Hallo Andreas,
: Irgendwelche diesbezüglichen Einwände und/oder Verbesserungsvorschläge?
Die Leine nicht nur am Halti befestigen, sondern auch am Halsband. Erstens können sich Hunde in null komma nichts aus dem Halti befreien und zweitens ist es erzieherisch nicht von Vorteil, Leinenruck etc. über das Halti zu geben, da es nicht als das gedacht ist. Hinzu kommt noch, daß bei plötzlichem Anziehen durch den Hund Verletzungen auftreten können.
: 1) Jegliches erwünschte Verhalten Bestärken?
Unbedingt ja. Als erstes muß der Hund lernen auf Kommando den Blickkontakt zum HF herzustellen. Das klappt am besten ohne Ablenkung unter Zuhilfenahme von Leckerlis oder Spielzeug. Kennt der Hund das Kommando (bei mir ist es "gucken"
und befolgt es sollte man immer gleich belohnen (Leckerli + Stimme).
: 2) Da ruhiges passieren derzeit noch meist ein Wunschtraum ist: welches ist der richtige Zeitpunkt zum Bestärken: anfängliches Ruhigbleiben, während schon "sensorische" Erkennung des anderen Hundes/Menschen erfolgt ist, etwa Rute hochgenommen, Ohren vorgenommen, Gegenüber fixiert, aber noch kein Knurren, Bellen etc.? Oder wird damit den Ansatz des unerwünschten Verhaltens, quasi in seiner Vorstufe bestärkt?
Also, der Führer sollte in wirklich jeder Situation dem Hund immer einen Schritt voraus sein. Das heißt die "Gefahr" zuerst erkennen können. Dann gilt es den Hund nicht fixieren zu lassen. Das ist enorm wichtig. Anfangs muß man schon geschickt das Halti ausnutzen, dann kommt das Kommando für den Blickkontakt. Befolgt er das, kramt man (wie immer) das Leckerli etc. aus der Tasche und schiebt dem Hund das ins Maul ohne loszulassen. Wenn der Mensch auf gleicher Höhe ist, gibt man ihm es und lobt, daß alle Menschen auf der Straße denken "der ist total bekloppt". Ich würde aber erstmal austesten, wie die kürzeste Entfernung ist wo der Hund andere Hunde/Menschen noch toleriert und alles langsam angehen lassen. Kommt doch mal ein Hund/Mensch zu nahe, lieber erstmal ausweichen oder den Rückzug antreten. Es darf keinerlei aggressives Gebärden mehr zustande kommen. Wenn es doch passiert ist es ein gewaltiger Rückschritt.
: 3) Bei ansatzweis egezeigtem aggressivem Verhalten postwendend umkehren oder: verharren und Ausführung einer Ersatzhandlung (Sitz/Platz) oder stattdessen in Bewegung bleiben und passieren?
Jetzt kommt es drauf an, wie sich der Hund in seinem neuen Rudel unterordnet und ob er sich bestrafen (Leinenruck, Schnauzgriff, Knurren...)läßt. Meiner muß, wenn er einen schlechten Tag hat und wieder fixiert oder an der Leine zerrt, Unterordnungsübungen machen.
Kennt der Hund Kommandos?
Mit der Zeit kann man wirklich einigermaßen relaxt zumindest an Menschen mit durchhängender Leine vorbeigehen und der Hund läuft brav bei Fuß und schaut einen unbeiirt an. Was meiner nicht leiden kann, ist von anderen Menschen angestarrt zu werden, besonders von Männern. Er hat, wie mit anderen Hunden beiden Geschlechts, schlechte Erfahrungen gemacht.
Vielleicht ist es ja bei diesem Rüden auch der Fall. Nicht jedes Verhalten kann man mit Dominanz des Hundes beziehungsweise mit fehlendem Führungsvermögen von den Haltern begründen.
Ich habe bestimmt noch eine Menge vergessen, aber wenn Du noch Fragen hast fällt mir bestimmt noch was ein.
Wie groß und schwer ist denn der Hund? Je kleiner desto einfacher ;-)!
Viele Grüße
Susi