Hallo zusammen!

Was mir in letzter Zeit immer wieder auffällt, wenn´s um die Erziehung unserer geliebten 4Beiner geht, so fallen im ersten Einführungsabsatz immer die Schlagworte:

*Immer positiv Bestärken*
*Ich strafe meinen Hund nie*
*Ich übe keine aversiven Reize aus*

hauptsache, man stellt von vornherein klar, dass man ja den modernen und ach so *hippen* Erziehungsmethoden kundig ist.

Schade, dass man immer nur in Extremen zu denken und zu handeln vermag...

Habt Ihr schon mal versucht zu sagen: *Ich habe für meinen Hund den Mittelweg gefunden, der weder die Natur des Hundes, noch die modernen Erkenntnisse, noch den Respekt gegenüber der Kreatur in Zweifel zieht*

Und von jeher gehört auch Aggressivität, Neid, Rangordnungsprügeleien und auch Zurechtweisungen zum sozialen Repertoire eines Hundes.

Grüßle
Moni, die vielen Situationen versucht angemessen zu (re)agieren -- dem Hund individuell angepasst.

Hallo Moni
: die vielen Situationen versucht angemessen zu (re)agieren -- dem Hund individuell angepasst.
-- Ich versuchs so: Soviel Lob wie möglich, soviel Strafe wie nötig.
Dabei versuche ich immer, "korrekt, zeitlich und angemessen" zu loben und zu strafen, damit mein Hund auch wirklich etwas dabei lernt. Mein Hund ist nicht perfekt (mag nicht jeden anderen Hund), das kann ich aktzeptieren, solange niemand belästigt wird, oder zu Schaden kommt. Das ist mein Weg, wobei das Lob den Löwenanteil ausmacht.
Dodo

: Hallo Moni,
:
: Habt Ihr schon mal versucht zu sagen: *Ich habe für meinen Hund den Mittelweg gefunden, der weder die Natur des Hundes, noch die modernen Erkenntnisse, noch den Respekt gegenüber der Kreatur in Zweifel zieht*
: Und von jeher gehört auch Aggressivität, Neid, Rangordnungsprügeleien und auch Zurechtweisungen zum sozialen Repertoire eines Hundes.

Du sprichst mir aus der Seele. Manchmal habe ich hier im Forum das Gefühl, die meisten anderen haben die Wahrheit gepachtet und den einen, richtigen Weg (gibts den überhaupt???) gefunden ihren Hund völlig gewaltfrei zu erziehen, nur ich bin zu dösig dazu.

Liebe Grüße

Sonja (,die auch immer versucht angemessen zu (re)agieren, was aber nicht immer gelingt) mit Nathan und Sally (,die es Frauchen bisher nicht übel genommen haben, daß sie auch nur ein Mensch ist)

Hallo Moni,

ich kenne ganz wenige Menschen, die wirklich von sich behaupten "ich strafe meinen Hund nie"!!! In diesem Forum habe ich das nicht oft gelesen (wenn überhaupt). Ich persönlich zähle mich nicht dazu und hab schon oftmals darauf hingewiesen, dass ich ein Abbruchkommando zur Unterbrechung unerwünschten Verhaltens einsetze. Allerdings sehr, sehr, selten und die Häufigkeit sinkt immer mehr.

Ich sehe es eher so, dass einige hier auf viele Erfolgsberichte von "gewaltfreieren" Methoden reagieren, wie ein Stier auf ein rotes Tuch.

Siehe deine Antwort auf meine Meldung über "Ist Absichern nötig"!

Woher kommt das?

Warum driftet deine Wortwahl dabei in den Bereich des "Arschkarten-Zeigens" und des "Po-Puderns" ab???

Mir sind die Zusammenhänge durchaus klar. Aber Diskutieren heißt für mich sachlich zu bleiben, Andersdenkenden nicht zu unterstellen, dass sie so zu sein haben, wie man es sich von ihnen vorstellt, damit man sich über sie schön aufregen kann usw.

Lass uns eine sachliche Diskussion darüber führen, WANN und WIE OFT in einem echten Rudel aversive Einwirkungen stattfinden.

In welchen Situationen? Aus welchen Gründen?
Wer sind die Protagonisten (immer der Alpha, oder steht der nicht zumeist sogar drüber)? Und vor allem diskutieren wir über die Häufigkeit dieser Interaktionen.

Mittlerweile wird überall auf den hervorragenden Artikel von David Mech hingewiesen (ich hatte ihn auch hier verlinkt). Weiss schon, alter Hut haben einige hier geschrieben. Stimmt nicht, brandaktuell, weil den Hut sich so viele noch nicht aufsetzen.

Noch was!

Würden viele Hundeführer genauso viel Energie aufwenden, darüber nachzudenken, WIE sie richtiges Verhalten häufig genug bestätigen. Genauso viel Zeit aufwenden, um darüber nachzudenken, wie sie besser belohnen könnten, als ständig über Strafe nachzudenken, dann liefen viele Mensch-Hund-Beziehungen deutlich besser.

Tschüss

Alex & Aris

: Hallo zusammen!
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: Was mir in letzter Zeit immer wieder auffällt, wenn´s um die
: Erziehung unserer geliebten 4Beiner geht, so fallen im ersten
: Einführungsabsatz immer die Schlagworte:
:
: *Immer positiv Bestärken*
: *Ich strafe meinen Hund nie*
: *Ich übe keine aversiven Reize aus*

es liegen halt die gleichen üblichen irrtuemer und fehlverständnisse
zugrunde, wie z.b.:
- der clicker ist primärer belohner oder ersetzt ball und wurst
- leinenruck, stachelhalsband und TT enthalten lerninhalte für erwünschtes verhalten
oder eben
- operantes lernen verzichtet auf strafreize

und egal, welcher irrtum zu grunde liegt, die kosten trägt der
hund oder im anderen extrem die umwelt, die durch einen solchen hund
belästigt wird.

nur sind solche o.g. ansichten (auch die von dir zitierten) nix
anderes als fehleinschätzungen...

vg, Thomas

: Du sprichst mir aus der Seele. Manchmal habe ich hier im Forum das
: Gefühl, die meisten anderen haben die Wahrheit gepachtet und den
: einen, richtigen Weg (gibts den überhaupt???) gefunden ihren Hund
: völlig gewaltfrei zu erziehen, nur ich bin zu dösig dazu.

die übliche sichtweise, die auf tiefergehende differenzierung verzichtet.

man kann vollkommen gewaltfrei lernhinhalte zur herbeiführung eines
gewünschten verhaltens vermitteln.

erziehung bedeutet aber primär, konkrete dinge nicht zu tun oder sie
signalgesteuert zu unterbrechen. da sind aversivreize bzw. konditionierte
strafsignale durchaus legitim.

nur... wenn man ausbildung und erziehung, sowie bestärkung zum tun
als auch bestärkung zum nicht-tun und aversiv-reiz zum unterbrechen
alles in einen pott (ausbildung) wirft, kommt da nix gescheites raus

vg Thomas