Hallo Atila,
:
: : Aus welcher Ecke kommst Du eigentlich? So eine Definition
: : von "Aufmerksamkeit" kenne ich weder aus Nord noch Süd noch West...

So eine Definition von "Aufmerksamkeit" kenne ich auch nicht!


: Gegenfrage: Warum sollte ein reiner Familienhund, der..., die BH ablegen? Die BH vermittelt alles andere als einen Beweis der Alltagstauglichkeit des Hundes.

Das vielleicht nicht unbedingt, aber es gibt eben Leute, die gerne eine Prüfung machen wollen und die Freude daran haben, was spricht dagegen?
Wozu brauche ich dann Breitensport, Agility usw.? Wohl sicher auch nicht zur Alltagstauglichkeit des Hundes. Also was soll das?

Ein BH-Hund hat lediglich ein bestimmtes Schema auswendig gelernt - aber sind seine Fertigkeiten auch außerhalb des Hundeplatzes, in Ablenkungs- und Streßsituationen, im Verkehr, bei der Begegnung mit anderen Hunden usw. abrufbar? Ist die BH in irgendeiner Weise ein Indikator für die Alltagstauglichkeit des "Familienhundes" - der aber alltagstauglich sein soll und sonst gar nichts? Wozu also BH? Sie ist die Eingangstür in den Hundesport, wenn sie überhaupt irgendetwas ist.

Wenn, wie Du der Meinung bist, ein Schema auswendig gelernt wird, dann stimmt wohl mit dem Training was nicht. Und ein Hund der auf dem Platz trainiert wird und bei dem auch im Alltag auf Gehorsam usw. Wert gelegt wird, der ist dann auch absolut alltagstauglich.

: Gar keinen. Ich habe aber immerhin mit meiner alten Hündin, die viereinhalbjährig zu mir kam und völlig verängstigt war, noch die SchH2 gemacht; das hätte zunächst niemand für möglich gehalten. Für die SchH3 war sie dann zu alt. Nun arbeite ich wieder mit einem "Second-Hand-Hund" auf SchH2, und der wird auch die SchH3 machen. Wenn Du die von mir beschriebenen Prüfungen gesehen hättest, so wäre Dir eine Häufung der genannten Fehler bei bestimmten Hunden ebenfalls aufgefallen; bestanden haben sie aber trotzdem.

Wo ist Dein Problem? Ich finds dann wohl eher ätzend, daß Du auf der einen Seite über die Leute herziehst, die Ihre Hunde angeblich drillen sollen und auf der anderen Seite verurteilst Du, daß die Hunde Fehler machen. Dafür sind es eben keine Maschinen.

Es gibt nun auch Richter, die eben einen Hund, der lediglich über Zwang ausgebildet wurde nicht wollen oder gar vom Platz stellen.
Wenn die Entwicklung dahingehend weiter geht, dann werden sich einige ändern müssen.
Und die Hundesportler die ich kenne (und ich kenne auch viele), passen nicht in Deine pauschalisierte Berichterstattung.

Viele Grüße
Tanja

Tschau Thomas

Mich nähme nur wunder, was solch misshandelte Hunde dann noch leisten sollten?

Gruß P.H

Tschau Attila

: Gegenfrage: Warum sollte ein reiner Familienhund, der..., die BH
: ablegen?

Kannst ja mal die vielen tausend Schweizer fragen, die eine BH1 ablegen, obwohl das nicht nötig ist für eine IPO1 oder SCH1 Prüfung. Ich nehme mal an aus Spaß und weil man sich mit dem zufrieden gibt. Nicht alle wollen so viel Zeit aufwenden und das begreife ich auch.

Zu den Stellungen und lauten Befehlen.

Die Stellungen kommen tatsächlich oftmals falsch und das aus dem Grund, weil sich der Hundeführer an der Prüfung nicht so verhält wie im Training. Er ist nervös, deshalb auch die viel lauteren Befehle als im Training. Der Hund ist irritiert, der Befehl ist anders, die Schrittfolge, der Schrittabstand, die Anspannung, die Signale usw. Ich sah schon Leute, die wie wild gingen, aber nicht vom Fleck kamen. Hätten diese einen 10km Marsch absolvieren müssen, nach 5 km wären sie erschöpft gewesen. Unter anderem ist diese Anspannung auch oftmals ein Grund, dass AUCH ein Hund der über positive Bestärkung gearbeitet wurde, ein wenig zerknistert aussieht. Beim Hier haben sie auf einmal einen ungewohnten Abstand usw.

Gruß P.H

Tschau SAbine

:Irre ich mich, oder ist das was dran...

Da Irrst Du dich und zwar gewaltig.

Gruss P.H

Hallo Attila,
ich habe Dein Posting mit sehr viel Zustimmung und Interesse gelesen, - es stimmt haargenau mit meinen Beobachtungen überein.
Eigentlich wollte ich Dir ganz kurz ein "Bravo!!" antworten.
Dann siegte aber die Neugier, zuvor einen Teil der Antworten zu lesen, und dabei war ich doch geschockt, Namen, die ich in anderen Themenzusammenhängen hier im Forum als kompetent eingestuft hatte, hier mit Verteidigung der von Dir geschilderten hundeverachtenden bis hundemißhandelnden Praktiken wiederzufinden.

Schade und so traurig für unsere Hunde.
Laß Dir nicht nehmen, diese kritische Beobachtung zu haben und vor allem, mach es so weiter, wie Du es in Deinem Umgang mit Deinem Hund schilderst.
Ein vertrauensvoller Hund, der weiß, daß er sich auf seinen Halter verlassen kann und daraus Selbstbewußtsein schöpft, im Vertrauen die gesetzen Grenzen akzeptiert, und zwar mit Freude und nicht aus Angst, - der ist uns doch der schönste Lohn, oder?

Zum "schrillen Ton", der überschnappenden Stimme: Ach, ich höre sie auf dem Platz täglich (vom Zaun aus, denn ich meide die Übungszeiten). Bei meiner Hündin reicht im normalen Umgang ein Flüstern, normale Spech (- nicht Schrei-)Stimmlage signalisiert: "Jetzt MUSST Du hören, ist wichtig!". Schreien kennt sie nicht von mir, wohl aber von anderen, die versuchen, ihre Hunde so zu disziplinieren, und sie schaut mich total verstört fragend an....

Sie ist übrigens kein Wunder an Gehorsam, halt keine Maschine und kein dressiertes willenloses Wesen, kein Sportgerät, sondern eine sichere, verträgliche und fröhliche Hündin. Ich kann mich auf sie verlassen, - in einigen Situationen muß ich allerdings vorausschauend für sie denken, aber das mache ich gern bei allem, was sie mir gibt und das ist wohl auch meine Aufgabe, als intelligenzmäßig "ach so viel höher stehender Mensch".

Viele Grüße

Christa

Hallo P. H.

kannst Deine Aussage auch fundiert begründen.... bin leider nicht so wissend wie Du.

mfg
Sabine