Hi Alex
DITO - ganz fett unterstrichen ;-). Ich habe auch darüber nachgedacht und vor längerer Zeit hatte ich bei 4 Pfoten 2 Beine zu einem ähnlichen Thema gepostet und ich füge es einfach als Ergänzung anbei:
-- snip --
Andererseits denke ich auch, dass es genauso Hundehalter gibt, die von ihren VetMeds "Wunder" erwarten. Sie kochen auch nur mit Wasser und wenn ein Hundehalter trotz Kenntnis erst dann einen VetMed konsultiert, wenn eine Krankheit schon fortgeschritten ist, dann müssen sie sich schon den Schuh anziehen und nicht den Schwarzen Peter für eine langwierige oder gar mißglückte Behandlung dem VetMed zuschieben. So wie ein Bekannter, der seinen Hund nach einer Beißerei nicht hat untersuchen lassen. Die Wunde hat geeitert und es musste über Rücken/Brust eine Drainage angelegt werden .
Es gibt sicherlich VetMeds, die mit Leidenschaft dabei sind und diejenigen, die ihrem Berufsstand eher schaden. Wie überall. Ich finde es auch nicht gut, dass oftmals allen VetMeds per se unterstellt wird, dass sie unfähig wären. Ein VetMed behandelt nicht nur Hunde - es gibt auch noch andere Tiere und die Wissenschaft entwickelt sich rasend schnell. Ich erwarte also nicht, dass ein VetMed über jede erdenkliche Krankheit, Therapie etc. informiert ist. Es ist auch gängig, dass Selbsthilfegruppen in vielen Fällen sogar besser informiert sind als die VetMeds und Humanmediziner. Auf vielen Fach-HPs wird wiederum auf die HPs von Selbsthilfegruppen vewiesen (Bespiel: Sebadenitis). Das finde ich schon sehr positiv.
Es ist mir aber auch unverständlich, dass teilweise Fragen in einem Forum gestellt werden, wo ich eigentlich erwarte, dass sich der gesunde Menschenverstand einschaltet, diese Menschen ihren Hintern vom Stuhl hochkriegen, ihren Hund schnappen und ab zum VetMed. Nach dem Motto: "Mein Hund ist vom Auto überfahren worden! Was soll ich tun?" "Gib' ihm Rescue Tropfen und falls er sich morgen immer noch nicht bewegt, geh' vorsichtshalber zum VetMed."
Weil es auch gerade zum Thema passt:
Auf der Seite "Geriatrika" auf meiner HP habe ich einen Beitrag über das Recht auf Information geschrieben ("Der unmündige (Hunde)Patient"
. Die Einleitung bezieht sich auf eine Umfrage, die vor kurzem in der Schweiz durchgeführt worden ist. Befragt wurden Humanmediziner und das Ergebnis war u.a., dass die Mehrheit (88 %) angegeben hat, dass insbesondere die Ansprüche der Patienten in den letzten Jahren gestiegen ist und dass die Informationen mit denen die Ärzte von den Patienten konfrontiert werden zu 40 % im Internet verfügbar wären. Das dürfte sich auch auf VetMeds übertragen lassen. Es wird auch dazu beitragen, dass sie sich auch intensiver mit ihren Kunden und Patienten auseinandersetzen müssen.
-- snip --
Vor einigen Tagen gab's wieder einen Artikel, und zwar wurde erwähnt, dass in einer Umfrage die Mehrheit der befragten Ärzte angeben haben, dass Patienten sie immer mehr als Dienstleister sehen. Ein merkwürdiges Selbstverständnis, wenn sie sich bisher nicht so gesehen haben, oder? Sehr verwunderlich.
Ich stimme auch mit dir überein, dass "ambitionierte Laien" sich tatsächlich teilweise besser informieren können (siehe Beispiel Selbsthilfegruppen) - genauso gibt es aber Hundehalter, die sich maßlos überschätzen. Es gibt wie immer 2 Seiten.
Nacht-Gruß
Porcha & Dino