von Thomas(YCH) am 08. März 2002 11:43
: bisher dachte ich immer die Sozialverträglichkeit mit anderen Hunden hängt allein von der Sozialisierung des Hundes ab.
ich würds so sagen, eine gute sozialverträglichkeit sollte eigentlich
für eine gewisse mindesthöflichkeit bei begegnungen sorgen. der hund
hat also gelernt, wie er sich höflich, also ohne sofort aggression beim anderen auszulösen, sich diesem zu nähern hat oder sich an diesem
vorbeizubewegen hat.
die frage die man stellen muss wäre eher anders: müssen sich hunde,die
in einem etablierten sozialverband, mit funktioniender hierarchie leben, überhaupt mit allen möglichen fremden hunden einlassen? was ist, wenn
hunde aus einer situation der sozialen stabilität überhaupt gar keinen
wert auf hundekontakte legen... und dabei andere hunde, die häufig
unerzogen sind, häufig unter sozialentzug, kommunikationsmangel,
zuwendung leiden, die dann einfach auf jeden hunde zurennen, wenn diese
dann einfach von den ersten heftig weggewiesen werden?
auch wenn antje mit ihrer antwort mal wieder öl ins feuer der sich
hartnäckig haltenden dummen volksweisheiten giesst, hat das mit dominanz
gar nichts zu tun. selbst wenn sich zwei in ihrer jeweiligen umgebung
dominante tiere drausen begegnen, so sind sie in dieser situation
absolut nicht dominant. es können vielleicht und rein zufällig
gleichzeitig zwei sehr selbstsichere und persönlichkeitsstarke tiere
sein, mit dominanz hat das gar nix zu tun.
zur dominanz bedarf es immer zweierlei, der boss der sagt "ich bin der
Boss" und der untergebene, der sagt "ja, du bist der boss". draussen bei
fremden hunden ist das absoluter unsinn, so etwas bei einer begegnung
anzunehmen.
wenn es, so wie antje sagt, heftig kracht, sind es gerade die unsicheren
tiere, die häufig dafür verantwortlich sind. es ist genauso wie beim
menschen: wer meint, andere nur mit geschrei und rumgehampel von sich zu
überzeugen, ist in der regel ein eher unsicherer genosse, der nicht
aus der inneren stärke heraus oder mit kompetenz überzeugt.
tatäschlich dominante hund, also solche mit etablierten vorrechten in
ihrer umgebung, werden sich nicht so einfach sinnlos für nix draussen
prügeln.... riskieren tut man nur dann sehr viel, wenn man nur sehr
wenig hat, eben damit man das wenige nicht auch noch verliert.....
also, dominanz solltest du in diesem zusammenhang vergessen. warum
dein hund solches verhalten zeigt, kann man sich allenfalls nur unter
einbeziehung aller weiteren lebensumstände mühsam erarbeiten, vielleicht
auch nur erahnen.....
T.