Ruhiges Warten clicken? :: Clickertraining

Ruhiges Warten clicken?

von Birgit Laser(YCH) am 26. Februar 2000 18:29

Hallo "Clickerer"!

Hat jemand von Euch Erfahrungen gesammelt mit der Verstärkung von ruhigem Warten? Es geht hier speziell um eine junge Jagdterrierhündin, die jagdlich geführt wird und der es sehr schwerfällt, ruhig (=leise!) zu warten, was auf dem Hochsitz aber unabdingbar ist. Sie bleibt zwar an der gewünschten Stelle liegen, aber nicht, ohne zu "singen". Das Blöde daran ist, dass im Revier dann irgendwann der Hund seinen Platz ja wieder verlassen darf, also langfristig dieses Verhalten (Singen) verstärkt wird...

Ich finde, eine harte Nuss, zumal die Hündin ohnehin ein sehr überschäumendes Temperament hat.

Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit einem ähnlichen Problem oder Ideen? Bin dankbar für jeden Tipp!

Birgit

von Franzi+Wonda+Chili(YCH) am 27. Februar 2000 07:11

: Hallo Birgit!

: Hat jemand von Euch Erfahrungen gesammelt mit der Verstärkung von ruhigem Warten? Es geht hier speziell um eine junge Jagdterrierhündin, die jagdlich geführt wird und der es sehr schwerfällt, ruhig (=leise!) zu warten, was auf dem Hochsitz aber unabdingbar ist. Sie bleibt zwar an der gewünschten Stelle liegen, aber nicht, ohne zu "singen". Das Blöde daran ist, dass im Revier dann irgendwann der Hund seinen Platz ja wieder verlassen darf, also langfristig dieses Verhalten (Singen) verstärkt wird...

Fängt sie denn sofort an zu "singen" oder ist sie wenigstens am Anfang etwas still? WEnn sie anfangs still ist, dann könnte man das vielleicht mit ihr üben, daß sie nur dann den Click bekommt und losdarf, wenn sie still daliegt. Das müßte der Jäger dann natürlich in einer Nicht-Jagd-Situation mit ihr üben.

Es ist vielleicht nur so ähnlich, aber bei Chili habe ich das Schweigen in folgender Situation angeclickt: Sie hat sich immer etwas gefürchtet, wenn uns Spaziergänger entgegenkamen und hat dann gebellt. Ich habe sie also geclickt, wenn sie die Spaziergänger zwar schon gesehen, aber noch die Klappe gehalten hat. Hat prima funktioniert, Passanten sind inzwischen regelrecht uninteressant geworden, zumindest aber ungefährlich.

Du, sag' mal, wann kommt denn nun endlich Dein Buch heraus?! Ich habe schon bei CAdmos angerufen, weil ich ein Belegexemplar bekomme und Dein Buch bei Gefallen (davon gehe ich einfach mal aus, Dein Obedience Buch finde ich schon total schön) direkt in meiner Hundeschule verkaufen will, weil ich nur mit dem Clicker arbeite. Bei Cadmos sagte man mir dann, es käme "Ende Februar". Meinen die damit echt den 29.2.? Ich hoffen nämlich, daß ich mein Belegexemplar mit in den Urlaub nach Venedig nehmen und dort schmökern kann (wenn ich nicht gerade unter meiner Maske stecke).

Ciao, Franziska und die Hunde
:
: Ich finde, eine harte Nuss, zumal die Hündin ohnehin ein sehr überschäumendes Temperament hat.
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: Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit einem ähnlichen Problem oder Ideen? Bin dankbar für jeden Tipp!
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: Birgit
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von Birgit Laser(YCH) am 27. Februar 2000 11:08

Hallo Franzi,

: Fängt sie denn sofort an zu "singen" oder ist sie wenigstens am Anfang etwas still?

Leider ja, was sie auch in anderen Situationen tut, wenn sie aufgeregt ist. Ich habe der Besitzerin geraten, doch erstmal in solchen anderen Situationen mit ihr zu üben, beispielsweise, wenn die Pferde des Nachbarn draußen sind. Das hat den Vorteil, dass sie dabei die Entfernung so weit vergrößern kann, dass die Hündin gerade noch ruhig ist, um sie dann zu bestätigen, als ähnlich wie bei Chilis Spaziergängern.

grinning smileyas müßte der Jäger dann natürlich in einer Nicht-Jagd-Situation mit ihr üben.

Da liegt wahrscheinlich das Problem. Ich denke, wahrscheinlich müsste man mit der Hündin wirklich zuerst so lange in einer Nicht-Jagd-Situation üben, bis es dort klappt. So lange kann/will der Jäger aber nicht warten... Wahrscheinlich ist es also mal wieder eher ein "Menschenproblem" als ein Hundeproblem...

Deine Schilderung mit Chili finde ich aber trotzdem interessant. Hast Du sie dabei an der Leine gehabt oder abgeleint? In meiner Kundschaft ist eine Hündin, die das nur ohne Leine tut und dazu den Leuten entgegenläuft. Leider kann die Besitzerin nicht voraussagen, bei was für Leuten sie das tut, und da die Hündin eigentlich immer frei läuft, kommen wir bei diesem Problem nicht weiter. Aber wahrscheinlich ist es der Besitzerin einfach nicht wichtig genug, um es systematisch zu üben...

: Du, sag' mal, wann kommt denn nun endlich Dein Buch heraus?! Ich habe schon bei CAdmos angerufen, weil ich ein Belegexemplar bekomme und Dein Buch bei Gefallen (davon gehe ich einfach mal aus, Dein Obedience Buch finde ich schon total schön) direkt in meiner Hundeschule verkaufen will, weil ich nur mit dem Clicker arbeite. Bei Cadmos sagte man mir dann, es käme "Ende Februar". Meinen die damit echt den 29.2.? Ich hoffen nämlich, daß ich mein Belegexemplar mit in den Urlaub nach Venedig nehmen und dort schmökern kann (wenn ich nicht gerade unter meiner Maske stecke).

Vielen Dank für die Blumen!!! Ich habe in dieser Woche mit meinem Verleger gesprochen, und der sagte "nächste Woche". Da heute schon der 27. ist, wird es wahrscheinlich so ziemlich auf den 29. herauslaufen. Ich selber bekomme meine Exemplare wahrscheinlich aber erst eine Woche später, weil sie direkt von der Auslieferungsstelle in den Handel gehen, und der Verlag muss wohl selbst erst welche bekommen, um sie dann weiterzuschicken. Aber vielleicht klappt es ja noch. Wann fährst Du denn? Jedenfalls auch so schon mal viel Spaß (genieß doch Venedig ohne Hundegedanken, man muss auch mal abschalten).

Liebe Grüße und vielen Dank für die Antwort,

Birgit


von Klaus(YCH) am 27. Februar 2000 22:01

Hallo Birgit,

Wie hat denn die Hündin das Abliegen gelernt? Wirklich konsequent über pos. Verstärkung des "Wuschverhaltens" und ignorieren beim Aufstehen (natürlich bei Verhindern von Selbstbestärkung)? Dann hätte sie in meinen Augen eigentlich keinen Grund zu singen.

Warum kriegt sie trotzdem ihren Freilauf, auch wenn sie sich nicht wunschgemäß verhalten hat? Weil sie's im Moment gar nicht anders "schafft" (und irgendwie muss man ja den Hund auch wieder mit nach Hause nehmen)?

Ich würde vielleicht versuchen, mit ihr nochmal "zurück in den Kindergarten" zu gehen. Abliegen üben unter geringer Ablenkung und wirklich sehr genau darauf achten, daß sie für das Aufstehen nicht bestraft und beachtet wird, sondern ignoriert.

: Ich finde, eine harte Nuss, zumal die Hündin ohnehin ein sehr
: überschäumendes Temperament hat.

Die harte Nuss wird wohl in erster Linie der Jäger sein, oder? Ist denn der bereit sein Verhalten zu ändern und mit der Hündin solange woanders zu üben, bis das besser klappt?

viele Grüsse
Klaus

von Birgit Laser(YCH) am 28. Februar 2000 10:17

Hallo Klaus,

: Wie hat denn die Hündin das Abliegen gelernt? Wirklich konsequent über pos. Verstärkung des "Wuschverhaltens" und ignorieren beim Aufstehen (natürlich bei Verhindern von Selbstbestärkung)? Dann hätte sie in meinen Augen eigentlich keinen Grund zu singen.

Ich bin mir, ehrlich gesagt, in diesem Punkt nicht ganz sicher. Die Besitzerin (=Ehefrau des Jägers) übt mit dem Hund. Sie ist ganz nett, und ich glaube auch nicht, dass sie unfaire Methoden anwendet. Allerdings beobachte ich schon, dass sie bei dem Hund manchmal einen "verbalen Druck" ausübt, also eine gewisse Spannung aufbaut, und sie neigt auch dazu, sofort mit der Stimme einzuwirken, wenn die Hündin aufstehen will. Sie belohnt aber schon zum richtigen Zeitpunkt. Das Liegenbleiben selbst klappt auch wirklich sehr gut, auch im Revier.
Ich habe schon überlegt, ob nicht das Singen selbst auch selbstbestärkend sein kann? (Dampfdrucktöpfe pfeifen doch auch!) Das würde die Sache nicht eben einfacher machen...

: Warum kriegt sie trotzdem ihren Freilauf, auch wenn sie sich nicht wunschgemäß verhalten hat? Weil sie's im Moment gar nicht anders "schafft" (und irgendwie muss man ja den Hund auch wieder mit nach Hause nehmen)?

Ich hoffe, ich habe Deine Frage richtig verstanden. Meinst Du, warum sie von dem Hochsitz z. B. wieder aufstehen darf, auch wenn sie gesungen hat? Darauf würde ich sagen, dass ich nicht glaube, dass der Jäger im Revier vorwiegend auf die ausbildgunstechnischen Bedürfnisse des Hundes eingeht (leider), sondern eben so agiert, wie es ihm gerade so in den Kram passt. (Seufz)

: Ich würde vielleicht versuchen, mit ihr nochmal "zurück in den Kindergarten" zu gehen. Abliegen üben unter geringer Ablenkung und wirklich sehr genau darauf achten, daß sie für das Aufstehen nicht bestraft und beachtet wird, sondern ignoriert.

Das üben wir auch, wenn sie bei mir ist. Aber was während der Woche passiert, kann ich nicht kontrollieren... Abliegen unter geringer und auch schon gesteigerter Ablenkung (z. B. spielende Hunde um sie herum) klappt auch prima, ohne Singen.

: : Ich finde, eine harte Nuss, zumal die Hündin ohnehin ein sehr
: : überschäumendes Temperament hat.
:
: Die harte Nuss wird wohl in erster Linie der Jäger sein, oder? Ist denn der bereit sein Verhalten zu ändern und mit der Hündin solange woanders zu üben, bis das besser klappt?

Wohl eher nicht. Seine Frau klagt mir auch schon ihr Leid, denn sie soll den Hund in erster Linie ausbilden (zum einen aus Zeitgründen, zum anderen, weil der Vorgänger der Hündin überfahren worden ist, weil er eben der Frau überhaupt nicht gehorcht hat). Wenn sie dann ihren Mann auffordert, mit dem Hund wenigstens für ein paar Minuten das Erlernte auch durchzuführen, besteht seine Beschäftigung überwiegend darin, sich aufs Sofa zu legen und den Hund auf seinen Bauch springen zu lassen und dort zu kraulen...

Du hast schon recht; die harte Nuss ist wirklich der Jäger. Ich merke schon, ich hätte die Frage anders formulieren sollen, vielleicht eher "Hat jemand Erfahrungen in Clickertraining von Jägern?" ;-))...

Meinst Du, diese ungünstigen Bedingungen als nun mal gegeben
voraussetzend, dass es trotzdem ein Fünkchen Hoffnung gibt?

Inbrünstig hoffende Grüße,

Birgit

von Martin + Mirko(YCH) am 28. Februar 2000 12:50

Grüß Dich Birgit,

: Hat jemand von Euch Erfahrungen gesammelt mit der Verstärkung von ruhigem Warten?

Als ganz hilfreich hat sich folgendes vorgehen erwiesen:
Hund anleinen, ablegen, 5-10 schritt weggehen, warten. Fängt der hund an zu singen, einige schritte weiter weg gehen. Hört er auf, stehen bleiben, bleibt er ruhig, näher kommen, schließlich hund erlösen.
Dabei braucht man keinen clicker, da der hund bei den entfernungsänderungen liegen bleiben soll. (Falls er aufsteht, folgt die gleiche prozedur.)
Das könnte die frau gut mit dem hund üben. Der mann muss aber eines streng beachten: er darf nur vom hochsitz runter, wenn der hund still ist (und ausreichend still war). Singt er, geht es wieder die treppe hoch! Anfangs sollte er mit sehr kurzen zeiten zufrieden sein und nicht gleich eine ganze stunde oben hocken wollen. Ist er dazu nicht bereit, kann er seinen hund als jagdhund vergessen.

tschüß martin & mirko


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