von Antje(YCH) am 29. August 2000 06:27
Hallo Inge,
: : Man sagte mir dort, daß die fortgeschrittenen Hunde (auch für die BH) alle Einzelunterricht machen, nur junge Hunde trainieren in der Gruppe.
:
: Alles andere hört sich ja ganz prima an, aber der obige Satz macht wieder alles Positive zunichte.
Hier kommen wir zu der Frage, was eigentlich ein "Hundeverein" ist bzw. welche Vereinsziele in seiner Satzung stehen. Meistens sind es "Hundesportvereine", deren Vereinsziel es nicht ist, "Sozialarbeit" an der Bevölkerung zu leisten, indem ein allgemeines Training für jedermann angeboten wird mit dem Ziel der allgemeinen "Park-Verträglichkeit", sondern die Förderung der einzelnen Disziplinen des Hundesportes. Letzteres bedeutet, daß gezielt auf standartisierte Leistungsprüfungen in den Bereichen SchH/IPO, FH, THS und Agility hingearbeitet wird. Hierzu gehört z.B. die perfektionierung der Leistungen einzelner HF. Nicht daß wir uns jetzt falsch verstehen: Auch ich halte die soziale Aufgabe, welche manche Hundevereine nicht erst seit gestern übernommen haben (Erziehungskurse, Welpenspielgruppen usw.) für wichtig und richtig, nur gibt es inzwischen ein ganz anderes Angebot als noch vor 10 oder 20 jahren, wo die Hundehalter, die ihren Hund nur "erzogen" haben möchten, gut bedient werden können. Wenn dieses in HundeSPORTvereinen angeboten wird, umso besser, das bildet eine gesunde Basis, aus der Einzelne, die "mehr" wollen und können, in den Hundesport aufsteigen können. Irgendwo kommt dann der Punkt, wo die Ausbildung auf den Sport abzielt, und hier beginnt man, einzeln zu üben. Ob das jemand möchte, liegt alleine daran, was er eigentlich will ("nur" den perfekt erzogenen Hund oder aber Sport, in welcher Disziplin auch immer). Wie sich ein Hund außerhalb des Übungsplatzes benimmt hängt meiner Meinung nach übrigens auch gar nicht davon ab, ob er im Verein einzeln oder in der Gruppe trainiert wird, sondern davon, wie der Hund ansonsten geprägt, gehalten und erzogen wird. Die ein oder zwei Übungseinheiten pro Woche auf dem Übungsplatz machen nur einen Bruchteil desssen aus, was ein Hund an Prägung durch seinen Besitzer erfährt. Und ein Hund, der auf dem Platz nur einzeln übt, aber lernt, z.B. wirklich liegenzubeiben, auch wenn der andere Hund mit dem Ball, der Beißwurst etc. bestätigt wird, der tut das auch, wenn so etwas im park passiert. Von der Beherschung, die ein Hund im Schutzdienst lernen muß reden wir jetzt gar nicht.
Und im Hinblick auf die läufigen Hündinnen: Im SchH-Sport haben läufige Hündinnen, im Gegensatz zu THS und Agility, keine Veranstaltungssperre. Bei uns auf dem Platz werden sie bei Prüfungen in den Sparten A und B lediglich am Ende geführt, im C so, wie es ihrem Ausbildungsstand entspricht. In der Übungsstunde wird nur der Ausbildungswart und die anderen HF über die Hitze der Hündin informiert, damit diese wissen, warum sich u.U. ein junger Rüde anschließend anders verhält als sonst (z.B. mal schnüffelt in der Ablage oder vor dem Ablegen beim Voraus).
Viele Grüße
Antje