von Anonymus am 16. April 2007 04:15
Hallo
Leider ist auffallend, dass viele Schulen, Trainer und Sachverständige nach einer Theorie arbeiten, diese aber sehr selten auf den einzelnen Hund und dessen Umgebung in die Praxis umwandeln können.Ob nun die oder die Erziehungstheorie, Erziehung ist immer mit einem gewissen Zwang kontra dem Willen des zu erziehenden Individiums verbunden!
Ob dies nun mit Umlenkung der Triebe oder mit Belohnung bei 'brav' sein gehändelt wird, das Urverhalten muss auf unsere moderne Umwelt angepasst werden...........
Zu Aggression, hier ist es m.E. so, dass leider die Fachpersonen nie im Umfeld des Tieres sind. Auf dem Hundeplatz reagieren viele Tiere völlig anders, vergleichbar Schule und Kind oder Erwachsener und Arbeitsplatz.
Oft sind es nur Kleinigkeiten, die im privaten Zusammenleben der Hund/Menschbeziehung aggressives Verhalten auslösen, selten auch gesundheitliche Beschwerden oder falsche Fütterung. Findet man ausnahmsweise eine Hilfe, ist die nicht selten zu teuer oder beruft sich wieder auf Allgemeines!
Auch klar sollte sein, dass die Erziehung schon bei der Zucht beginnt. Durch die züchterische Sozialisierung bei Mutter/Vatertiere und auch deren Gene vieles abhängig ist. Verhält sich die Mutter und der Züchter so oder anders rum, 'lesen' dies die Kleinen und eignen sich bereits Verhaltensmuster an. Je nachdem wie dann die neuen Halter mit dem jungen Hund umgehen und wie alt er dann ist, kann sich die oder die Variante von Prägung festigen oder er lernt sich durchzusetzen. Die Eigenerziehung, also Dominanzverhalten bei jungen Hunden wird oft zu spät erkannt, was die Halter zum 'aufgeben' verleitet.
Logisch kann man immer alles auf die Halter abschieben! Mitwirken an einer Erziehung (Hund oder Mensch) tut aber auch das Umfeld, die Umgebung, die Erziehungsschule, das Eigenverhalten und vor allem Jene die immer alles in der Theorie wissen.............
Wichtig dazu auch, dass fast 80% der Hunde bei 'falschen' Menschen sind, also Charaktereigenschaften besitzen die nicht zum Halter passen und dadurch unterfordert werden!
Interessant ist auch, dass immer neue Schulungstheorien, schlaue Literatur usw. entstehen die doch alle ausschliesslich auf längst Bekanntes zurück greifen. Alte versierte 'Kynologen' mit einfach verständlichen Schilderungen werden von modernen Schriftstellern oder neuartigen Methodenerzieher schlichtweg kopiert, oftmals in schwer verständlicher Wortwahl oder auswendig Gelerntem...........nun die Art Pfeffer haben wir schon, warum er immer wieder neu erfunden werden muss ist mir ein Rätsel!
Zudem, man vergleiche mal welche Auswüchse die 'zwangsfreie' Erziehung bei Kindern brachte! Auch da ist ein 'Neinsagen' sehr viel schwerer und die Konsequenz dazu erst Recht!
LG Simba