von Karin(YCH) am 12. Januar 2002 08:44
Hallo!
: Wir haben im Sommer einen Mischlingsrüden (jetzt 6 Monate alt) aus Griechenland mitgebracht, der uns immer grössere Probleme bereitet.
: Er scheint sich als Boss zu fühlen, hört nur, wenn er Lust dazu hat und hat ansonsten beinahe alle schlechten Eigenschaften, die man erwarten kann.(Leine ziehen, wegrennen, anspringen etc.)
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Das hört sich für mich nach "normalem" Pubertätsgebaren an.
: Seit Neuestem knurrt er, wenn er Futter oder ein Spielzeug im Maul hat,
: und jemand ihm zu nahe kommt (zu Nahe heißt näher als 2-3 m).
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: Wir haben daraufhin versucht, ihm das Futter wegzunehmen, ihn Sitz oder Platz machen zu lassen und ihm das Futter als Belohnung zurückzugeben.
: Das machte das Knurren nur noch schlimmer.
: Als nächstes haben wir ihn nur noch aus der Hand gefüttert, dabei hat er dann das erste Mal zugebissen und irgendeine Besserung ist nicht zu erkennen.
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: Ich frage mich auch, woher dieses Dominanz(?)-verhalten kommt,
: denn wir beachten eigentlich alle möglichen Hinweise, um sein Emporstreben zu bremsen. Er geht als Letzter durch die Tür, bekommt sein Futter nach uns, darf nicht ins Bett usw.
: Trotdem knurrt er und macht im Prinzip, was er will.
Da wäre jetzt die große Frage: Wie hat der Hund in Griechenland gelebt? War Futter Mangelware und er musste vielleicht darum kämpfen? Wie ist er aufgewachsen, wie war der Umgang mit Menschen, wie alt war der Hund, als ihr ihn bekommen habt? Welcher Hundetyp ist er? Ein Paria oder eher "häuslicher" Typ? Parias sind etwas selbständiger und immer etwas "wilder" (nicht abwertend gemeint - man sollte sich aber darauf einstellen). Vielleicht liegt irgendwo in seiner Vergangenheit die Wurzel eures Problems, vielleicht ist der Hund immer noch etwas überfordert mit dem Leben in der "Zivilisation" - er ist ja auch noch sehr jung. Ich würde die Sache etwas langsamer angehen lassen. Das Futter wegzunehmen würde ich unterlassen - es macht den Hund nur noch aggressiver. Das Füttern aus der Hand ist gut - vielleicht solltet ihr aber Sachen nehmen, die etwas länger sind - Kaustreifen z. B. damit die Finger verschont bleiben, und man kann es schnell wegziehen, wenn der Hund zu wild zuschnappt. Mehr kann ich eigentlich aus der Ferne nicht sagen, aber vielleicht hilft der Ansatz, über die Ursachen nachzuforschen.
: Ich hatte die letzten 20 Jahre Hunde in der Familie, aber noch nie solche Probleme.
: Er scheint schlicht in jeder Beziehung unbelehrbar.
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: Weiß jemand Rat?
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: Frustige Grüße
: -Sarah
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Viele Grüße von Karin & Rottis