von Thomas(YCH) am 31. Januar 2002 15:18
: Mich würde deine Meinung zur Etablierung eines Abbruchkommandos : interessieren.
: Hältst du den in Clickerkreisen (nicht zuletzt durch Martins Buch) so
: weit verbreiteten "Bomper" z.B. für ein "sinnvolles" Hilfsmittel, oder
imho ist jedes mittel ok. idealerweise martins bomper, meinetwegen
auch ein leichter plastikball auf den hintern, das TT, oder was sich
auch immer eignet, den hund kräftig zu erschrecken, meinetwegen
auch schmerzhaft.
es muss so wirken, wie ein weidezaun, unmissverständlich, eindeutig,
einen sekundenbruchteil lang, verknüpft mit einem signal, der hund muss
in der lage sein, mit so wenig wie möglichen wiederholungen reiz und
signal zu verknüpfen, es muss in recht kurzer zeit mehrfach wieder-
holt werden, damit der lerneffekt eintritt.
...daraus resultiert u.a. dass der lernvorgang nicht durch starke
ablenkung verwässert sein darf (erfordert zusätzliche wiederholungen)
dass man nicht zwangsläufig auf ein zu strafendes verhalten warten muss,
sonst vergrössern sich die zeitabstände zu sehr, welches wiederum auf
den lerneffekt einfluss hat, daraus resultieren wieder zusätzliche
vermeidbare wiederholungen.
: stufst du diesen genauso wie das "in die Schleppleine laufen lassen"
: als tierschutzrechtlich bedenkliche Krücke ein???
nein, das sind zwei verschiedene sachen.
: Aber in (gradueller) Abstufung kann sowohl die Schleppleine, als auch
: der Bomper, Disc-scheiben, Wurfkette etc...... in eine Reihe mit
: Reizstrom und co. gestellt werden. Da gebe ich dir recht!
jeder aversiver reiz ist mist, wenn er vom hund nicht für das
beabsichtigtes ziel verstanden wird. jeder aversive reiz ist in
ordnung, wenn der hund ihn eindeutig verknüpft. ein strafreiz muss
immer so eindeutig sein, wie z.b. der weidezaun.
: Ich persönlich möchte gerne auf alle diese Erziehungshilfen
: verzichten.
das geht nicht. das CT verzichtet nicht auf aversive reize und
leugnet auch nicht deren wirksamkeit.
dein vorgehensweise muss sich danach richten, was du willst.
willst du die wiederholung eines verhalten vermindern, oder
willst du die wahrscheinlichkeit erhöhen.
willst du es vermindern, nutzt du meideverhalten, willst du
es erhöhen machst du es über positive verstärkung.
was jedoch üblicherweise falsch gemacht wird, ist, dass das
unerwünschte Nicht-befolgen eines signals bestraft wird, zumeist
ganz unabhängig davon, ob das signal überhautp verstanden wurde.
: Deshalb darfst du sie aus meiner Sicht nicht in einen Topf werfen.
tu ich auch gar nicht
: Zumal die Schleppleine ja -wie auch Martin schreibt- zur absicherung
: sehr sinnvoll eingesetzt werden kann.
dem stimme ich zu.
: IS`NT IT???
sicher
also, um es klar zu stellen, ich habe nix gegen strafreize, solange
sie eindeutig sind... so eindeutig wie ein weidezaun. bevor ich
jedoch bestrafe, muss der hund wissen, was ein verbot ist, er muss
eindeutig die strafe als konsequenz auf sein verhalten erkennen, er
muss wissen, dass er die strafe herbeigeführt hat, so wie die
kuh weiss, dass sie die strafe herbeigeführt hat, wenn sie zum
wiederholten male an den weidezaun gerät.
bestrafung ist eines der schwierigsten kapitel in der erziehung
überhaupt, für kinder genauso wie für hunde. man muss einen hund
genauso bestrafen, wie man ein 2 jähriges kind bestafen kann....
genauso vorsichtig, genausso umsichtig, genauso verhalten, genauso
überlegt, nicht im affekt, nicht aus wut, nicht aus rache...
g, T.
ps
alles etwas hektisch... bin in eile