Gute Ausbildung für schlechte Hunde? :: Rettungshunde

Gute Ausbildung für schlechte Hunde?

von klaus(YCH) am 17. Juli 2002 16:26

: Hallo Yanka !
: Ich sehe es fast genauso wie du. Es dürfen nur die Besten Teams für die Rettungshundeausbildung zugelassen werden. Weniger ist mehr in der Ausbildung der "vernünftigen" Teams. Das kann man meistens schon nach drei Mal Training beurteilen.

Ich meine es jetzt nicht provokativ, aber nen suchhund im gelände nach 3 trainingseinheiten nach seiner (un)fähigkeit zu beurteilen halte ich für etwas verfrüht.

Aber ich gehe jetzt mal von der Flächensuche aus. Bei der Flächensuche geht es darum schnell und ausdauernd große Gebiete abzusuchen. Dazu braucht man oftmals mehrere Teams. Aber diese Teams müssen 100% funktionieren und alles geben. Deswegen ist weniger mehr, weil ich sehr viel mehr Engagement in deren Ausbildung stecken kann. Aber ich brauche auch eine gewisse Anzahl an Teams um vernünftig in einen EInsatz gehen zu können.

So und das meinte ich bisher. Woher bekommste genügend "BESTE TEAMS" für die suchhundeausbildung, welche sich über nen sehr langen zeitraum erstreckt für ne schnelle flächensuche, ohne auch die "ZWEIT BESTEN" zu nehmen? Und nochmals beste teams bedeutet in dieser diskusssion bester hf und bester hund, ohne wirklichen Kompromiß.


: Also wir haben es so gemacht, daß wir die ganzen schlechten Teams "rausgeworfen" haben, haben dann mit 7 Hunden weitergemacht und haben jetzt 7 ganz tolle Flächenhunde auf die man sich verlassen kann. Alles andere wäre Quatsch.

Und wie setzt du diese 7 hundeteams ein wenn du eine alarmierung auf den trümmern bekommst, oder die abzusuchende fläche über 60.000 m2 geht, während sich dein 7 hunde nach 30, vielleicht 45 minuten so ausgepowert haben das da nix mehr geht. Oder du vielleicht 14 vermutete verletze in nem trümmer haus hast, 2 hundteams suchen, 1 rastet weil ein einsatzleiter benötigt wird.

Jetzt haben wir 4 Anwärter und es sind zwei sehr gute dabei. Die werden wir auch aufnehmen und den Rest wahrscheinlich fallen lassen.

Nochmal auch wir nehmen nicht "jeden" der sich mal für die arbeit so ein bißchen interessiert. Aber ich halte es einfach für nicht sinnvoll nur nach den besten der besten ausschau zu halten, während die in der 2ten reihe vielleicht doppelt so engagiert sind, aber sich da halt nur die chreme-della-chreme tummeln darf.

klaus

von Christina(YCH) am 17. Juli 2002 16:51

Aber ist es nicht völlig wurscht, wie lange ein Hund braucht, wenn er letztendlich dieselbe gute Arbeit macht? Wieso ist das Energieverschwendung, einen Hund so aufzubauen, dass er gute Arbeit leistet, auch wenn er etwas länger braucht?


Hallo Franziska,

ich denke noicht, dass es egal ist, wie lange ein Hund braucht. Das hat einen ganz einfachen Grund, ein Hund lebt nicht ewig.
Jemand kommt in die Staffel mit einem Hund, der 1,5 Jahre alt ist. Läuft die Ausbildung gut, kann er nach 1,5-2 Jahren Prüfung machen. Ist dann also mindestens drei Jahre alt. Bis er dann wirklich einsatzfähig ist, sicher in der Suche etc. vergeht in etwa nochmal ein halbes Jahr.
Wenn ein Team mit einem noch älteren Hund anfängt (bei manchen Verbänden darf der Hund bei Ausbildungsbeginn 5 Jähre alt sein) und man rechnet die 2 Jahre Ausbildungszeit drauf, ist der Hund 7 (!) Jahre alt. Habe ich dann noch ein Exempar, dass langsam lernt, kann ich den Hund nach der ersten Prüfung in Rente schicken.

Daher ist es schon wichtig, dass der Hund "schnell" lernt.

Viele Grüße

Christina

von Silvia(YCH) am 17. Juli 2002 17:56

Hallo Klaus,

: Ich meine es jetzt nicht provokativ, aber nen suchhund im gelände nach 3 trainingseinheiten nach seiner (un)fähigkeit zu beurteilen halte ich für etwas verfrüht.

Ich denke dass das je nach den Kriterien die angesetzt werden durchaus möglich ist.

So und das meinte ich bisher. Woher bekommste genügend "BESTE TEAMS" für die suchhundeausbildung, welche sich über nen sehr langen zeitraum erstreckt für ne schnelle flächensuche, ohne auch die "ZWEIT BESTEN" zu nehmen? Und nochmals beste teams bedeutet in dieser diskusssion bester hf und bester hund, ohne wirklichen Kompromiß.

Ja da geb ich dir recht. Aber wo im Leben gibt es schon Bereiche die Kompromißlos gelebt werden können. Wir haben es mit Tieren und Menschen zu tun, dass ist doch schon mal nen wichtiger Kompromiß, bei dem Versuch und der Zielsetzung ein hohes Qualitätsniveau zu erreichen, oder? Wo aber wollen wir hinkommen wenn wir Kompromiß damit begründen, dass es nicht genug beste Teams gibt.

Zumal es keine besten Teams gibt im Anfangsstadium, auch diese werden herangebildet und müssen auch sich selber weiterentwickeln. Aber Anlagen sind durchaus frühzeitig zu erkennen. Und daher muß ich mir nicht unbedingt die Problemhunde oder HF aussuchen, weil ich mich als Ausbilder beweisen möchte. Das ist etwas für andere Bereiche.


ZU deinem Beispiel: Ich benötige keine 7 Flächenhunde für 60.000 qm, und in einem einzelnen Haus macht es wenig Sinn nach 14 Opfern zu suchen, da ich die Opfer mit systhematischer Abtragung auch so finde ohne erst Zeit durch das Absuchen mit den Hunden zu vergeuden.

Es geht nicht darum um jeden Preis mit den Hunden in den Einsatz zu kommen sondern adäquat Hilfe zu leisten und für die Situation das geeignetste Hilfsmittel zu verwenden und dann eben entsprechend vorbereitet zu sein.

Nochmal auch wir nehmen nicht "jeden" der sich mal für die arbeit so ein bißchen interessiert. Aber ich halte es einfach für nicht sinnvoll nur nach den besten der besten ausschau zu halten, während die in der 2ten reihe vielleicht doppelt so engagiert sind, aber sich da halt nur die chreme-della-chreme tummeln darf.

Ich finde es lobenswert dass du dich für die 2. Reihe einsetzt, aber meiner Meinung nach geht es hier wie auch im Berufsleben nicht darum, wer am lautesten seinen Willen bekundet, sondern dass zu einer Qualitätssicherung auch das entsprechende Potenzial, Leistungsvermögen und die entsprechende Umsetzung gehört. Idealismus ist zwar gewollt und gewünscht, aber leider nicht ausreichend um es auch in die Realität umzusetzen.

Grüße Silvia

von Silvia(YCH) am 17. Juli 2002 18:35

Ups, sorry, habe vergesen die Passagen kenntlich zu machen auf die ich Bezug genomen hab, also nochmal zur besseren Übersicht, (schäm :-( )


Hallo Klaus,

: : Ich meine es jetzt nicht provokativ, aber nen suchhund im gelände nach 3 trainingseinheiten nach seiner (un)fähigkeit zu beurteilen halte ich für etwas verfrüht.

Ich denke dass das je nach den Kriterien die angesetzt werden durchaus möglich ist.

:: So und das meinte ich bisher. Woher bekommste genügend "BESTE TEAMS" für die suchhundeausbildung, welche sich über nen sehr langen zeitraum erstreckt für ne schnelle flächensuche, ohne auch die "ZWEIT BESTEN" zu nehmen? Und nochmals beste teams bedeutet in dieser diskusssion bester hf und bester hund, ohne wirklichen Kompromiß.

Ja da geb ich dir recht. Aber wo im Leben gibt es schon Bereiche die Kompromißlos gelebt werden können. Wir haben es mit Tieren und Menschen zu tun, dass ist doch schon mal nen wichtiger Kompromiß, bei dem Versuch und der Zielsetzung ein hohes Qualitätsniveau zu erreichen, oder? Wo aber wollen wir hinkommen wenn wir Kompromiß damit begründen, dass es nicht genug beste Teams gibt.

Zumal es keine besten Teams gibt im Anfangsstadium, auch diese werden herangebildet und müssen auch sich selber weiterentwickeln. Aber Anlagen sind durchaus frühzeitig zu erkennen. Und daher muß ich mir nicht unbedingt die Problemhunde oder HF aussuchen, weil ich mich als Ausbilder beweisen möchte. Das ist etwas für andere Bereiche.


ZU deinem Beispiel: Ich benötige keine 7 Flächenhunde für 60.000 qm, und in einem einzelnen Haus macht es wenig Sinn nach 14 Opfern zu suchen, da ich die Opfer mit systhematischer Abtragung auch so finde ohne erst Zeit durch das Absuchen mit den Hunden zu vergeuden.

Es geht nicht darum um jeden Preis mit den Hunden in den Einsatz zu kommen sondern adäquat Hilfe zu leisten und für die Situation das geeignetste Hilfsmittel zu verwenden und dann eben entsprechend vorbereitet zu sein.

:: Nochmal auch wir nehmen nicht "jeden" der sich mal für die arbeit so ein bißchen interessiert. Aber ich halte es einfach für nicht sinnvoll nur nach den besten der besten ausschau zu halten, während die in der 2ten reihe vielleicht doppelt so engagiert sind, aber sich da halt nur die chreme-della-chreme tummeln darf.

Ich finde es lobenswert dass du dich für die 2. Reihe einsetzt, aber meiner Meinung nach geht es hier wie auch im Berufsleben nicht darum, wer am lautesten seinen Willen bekundet, sondern dass zu einer Qualitätssicherung auch das entsprechende Potenzial, Leistungsvermögen und die entsprechende Umsetzung gehört. Idealismus ist zwar gewollt und gewünscht, aber leider nicht ausreichend um es auch in die Realität umzusetzen.

Grüße Silvia

von Yanka(YCH) am 17. Juli 2002 19:46

Hallo Eva,
:
: Es ist die Kunst eines guten Ausbilders ein verstecktes Juwel von einer echten Nulpe unterscheiden zu können. ;-)
:
Und woran erkenne ich ein verstecktes Juwel? Wieviel Zeit benötigst Du um dies zu erkennen und wie sehen die Konsequenzen für die Nulpen aus?

: Zum züchterische Selektieren nach immer mehr "Trieb" im SchH-Bereich, das Du ansprichst:
: Das hat u.a. auch dazu geführt, dass viele Hunde nur noch superhektisch, nervös und schwer konzentrierbar sind - für viele HF gar nicht mehr zu händeln.
:
Superhektisch hat nichts mit viel Trieb zu tun sondern mit falscher Ausbildung. Der Hund muß lernen seine Energien zu bündeln, zu beherschen und in dem Moment frei zu setzen, wo sie gefragt sind. Aber wo ich keine Energien habe kann ich auch nichts bündeln.

Außerdem gehört für mich nicht nur viel Trieb zu einem guten Hund sondern auch Belastbarkeit, Nervenstärke, Arbeitseifer und Führigkeit. Welche Rassen werden denn wirklich noch auf diese Eigenschaften hin selektiert? In die Zucht kommt doch in 1. Linie was schön ist. Um nicht falsch verstanden zu werden, ich finde die Selektion über den SchH Bereich als völlig unzureichend aber immerhin noch besser als gar keine Arbeitsprüfung.

Gruß Sabine + Yanka

P.S.: Auch ein Hund der kamikazemäßig über Trümmer läuft kann lernen in die Feinsuche umzuschalten und ein Gebiet ruhig abzusuchen, wenn es gefordert ist. Der Fehler der bei triebstarken Hunden gern gemacht wird ist, daß nur auf das Gaspedal getreten wird und der Hund die Bremse nicht kennt.

von Tani(YCH) am 18. Juli 2002 06:29

Hallo Silvia,

: Wenn ich dann noch anfange Erfahrungsmängel vorne an zu setzten, die das Erkennen von Potenzial nicht zulassen, dann frage ich mich durchaus wo die allseits eingeforderet Anerkennung der Kompetenz den herkommen soll?

Wenn mir die Erfahrung vorliegt, sämtliche Junghunde (jeglicher Rasse, jeglichen Typs und vor allem in den Händen verschiedenster HF) zuverlässig zu beurteilen, bin auch ich zu alt für die RHS geworden.

Tani

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