommt zu schaden.

Da ich Foxterrier züchte kann ich nur sagen, daß das Trennen ganz
sicher korrekt war - derzeit habe ich einen Wurf mit 4 Welpen (2/2)
im Alter von 9 Wochen - da gibt es auch sehr heftige Rangordnungs-
spiele - aber ab einem gewissen Punkt, wenn es zu heftig wird, greift
die Mutterhündin ganz entschieden ein - die lieben Kleinen müssen
nämlich auch Grenzen kennenlernen - die setzt nunmal der Rudelführer
und sonst niemand - wenn keine Grenzen gesetzt werden kommt der
Schaden ganz sicher!

: Also: Deinen Hund ruhig mal raufen lassen, beobachten, ob sich der andere unterwirft, normalerweise sollte bei einem gut sozialisiertem Hund sofort aufgehört werden zu beissen. Tut deiner das nicht, hin und du als Rudelchef unterwirfst Deinen. Irgendwann wird Deiner auch mal an einen geraten, der ihn unterwirft. Das ist gut so für die Entwicklung. Außerdem können sich Welpen auch ganz gut wehren oder sie düsen zu ihrem Rudelchef ab.

Diese Aussage halte ich für sehr gefährlich....... gerade bei Foxterriern! Der Foxterrier muß von klein auf lernen, daß Raufereien
nicht geduldet werden!

Grüße
Margot

von Moni+Dino(YCH) am 03. Juli 2001 07:30

Oki, ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Wußte ja nicht, dass Foxis soooo arge Raufer sind. Bei unserem Rüden hilft/half meißt ausraufen lassen bzw. wenn aus Spiel ernst wurde, haben wir natürlich eingegriffen.

Man lernt nie aus und das ist schön so!

Moni + Dino

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