Hallo Steffi,
erst einmal herzlichen Glückwunsch zu deinem Mut, diese Fragen zu stellen. Ich möchte mal sagen, dass ich deine Fragen nicht blöd und sowieso nicht verwerflich finde. Im Gegenteil: ich meine, jeder sollte sich eine differenzierte und vor allem fachlich fundierte Meinung bilden. Aber wie du siehst, ist es sehr schwer, über Teletakt emotionslos zu reden. Inzwischen traut sich jedenfalls kaum jemand, es zuzugeben, wenn er persönliche Erfahrungen gemacht hat. Von negativen Erfahrungen ("meinem Hund hat es geschadet, weil ..."
würde ich auch mal gerne hören. Ich trau mich jedenfalls jetzt mal zuzugeben, dass dieses Gerät für meinen Hund (lieber, aber durchgeknallter Terrier mit unglaublicher Jagdleidenschaft) die wirklich letzte Möglichkeit war, den Rest seines Lebens nicht an der Leine zu verbringen. Es hat ihm nicht geschadet, das Gegenteil ist der Fall. Die Geschichte ist zu lang für dieses Posting. Allerdings Vorsicht: die Warnungen weiter unten (ich meine die objektiven, nicht die polemisierten!) sind wahr. Wer das Gerät benutzt, sollte a) vorher alle "normalen" Methoden versucht haben, b) den Gebrauch des Geräts bei einem Fachmann erlernen(Kurs!) und sich c) erst einmal mit der Lerntheorie beschäftigen. Dazu gehören durchaus auch Bücher von Karen Pryor, Bloch und Co, über positive Bestärkung und Clicker. Das weiß ich heute. Damals hatte ich nur Glück, weil unser Trainer sich auf "Problemhunde" spezialisiert hatte und dies alles kannte. Er hat mich übrigens dann auch darauf gebracht. Um dir noch schnell die Gefahr zu schildern: du musst deinen Hund perfekt kennen und sein Verhalten vorausahnen - fast immer ist es 1 (eine!) Sekunde, die über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Misserfolg kann (muss nicht) bedeuten, dass der Hund etwas vollkommen Falsches mit dem Signal verbindet. Damit hat man dann alles verschlimmert. Es ist wie mit einem Messer: du kannst Butterbrote damit schmieren oder einen Menschen töten.
Ach ja, und dann kommt es auch noch darauf an, ob der Mensch am Drücker emotionsgeladen reagiert (wie das ja offensichtlich gerade in der Hundeerziehung hier und da der Fall ist) oder objektiv-neutral mit klarem Verstand. Emotionsgeladene Reaktionen haben in diesem Fall schlimme Auswirkungen - kannst du dir wahrscheinlich denken.
So, jetzt könnte ihr Jagdexperten auch über mich herfallen.
Viele Grüße,
Tina