hallo,
entschuldigung wenn ich anonym schreibe, aber ich möchte meinen Namen nicht nennen. Ich schäme mich sehr und würde am liebsten jemand anderes sein für das, was passiert ist, aber ich muss meinen Sorgen Luft machen, ich kann nicht anders.
Bitte verurteilt mich nicht heftig, ich tue das bei mir schon sehr und fühle mich täglich schlecht. Ich erzähle jetzt den Grund dafür:
Mein Freund und ich hatten einen Mischling, oder besser gesagt er gehörte meinem Freund, eh ich zu ihm gezogen bin, seit 5 Jahren.
Nach zwei Jahren wurde ich schwanger, und das war das Problem für unsere Familiensituation. Denn unser Hund verstand sich -wenn überhaupt mit Kindern- nur ab etwa 10 Jahren, was mir sehr Angst machte um das Kind.
Sollten wir es versuchen auf gut Glück, ob der Hund sich mit einem Kleinkind anfreunden kann? Bestimmt hätten wir es versuchen sollen, vielleicht mit Hundeführern, ich weiss es nicht, aber ich hatte Sorge, dass es doch nicht gutgehen könnte.
Lag es an meinem Mutterinstinkt? Letzendlich haben wir uns schmerzvoll damit abgefunden, für unseren Hund einen Platz zu finden, wo er wirklich an erster Stelle steht und wo keine kleinen Kinder sind.
So kam er dann in die Hände von Bekannten, welche wir über die Mutter meines Freundes sehr gut kannten. Die ersten Wochen waren wir sehr traurig, weil er weg war, aber wir erkundigten uns und ihm ging es blendend. Dann kam ich ins Krankenhaus zur Entbindung.
Da ich einen Kaiserschnitt hatte, lag ich 10 Tage dort, und während dieser 10 Tage erfuhr ich von meinem Freund, dass unser Hund einfach so weitergegeben wurde. Mein Freund war sehr wütend konnte den neuen Besitzer allerdings nicht erreichen. Von den Bekannten die den Hund vorher hatten erfuhren wir dass die neue Familie auch ordentlich mit Hunden umging. Wir konnten schließlich dorthin Kontakt aufnehmen.
Dann mussten wir nach einem Monat erfahren dass der Hund WIEDER weitergegeben wurde, neuer Besitzer unbekannt. Wir konnten einfach nichts mehr herausfinden, wo sich der Hund befand, auch nicht über die letzten Besitzer, und die Gründe für das Weggeben waren fadenscheinlich.
Wir haben alles daran gesetzt den Hund wiederzufinden, obwohl das sehr schwierig war. Das schlimmste sollte uns noch einholen:
Die Freundin des letzten Besitzers (sie hatte unseren Hund einfach weitergegeben) sagte uns, als wir sie zufällig in einer Nachbarstadt trafen, wer unseren Hund hatte: sie hatte ihn einfach an einen "Kumpel" weitergegeben, welcher mit seinem eigenen Leben nicht klarkam (Drogen genommen etc.)....dieser hatte unseren Hund (laut der Bekannten welche mit dem Kumpel gesprochen hatte) tagelang ohne Nahrung eingesperrt und schließlich mit einem Baseball-Schläger erschlagen!!
Jetzt wo ich es wörtlich ausschreibe und nicht nur in meinem Kopf immer vor Augen habe, kommen mir wieder die Tränen. Unser Hund wurde brutal erschlagen, von einem Spinner de nur seine Drogen im Kopf hatte!!
Es ist alles meine Schuld, aber was war meine Wahl? Das gesunde Kind, oder der Einzelbezugshund? Ist so etwas eine gerechte Frage, auch wenn ich mir nie sicher sein kann, ob solch ein Hund sich vielleicht doch mit kleinen Kindern versteht?
Hätten wir ihn zurücknehmen sollen, schon als wir erfahren haben, dass er weitergegeben wurde? Hätte er doch besser ins Tierheim kommen sollen? Hatten wir das Recht, so etwas zu tun? Habe ich das Recht, so etwas hier zu schreiben? Ich weiss es nicht, meine Gedanken drehen sich immerzu, das ist schon 4 Monate her und erst jetzt gehe ich damit an jemanden ausserhalb meiner kleinen Familie.
Ich möchte hinzufügen, dass der Bekannte, dessen Freundin den Hund einfach an den Mörder weitergegeben hat, Anzeige gegen ihn erhoben hat.
Dennoch bleibt bei uns ein Stich im Herz zurück und der Gedanke, alles im Leben irgendwo falsch zu machen.