Kettenhalsband. Warum? :: Hundeerziehung + Soziales

Kettenhalsband. Warum?

von Malaika(YCH) am 11. April 2002 08:38

Hallo Conny-
aber hallo- sollten die Hunde die gleich eine Rauferei anfangen- wenn das Halsband aufgeht- nicht lieber in einen Kurs für "schwer-angeknackste Kreaturen" ???
Ich finde nicht, dass so ein Hund in einen normalen Junghund oder BH Kurs gehört. Haben sie dir dies als Grund genannte...??Ich bekam zu hören,- unter Nylonhalsbänder könnte man was verstecken ...einen Spickzettel etwa ?? hähä,- ich denke da erzählt jeder irgend einen anderen Mist.
Ich habe ebenfalls mich dem "Gesetz" des Kettenhalsband-tragens unterworfen-um die BH zu machen..totaler Käse... die Haare meines Hundes waren nach nur 2 Stunden üben am Platz völlig grau -igit ..wer lässt seinem Hund schon ein Kettenhalsband so lange um, das die Haare abbrechen...
Da lobe ich mir mal wieder die Retrieverleine.... keine verdreckten Haare, keine abgewetzten oder abgebrochenen Haare...
Kann mich dem nur anschliessen,- Geschirr find ich auch nicht gut zum Arbeiten.
Gruß Malaika

von Elke R.(YCH) am 11. April 2002 08:47

: Was mache ich aber nun (in einer mordernen Hundeschule), wenn die Leine eben nicht durchhängt, sprich der Hund zieht, etc.
: Normalerweise muß ich doch unerwünschtes Verhalten umgehend abstellen, damit der Hund versteht, was man will. Wie bekommt man das hin?

Locken, z.B., stehenbleiben, warten, daß Hund Blickkontakt aufnimmt und wieder in Position rufen z.B. Und wenn man auf den Leinenruck partout nicht verzichten will - der funktioniert auch mit normalen Halsbändern.

Liebe Grüße

Elke

von Barbara(YCH) am 11. April 2002 09:06

Hallo Jenny,
:
: Unerwünschtes Verhalten abstellen ist richtig, aber eben nicht indem ich einfach nur z.B. an der Leine rucke (was mit Kettenhalsband logischerweise effektiver ist) und den Hund somit lediglich verunsichere und ein Meideverhalten erzeuge. Besser wäre es, wenn ich ihm erstmal klarmache, dass das Verhalten unerwünscht ist (indem ich ihn das damit verfolgte Ziel einfach nicht erreichen lasse) und ihm dann eine Alternative biete, mit der er sein Ziel erreichen kann.

Ich meinte ja, wenn ich dem Hund die Übung "Fuß" beibringe. Da hat der Hund meines Erachtens nach nicht immer ein Ziel, sondern er weiß ja nicht, was "Fuß" bedeutet und kaspert logischerweise rum. Also geht es ja nicht darum, ein Ziel nicht zu erreichen, sondern dem Hund zu erklären, das ist "Fuß" und das nicht.

:
: In diesem konkreten Beispiel ist das Ziel des ziehenden Hundes irgendwo hinzukommen. Indem ich, sobald sich die Leine strafft, mit Kommando "Nein" stehenbleibe und mich dann gleichmäßig rückwärtsbewege und den Hund dabei einfach mitziehe (nicht rucken!!!) zeige ich ihm, dass er sein Ziel so nicht erreicht. Sobald der Hund auch nur den Kopf in meine Richtung dreht und mich fragend anschaut, breche ich in ein "Freudengeschrei" aus, locke ihn zu mir und gehe mit Kommando "Langsam" weiter. Sobald sich die Leine strafft, das gleiche Spiel von vorne. Wenn ich den Hund im richtigen Moment bestätige, hat er nach wenigen Wiederholungen kappiert, was "Langsam" bedeutet.

Und genau darauf wollte ich hinaus. Ich habe mal vor Jahren ein Buch gelesen, weiß jedoch leider nicht mehr wie das hieß. Und da hat ein Hund das "Fuß laufen" auf genau diese Art gelernt.
Das Resultat dieses Lernens war folgendes:
Der Hund lief nie korrekt Fuß, sondern viel mehr zog er in die Leine und blieb dann stehen (um sich seine Belohnung abzuholen). Der Hund hatte das "Fuß laufen" so verknüpft: Ziehen, dann bleibt Herrchen stehen, schaue und komme ich dann zu ihm ist das super, bekomme meine Belohnung - und das ist "Fuß laufen".

Zum Kommando "langsam": das Kommando gehört doch zum "Fuß laufen" nicht hin, oder?
:
: Zu Beginn übe ich das natürlich nicht, wenn mir z.B. sein Erzfeinde gegenüber steht, sondern unter möglichst wenig Ablenkung und steigerer diese langsam. Für die Fälle, in denen die Übung nicht machbar ist (in der Übungsphase bzw. wenn man halt nicht immer alle 5 Meter stehenbleiben kann) bekommt der Hund das Kommando "Zieh" und somit die Erlaubnis zu ziehen. Ziel sollte es sein, dass wenn beide Übungen vom Hund verstanden sind, ein Wechsel zwischen "Langsam" und "Zieh" möglich ist.
:
: Kam das jetzt verständlich rüber?

Ja danke für deine ausführlichen Erklärungen. So habe ich das jetzt schon verstanden, aber ich meine, daß die Kommandos "Zieh" und "langsam" für Fußlaufen nicht verwendet werden können, weil "Zieh" kann doch gar nie erlaubt sein. Ich meine natürlich jetzt das prüfungsmäßige Fußlaufen, nicht auf einem Spaziergang.
Für den Spaziergang gebe ich dir vollkommen recht, aber funktioniert das wirklich auch für eine gute Prüfung?
:
Viele Grüße
Barbara

von Moni + Rudel(YCH) am 11. April 2002 09:24

tagchen,

wenn ich mich da mal kurz in die "fuss"-lernmethodik einmischen dürfte ;-) -- ob mit oder ohne kette --

"fuss" bringe ich meinem hund schon als welpe resp. junghund bei: OHNE LEINE über futtermotivation (leckerlie in der linken hand, "fuss" sagen und losgehen/weitergehen; schon läuft ein begieriges hundchen neben mir; und nach ein paar schritten belohnen). klappt hervorragend.

habe ich aber einen "sturkopf" der partout nicht fuss laufen will, obwohl er es kann, finde ich ein gewisses mass an einwirkung sinnvoll. noch bin ich der anführer und sage, wo´s lang geht und nicht er. also immer prima winkel laufen und richtungsänderungen machen.

und jetzt mal ganz ehrlich, bei vielem habe ich das gefühl, dass sich die leute gerne selbst etwas vormachen, wenn sie den hund zwar in die leine rennen lassen - tut er ja selber (ich glaube nicht, ob er dann weiss, dass er sich das zugefügt hat) und den leinenruck absolut verteufeln. so lange ich korrekturmittel in maßen und nur für eine kurze zeitdauer anwende, haben sie ihre daseinsberechtigung.

ich selber habe 2 größere hunde, die vom charakter so unterschiedlich sind wie tag und nacht. ein rüde (rotti/labbi-mix), der einen absoluten sturschädel hat und bei dem mit der "tutzi-tutzi"-methode nur ein müdes lächeln seinerseits abzuringen ist und eine 10mon. alte lab-hündin, die freudig alles lernt und bei einem bösen wort (eher bösen tonlage) gleich zusammenzuckt und sich auf den boden wirft.

und ohne kette wäre ich bei unserem großen nie durchgekommen.

von Dogteam - Jenny(YCH) am 11. April 2002 09:56

Hallo Barbara,

was ich da eben erklärt habe ist natürlich nicht die Übung zum korrekten bei Fuß gehen, sondern lediglich das an lockerer Leine gehen auf dem Spaziergang. Da hab ich vielleicht was missverstanden ...

: Ich meinte ja, wenn ich dem Hund die Übung "Fuß" beibringe. Da hat der Hund meines Erachtens nach nicht immer ein Ziel, sondern er weiß ja nicht, was "Fuß" bedeutet und kaspert logischerweise rum. Also geht es ja nicht darum, ein Ziel nicht zu erreichen, sondern dem Hund zu erklären, das ist "Fuß" und das nicht.

Stimmt genau, das eine ist Erziehung, das andere Ausbildung.

: Das Resultat dieses Lernens war folgendes:
: Der Hund lief nie korrekt Fuß, sondern viel mehr zog er in die Leine und blieb dann stehen (um sich seine Belohnung abzuholen). Der Hund hatte das "Fuß laufen" so verknüpft: Ziehen, dann bleibt Herrchen stehen, schaue und komme ich dann zu ihm ist das super, bekomme meine Belohnung - und das ist "Fuß laufen".

Das war dann wohl ein Griff ins Klo ;-). Ich denke der Hunde wurde lediglich falsch verstärkt und hat eben so nie verstanden, was man von ihm will.

: Zum Kommando "langsam": das Kommando gehört doch zum "Fuß laufen" nicht hin, oder?

Nein, stimmt genau. s.o.

: Für den Spaziergang gebe ich dir vollkommen recht, aber funktioniert das wirklich auch für eine gute Prüfung?

Nein, weil die falsche Übung.

Zum korrekten bei Fuß gehen gehört für mich, dass der Hund an meiner linken Seite, auf Höhe meines linken Beins läuft und mich dabei möglichst noch ständig anschaut.

Erstmal bringe ich dem Hund also bei, dass Blickkontakt zu mir zu halten etwas Positives ist und nicht wie in der Hundesprache eine Bedrohung.

Das eigentliche bei Fuß gehen läuft folgendermaßen:
Hund sitzt an meiner linken Seite. Ich gehe mit Kommando "Fuss" zügig los und schlage sobald der Hund unaufmerksam wird, oder zu weit nach vorne läuft mit Kommando "Fuss" einen Haken nach rechts und locke den Hund hinterher (ans Bein klopfen). Sobald er wieder an meinem Bein ist und mich anschaut belohne ich ihn und beende die Übung erstmal. Die Strecke wird dann schrittweise verlängert.

Versuche Dich interessant zu machen, indem Du den Hund erstmal in Arbeitslaune bringst und dann flott losmarschierst. Deine Bewegungen müssen für den Hund so unvorhersehbar sein, dass er quasi nicht anders kann als Dich total aufmerksam anzuhimmeln. Am Anfang reicht da schon ein einziger Schritt! Das Timing und die Stärke der Belohnung sind unheimlich wichtig, menschlicher Ehrgeiz fehl am Platz, genauso wie Strafe, wenn der Hund nicht gleich nach drei Wiederholungen 10 Meter prima bei Fuss läuft. Das Ziel ist nicht, dass er "nicht bei Fuss gehen" meidet, weil es unangenehm ist, sondern dass er "bei Fuss gehen" will, weil es toll ist!!!


Alles Klar??? Oder war das jetzt nicht zu verstehen??? Ist halt schwer so übers Netz, ohne was zeigen zu können.

Gruß Jenny

von kerstin und skipper(YCH) am 11. April 2002 09:25

Hallo Conny,

Eine saubere Leinenführung halte ich mit dem Geschirr für schlecht möglich. Das Geschirr mag für Spaziergänge OK sein, ist aber für präzises Arbeiten nicht geeignet.


Könntest du mir das näher erklären, was genau geht mit Geschirr nicht?? Was macht ihr denn für besondere Übungen? Hier war doch nur allg. von Hundeschule die Rede...???

fragende Grüße Kerstin

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