Schutzarbeit trotz Staffel? :: Rettungshunde

Schutzarbeit trotz Staffel?

von Helmuth(YCH) am 04. März 2002 12:57

Hallo Mike,

zu Beginn der Diskussion war ich noch der gleichen Meinung wie Du.
Ich kämpfe gegen die Mystifizierung von beute- und futterbezogener Aggression und Wehrtrieb.
Ich kämpfe schon seit Jahren für eine triebkonstante RH-Ausbildung.

Nur mit Deinen Aussagen zu Elektroreizgeräten in der Ausbildung erweist Du allen Leuten, die gegen die Vorurteile über Hundesportler kämpfen, einen Bärendienst!

WAS, WAS, bitte WAS hat Strom mit Triebkonstanz zu tun????????

Ich laufe sehr gerne UO. Ich habe bei einer RH-WM von 129 Teilnehmern die zweitbeste UO gelaufen. Meine UO zeichnen sich durch Schnelligkeit und hohe Arbeitsfreude während der gesamten Arbeit aus (habe ich so von vielen zu hören bekommen; ich lobe mich normal nicht selber, nur muss ich darstellen, wer hier schreibt). Mein Hund hat noch NIE Strom nötig gehabt.

Falsch verstandene Ausbildung (Strom ist ja nur ein Aktivierungsreiz) auf Kosten der Hunde ist abzulehnen.
In allen VDH-Hundesportvereinen ist Strom verboten und wird scharf sanktioniert. Ebenso im BRH. Andere Organisationen besitzen ein solches Verbot nicht.

Aus meiner Staffel würdest Du mit der Aussage achtkantig rausfliegen! (Nicht wegen der VPG, sondern wegen Strom).

HAST DU NICHTS IM KÖPFCHEN,
DRÜCK AUF´S KNÖPFCHEN!

Bis dann,
Helmuth

von Mike(YCH) am 04. März 2002 14:35

Hallo Helmut,

ich finde es interessant, daß bei dem Wort "Strom" bei vielen schon alle roten Lampen angehen. Es ist ein solches Tabuthema, daß eine normale Diskussion fast unmöglich erscheint. Es wird mit Rausschmiß, Anzeige und allem Möglichen gedroht.

Ob man mit E-Gerät arbeitet oder nicht, hat überhaupt nichts mit "nicht nötig haben" etwas zu tun. Genauso könnte ich sagen, ich habe es nicht nötig eine Leine zu benutzen oder einen Clicker. Für mich sind dies alles nur Hilfsmittel die erstmal neutral sind. Erst in der Hand des HF entscheidet sich, ob ich es mit Sinn und Verstand anwende oder nicht. Wie kannst Du beurteilen, wie ich mit meinem Hund arbeite ohne mich gesehen zu haben? Sagt alleine die Wahl der Hilfsmittel etwas über gut und schlecht aus? Ich kann mit meiner Hand schlagen und ich kann auch damit streicheln. Wenn ich meinen Hund traktieren wollte, bräuchte ich kein E-Gerät dazu. Ich kann mit dem E-Gerät genau dosierte Signale geben, versuch das mal mit einer Leine.

Eine Freundin hat Ihr E-Gerät bei Ihrer schnurrenden Katze auf dem Schoß ausprobiert (Stufe 1). Die Katze lag schnurrend weiter auf dem Schoß. Es hat sie nicht gekümmert. Wäre hier wirklich ein Stromschlag erfolgt, würde die Katze wohl kaum schnurrend liegen bleiben.

Bevor ich meinen Hunden das Halsband umlegen, teste ich immer alle 3 Stufen an mir selber durch. Es tut verdammt nochmal nicht weh! Und deshalb habe ich auch überhaupt kein schlechtes Gewissen und finde diese Reaktionen auf E-Gerät geradezu albern.

Gruß Mike

von Helmuth(YCH) am 05. März 2002 06:55

Hallo Mike,

: ich finde es interessant, daß bei dem Wort "Strom" bei vielen schon alle roten Lampen angehen. Es ist ein solches Tabuthema, daß eine normale Diskussion fast unmöglich erscheint. Es wird mit Rausschmiß, Anzeige und allem Möglichen gedroht.

Und das ist gut so!

: Ob man mit E-Gerät arbeitet oder nicht, hat überhaupt nichts mit "nicht nötig haben" etwas zu tun. Genauso könnte ich sagen, ich habe es nicht nötig eine Leine zu benutzen oder einen Clicker. Für mich sind dies alles nur Hilfsmittel die erstmal neutral sind. Erst in der Hand des HF entscheidet sich, ob ich es mit Sinn und Verstand anwende oder nicht.

Das ist wohl war.

:Wie kannst Du beurteilen, wie ich mit meinem Hund arbeite ohne mich gesehen zu haben? Sagt alleine die Wahl der Hilfsmittel etwas über gut und schlecht aus?

JA!

:Ich kann mit meiner Hand schlagen und ich kann auch damit streicheln. Wenn ich meinen Hund traktieren wollte, bräuchte ich kein E-Gerät dazu. Ich kann mit dem E-Gerät genau dosierte Signale geben, versuch das mal mit einer Leine.

Ich möchte mal sehen, wie Du mit einem E-Gerät streichelst!!

:
: Eine Freundin hat Ihr E-Gerät bei Ihrer schnurrenden Katze auf dem Schoß ausprobiert (Stufe 1). Die Katze lag schnurrend weiter auf dem Schoß. Es hat sie nicht gekümmert. Wäre hier wirklich ein Stromschlag erfolgt, würde die Katze wohl kaum schnurrend liegen bleiben.
:
: Bevor ich meinen Hunden das Halsband umlegen, teste ich immer alle 3 Stufen an mir selber durch. Es tut verdammt nochmal nicht weh! Und deshalb habe ich auch überhaupt kein schlechtes Gewissen und finde diese Reaktionen auf E-Gerät geradezu albern.

Du findest es also albern, dass man kritisiert, wenn ein unflexibles, starres "Hilfsmittel" benutzt wird. Dieses Hilfsmittel in Art und Intensität immer gleich ist.
Ein Leinenruck (wenn er denn in der Ausbildung überhaupt nötig ist) ist immer variabler!
Diese Hilsmittel nur in der Lage ist ungerichtet Schmerzreize zu setzen.
Ein Leinenruck hat eine Richtung.
Die physische und psychische Wirkung eines E-Gerätes auf den Hund, sich dem Benutzer in der Regel nicht erschließt, da er nur auf einen Knopf drückt.
Bei einem Leinenruck spürt der HF körperlich die Stärke der Einwirkung.

Außerdem halte ich den Einsatz von E-Geräten besonders in der UO für ausgemachten Blödsinn. Einen talentierten Hund kann man eine VPG 3 UO im v-Niveau ausbilden, ohne dass der Hund eine Leine oder sonstiges Hilfsmittel auf dem Platz umhatte.

Bis dann,
Helmuth

von ute(YCH) am 05. März 2002 07:40

Hallo Helmuth und Mike,

: : ich finde es interessant, daß bei dem Wort "Strom" bei vielen schon alle roten Lampen angehen. Es ist ein solches Tabuthema, daß eine normale Diskussion fast unmöglich erscheint. Es wird mit Rausschmiß, Anzeige und allem Möglichen gedroht.
:
: Und das ist gut so!
JA

: : Ob man mit E-Gerät arbeitet oder nicht, hat überhaupt nichts mit "nicht nötig haben" etwas zu tun. Genauso könnte ich sagen, ich habe es nicht nötig eine Leine zu benutzen oder einen Clicker. Für mich sind dies alles nur Hilfsmittel die erstmal neutral sind. Erst in der Hand des HF entscheidet sich, ob ich es mit Sinn und Verstand anwende oder nicht.
:
: Das ist wohl war.
JA

: :Wie kannst Du beurteilen, wie ich mit meinem Hund arbeite ohne mich gesehen zu haben? Sagt alleine die Wahl der Hilfsmittel etwas über gut und schlecht aus?
:
: JA!
Denn einen Tier führt man in erster Line mental !
Führen heißt zumindest einen Gedanken voraus zu sein.
Begeht ein Tier einen Fehler, dann war ICH zu spät mit meinen Hilfen, mein Signal kam zu spät,
oder das Tier hat noch nicht die innere Reife auf das Signal mit diesem Maß an Ablenkung zu reagieren, d.h. ICH habe das Tier überfordert !

E-Geräte wie auch Stachler etc. gehörten, wenn überhaupt, nicht am Tier, sondern am Führer des Tieres befestigt, besonders der Menschen, die meinen durch Schmerz Lernmotivation zu erzeugen.
Gewiß kann ich ein Messer zum Kartoffelschälen und zum Schaden anderer verwenden, doch, warum den unfähigen Menschen in Versuchung führen ?
Die Bereitschaft Tiere ohne besondere Hilfsmittel zu führen ist zumeist eher gering, denn Mensch muß selbst die Eigenschaften vorbildhaft zeigen, die er dem Tier vermitteln will. Selbstdisziplin, Geduld,
gelassene Konzentration, Einfühlungsvermögen und sich Zeit lassen sind nicht gerade moderne Tugenden.
Für mich heißt dies, so wenig Hilfsmittel wie möglich, um dem Menschen das Erlernen von Führungskompetenz nicht unnötig zu erschweren.

: : Bevor ich meinen Hunden das Halsband umlegen, teste ich immer alle 3 Stufen an mir selber durch. Es tut verdammt nochmal nicht weh! Und deshalb habe ich auch überhaupt kein schlechtes Gewissen und finde diese Reaktionen auf E-Gerät geradezu albern.

Diese Einstellung ist zwar löblich, doch wie wäre es bei Eheproblemen ein E-Gerät zu tragen, um das zwischenmenschliche Klima wieder zu bessern ? Partner reagiert nicht wunschgemäß, ein kurzer Stomschlag und die Welt ist wieder in Ordnung ?
Oder Mensch beim Spaziergang mit Hund quatscht mit Mensch.
Hund entfernt sich währenddessen zu weit, Mensch bekommt einen Stromschlag, um sich wieder freudig motiviert auf seine Führungsaufgabe zu konzentrieren.


liebe Grüße
Ute

von Eva(YCH) am 05. März 2002 08:52

Hallo Helmuth,

: Außerdem halte ich den Einsatz von E-Geräten besonders in der UO für ausgemachten Blödsinn. Einen talentierten Hund kann man eine VPG 3 UO im v-Niveau ausbilden, ohne dass der Hund eine Leine oder sonstiges Hilfsmittel auf dem Platz umhatte.

Ich habe neulich, ich glaube, es war sogar hier im Forum, einen sehr treffenden Vergleich mit der Musik gelesen:

Da gibt es Leute, angebliche Musikliebhaber, die kaufen sich ein sehr wertvolles, teures Instrument von höchster Qualität.
Dann maltraitieren sie dieses Instrument ein Leben lang und schaffen es, dem teuren Stück allerhöchstens durchschnittliche bis schräge Töne zu entlocken. Dabei fühlen sie sich als große, aber leider von Ignoranten mißverstandene Musiker.

Andere kaufen sich eine billige Allerweltsgeige, vielleicht sogar gebraucht mit Schrammen, und können darauf so viruos spielen, daß man mit einem Anflug von Gänsehaut eine Ahnung davon bekommt, wie unglaublich es sich anhören würde, wenn sie mal ein wirklich gutes Instrument in Händen hielten.

Und genauso ist es in der Hundeausbildung...

Gruß
Eva

von Mike(YCH) am 05. März 2002 10:59

Hallo Helmut,
:

: Du findest es also albern, dass man kritisiert, wenn ein unflexibles, starres "Hilfsmittel" benutzt wird. Dieses Hilfsmittel in Art und Intensität immer gleich ist.

Ein Clicker ist in Art und Intensität auch immer gleich. Hier wird dies als Vorteil gesehen.

: Ein Leinenruck (wenn er denn in der Ausbildung überhaupt nötig ist) ist immer variabler!

Ja...aber manchmal ist er zu stark und manchmal zu schwach. Außerdem sieht mein Hund schon den Ansatz einer Armbewegung (Körperhilfe), die ich hinterher wieder abbauen muß.

: Diese Hilsmittel nur in der Lage ist ungerichtet Schmerzreize zu setzen.

Nein...das hast Du leider immer noch nicht verstanden. Wahrscheinlich fehlt Dir hier die Vorstellungskraft. Genauso können sich unbedarfte Leute nicht vorstellen, wie man mit einem Clicker ausbilden kann. Das ist auch schwer in 2 Sätzen zu erklären. Und mit ebenmal aufs Knöpfchen gedrückt ist es eben nicht getan. Sicher, wenn ich es als Strafe einsetze ja, aber wenn ich es als Signal etwas zu tun und nicht etwas zu lassen haben möchte ist es nicht so einfach wie Du es Dir denkst.


: Ein Leinenruck hat eine Richtung.

Richtig...deshalb arbeitet man einen Hund auch mit Leine vor. Sonst versteht er nicht, warum er bei einem Impuls mal Sitz, mal Steh, mal Platz machen soll.

: Die physische und psychische Wirkung eines E-Gerätes auf den Hund, sich dem Benutzer in der Regel nicht erschließt, da er nur auf einen Knopf drückt.

Der erschließt sich mir schon. Ich habe sogar schon einen zweiten Empfänger bei mir selbst befestigt. Ich habe mir selber mit Sicherheit schon mehr Impulse gegeben als meinem Hund. Meine Kinder sind in Sachen Stom übrigens nicht mit Vorstellungen wie Stromschlag oder Weidezaun vorbelastet. Sie fanden das Kribbeln auf der Haut einfach nur witzig.

: Bei einem Leinenruck spürt der HF körperlich die Stärke der Einwirkung.

Wenn ich die Wahl hätte würde ich das E-Gerät einem Leinenruck mit normalen Halsband an mir selber immer vorziehen.
:
: Außerdem halte ich den Einsatz von E-Geräten besonders in der UO für ausgemachten Blödsinn. Einen talentierten Hund kann man eine VPG 3 UO im v-Niveau ausbilden, ohne dass der Hund eine Leine oder sonstiges Hilfsmittel auf dem Platz umhatte.

Ja....ich habe das 16 Jahre genauso getan. Seid 6 Jahren benutze ich neben Wurst und Beute auch den Clicker und seit 2 Jahren das E-Gerät.
Für "nicht Knautschen", "ohne Streifen über die Hürden springen" , und neuen Blödsinn beibringen nehme ich zum Beispiel den Clicker, für "richtiges Durchsitzen", "schnelles "Sitz" und "Steh" nehme ich E-Gerät und Wurst, für "Fußlaufen" nehme ich wiederum Beute, genauso fürs Revieren und schnelle reinkommen beim Apportieren.

Beim nächsten Hund wird das vielleicht wieder ganz anders aussehen. Mein Rüde läuft beispielsweise von naturaus gerade und sitzt auch gerade ab. Hier kann ich natürlich eine große Klappe haben und behaupten, wie leicht es war ihm das beizubringen. Meine Hündin wiederum geht oft leicht schräg, obwohl ich von Anfang an auf gerades gehen geachtet habe und nur dies bestätigt habe. Jeder Hund ist anders und deshalb muß ich mir für jeden Hund wieder einen neuen Ausbildungsweg überlegen.
:
Gruß Mike

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