IPA ED : brauche dringend Hilfe! :: Gesundheit & Hund

IPA ED : brauche dringend Hilfe!

von Sandra(YCH) am 23. Januar 2003 17:12

Hallo Yorkies,
heute habe ich meinen 9monatigen RS röntgen lassen: er hat nicht nur Knochenhautentzündung an allen vier Beinen, sondern auch eine ED, die sich genauer gesagt wohl "Isolierter Processus Anconeus" schimpft. Meine TÄ riet mir zu einer OP, sagte mir aber auch, dass ich um Arthrose nicht herum käme. Weiß jemand was über die Behandlung, die Operation, die Erfolgschancen? Kann ich jemals mit diesem Hund sportlich arbeiten? Er ist noch sooooo jung!!!!
Danke für Eure Tipps im Voraus!
Sandra mit Aaron

von Antje(YCH) am 23. Januar 2003 19:02

Hallo Sandra,

operieren lassen mußt Du auf jeden Fall, denn der abgerborchene Teil stört im Gelenk. Bei einer meiner Hündinnen war er so groß wie ein Fingernagel...

Normalerweise sollte nach der OP Schluß sein mit dem Sport. Dieser Teil des Gelenkes schützt vor einer Überstreckung nach hinten. Isser weg, dann wird das Gelenk bei Belastung immer etwas überdehnt und "verschleist" früher. Die Neigung zu Arthrosen ist natürlich von Hund zu Hund unterschiedlich, ich kenne aber nur ganz wenige Hunde, die hinterher noch erfolgreich im Sport geführt wurden. Und in wie weit diese evtl. mit Schmerzmitteln behandelt worden sind kann man nicht sagen, es gibt ja überall ein paar schwarze Schafe... (leider gibt es ja in diese Hinsicht keine Dopingkontrollen).

Ganz klar belasten Sportarten wie VPG und Agility die Vorhand eines Hundes enorm. Deshalb sollte man dort auch nur mit wirklich gesunden Hunden arbeiten. Sprünge, Stops auf der Vorhand, "lange Flucht" etc., das alles fördert die entstehung von Arthrosen. Und das würde ich bei einem solchen Hund auf jeden Fall vermeinden. Aber wie wäre es denn mit FH???

Kennst Du in Deiner Gegend einen guten Tierheilpraktiker? Mit dem solltest Du Dich mal beraten, was Du vorbeugend in Sachen Arthrose unternehmen könntest (Vermiculite etc.).

Viele Grüße

Antje

von Alex(YCH) am 23. Januar 2003 19:38

Hallo!

Ich kann dir leider nicht sagen was du tun sollst, aber ich kann dir die Geschichte meines Neufis erzählen.

Mit 12 Wochen bekommen, eine Woche später beim TA: Diagnose: Ein Stück abgebrochener Knochen im Gelenk; damalige Vermutung war durch das viele Spielen mit anderen Hunden (ich habe einen sehr guten TA, aber zu dieser Zeit war ED noch nicht so bekannt).
Der Hund wurde operiert und kaum nachdem er sich von der OP erholt hat (das dauerte bei diesem Gewicht natürlich länger), fing er wieder (sehr leicht)zum Humpeln an. Eine Zeit ging es gut, dann wars wieder schlimmer. Also ging es erneut zum TA. Es hat sich in dieser Zeit bereits eine mittlere-starke Arthrose gebildet, in beiden Gelenken. Damit war es für meinen TA klar, daß dies ED ist, schwersten Grades. Wir wurden zu einer Uniklinik zu einem Gelenksspezialisten gebracht (600km Fahrt). Der Hund wurde wieder operiert, diesmal entsprechend länger und schwieriger. Nach langer Rehab konnte der Hund nun einigermaßen gehen, aber nur gehen. Trabben war selten, gallopieren nie, springen konnte dieser Hund überhaupt nicht. Mittlerweile ist sein Tod schon einige Zeit her, er wurde nur 6 Jahre alt. Aber auch nur mit ständiger Schmerzbehandlung
Für mich ist eines klar: Hätten wir damals gewußt, was der Hund hat und was auf uns zu kommt (unabhängig jetzt von den TA Kosten, die weit über 4000,- Euro für OPs und laufende Medikamente waren) hätte ich das alles dem Hund nicht angetan und sollte ich wieder in diese Situation kommen, weiß ich wie mich zu entscheiden habe. Damals wurde uns alle paar Monate mit einer neuen OP oder Therapie, Medikamenten Mut gemacht und wir versuchen alles neue aus, ohne Erfolg.
Mein Hund konnte nie richtig Hund sein -- frei herumtollen ohne Schmerzen, laufen, springen,... -- es war mein Liebling, aber ein armer Hund und kein weiterer meiner Hund wird dies nochmal durchmachen mussen.

Ich will dich nicht entmutigen, mein Hund hatte extreme ED, es gibt sicher Fälle bei denen eine OP und Behandlungen helfen, auch hängt das Gewicht auch damit zusammen. Aber wenn du kein Ende mehr siehst, lass ihn bitte nicht zu lange leiden.

Mitfühlende Grüße

Alex

von Sandra(YCH) am 23. Januar 2003 20:15

Hallo Alex,

genau Dein Erfahrungsbericht bestätigt all meine Befürchtungen. Ich will nicht den Hund von Behandlung zu Behandlung schleppen, ich will ihn nicht operieren lassen, wenn nur kurzfristig eine Besserung eintritt. So eine Operation ist sicherlich ein enormer Kraftakt für alle Beteiligten, und belastet den Hund nicht nur körperlich. Wenn ich wüßte, dass er danach ein schmerzfreies Leben hätte, dann wäre mir das "egal", aber stehen die Chancen 50:50...Dazu kommt, dass wir drei Hunde haben, die alle mit uns im Haus leben. Wie soll ich den Hund dauerhaft vom Spiel abhalten? Der Hund kommt aus einer reinen Leistungszucht, ist arbeitsfreudig und triebstark - was bedeutet das für ihn, wenn er nicht mehr spielen, toben, springen, arbeiten etc. darf? Aber einschläfern lassen ohne dem Hund eine Chance zu geben? Aber wo ist die Grenze???
Ich weiß noch gar nicht, wie schwer die ED bei Aaron ist. Ich werde noch zwei Experten hinzuziehen, die mir hoffentlich ehrlich sagen, wie die Prognose ist. Wo hast Du Deinen Hund behandeln lassen? Ich komme aus Münster und wollte zu Dr. Grußendorf nach Bramsche (Osnabrück) und zu Dr. Tellhelm von der Uni Gießen.

Total verzweifelte Grüße

Sandra

von Sandra(YCH) am 23. Januar 2003 20:37

: Hallo Antje,
:
: operieren lassen mußt Du auf jeden Fall, denn der abgerborchene Teil stört im Gelenk.
: Normalerweise sollte nach der OP Schluß sein mit dem Sport.

Genau das sagte meine TÄ auch. Ich hab nach dem Schock zwar nicht mehr viel mitbekommen, aber sie sagte auch, dass ich um eine Arthrose wohl nicht rumkommen würde - trotz OP.

Ich frag mich die ganze Zeit, wo die Grenze ist, was ich machen soll.
Ich hab es Alex auch schon geschrieben: wieviel darf und muß ich diesem jungen Hund zumuten? Er ist ein Leistungshund, und ich schon ihn bereits seit über 6 Wochen wegen der Panostitis. Nun, ich will es mal vermenschlicht ausdrücken: er ist unglücklich. Ständig bekommt er Druck weil er dies und jenes (springen, toben, spielen...) nicht darf, nicht mal von der Leine lassen wir ihn noch. Soll das ein Leben lang so bleiben? Und wenn die Wahrscheinlichkeit so groß ist, dass er Arthrose bekommt, wird er immer wieder Schmerzen haben. Wieviel Schmerzen will ich ihm zumuten? Und wie lange?
Du siehst, ich rechne mit dem Schlimmsten und bin völlig aus dem Gleichgewicht. Wenn ich dann noch Alex´ Erfahrungsbericht lese, mmmh...
Von meinem Züchter habe ich das Angebot bekommen, dass sie versuchen, den Hund in eine Familie zu vermitteln, wo er alleine ist und wo es ihm gut geht. Das klingt zwar nach einer Lösung, die zwar moralisch nicht ganz sauber, aber vertretbar ist. Vielleicht ist seine Chance da größer, als wenn er bei uns immer "weggesperrt" werden muß - denn wenn die Hunde immer getrennt werden müssen, kann immer mind. einer von unseren dreien nicht bei uns sein und diese Vorstellung finde ich fürchterlich, oder? Wir gehen eh schon immer getrennt spazieren, haben die Hunde aufgrund der Knochenentzündung häufig getrennt, aber wie oft raufen sie dann doch noch mal kurz zwischendurch oder puschen sich durch Bellen (auch durch verschlossene Türen) gegenseitig hoch...Ich war ja schon froh, dass zur Zeit Winter ist und wir uns nicht im Garten aufhalten, ich hatte gedacht bis zum Sommer ist die Knochenhautentzündung bestimmt passé. Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass die Hunde nicht mehr gemeinsam mit uns in den Garten können, immer einer drinnen bleiben muss... mir blutet echt das Herz. Und dann die Eifersucht, die geschürt wird - das bemerk ich ja jetzt schon.
*seufz* ich weiß einfach nicht mehr, wie´s weiter gehen soll.

Nachdenkliche und sehr traurige Grüße
Sandra

von Alex(YCH) am 23. Januar 2003 20:33

Hallo!

Ich war in Wien/Östereich. Ich will aber nicht, daß du jetzt sofort deinen Hund einschläferst. Ich würde mir aber mehrere gute TA-Meinungen anhorchen und jeden direkt nach den Chancen fragen. Ich habe einen TA der mir ganz klar seine Meinung sagt: es gibt Chancen - es gibt keine.
Je nach Hunderasse (Größe) kann es auch gutgehen und wahrscheinlich würde auch ich vielleicht eine OP riskieren. Aber wenn es nach einer OP nicht besser wird, vielleicht sogar schlechter, dann solltest du dir das nochmals überdenken.

Wünsche dir noch viel Glück,

Alex

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