von Barbara(YCH) am 11. April 2002 09:06
Hallo Jenny,
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: Unerwünschtes Verhalten abstellen ist richtig, aber eben nicht indem ich einfach nur z.B. an der Leine rucke (was mit Kettenhalsband logischerweise effektiver ist) und den Hund somit lediglich verunsichere und ein Meideverhalten erzeuge. Besser wäre es, wenn ich ihm erstmal klarmache, dass das Verhalten unerwünscht ist (indem ich ihn das damit verfolgte Ziel einfach nicht erreichen lasse) und ihm dann eine Alternative biete, mit der er sein Ziel erreichen kann.
Ich meinte ja, wenn ich dem Hund die Übung "Fuß" beibringe. Da hat der Hund meines Erachtens nach nicht immer ein Ziel, sondern er weiß ja nicht, was "Fuß" bedeutet und kaspert logischerweise rum. Also geht es ja nicht darum, ein Ziel nicht zu erreichen, sondern dem Hund zu erklären, das ist "Fuß" und das nicht.
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: In diesem konkreten Beispiel ist das Ziel des ziehenden Hundes irgendwo hinzukommen. Indem ich, sobald sich die Leine strafft, mit Kommando "Nein" stehenbleibe und mich dann gleichmäßig rückwärtsbewege und den Hund dabei einfach mitziehe (nicht rucken!!!) zeige ich ihm, dass er sein Ziel so nicht erreicht. Sobald der Hund auch nur den Kopf in meine Richtung dreht und mich fragend anschaut, breche ich in ein "Freudengeschrei" aus, locke ihn zu mir und gehe mit Kommando "Langsam" weiter. Sobald sich die Leine strafft, das gleiche Spiel von vorne. Wenn ich den Hund im richtigen Moment bestätige, hat er nach wenigen Wiederholungen kappiert, was "Langsam" bedeutet.
Und genau darauf wollte ich hinaus. Ich habe mal vor Jahren ein Buch gelesen, weiß jedoch leider nicht mehr wie das hieß. Und da hat ein Hund das "Fuß laufen" auf genau diese Art gelernt.
Das Resultat dieses Lernens war folgendes:
Der Hund lief nie korrekt Fuß, sondern viel mehr zog er in die Leine und blieb dann stehen (um sich seine Belohnung abzuholen). Der Hund hatte das "Fuß laufen" so verknüpft: Ziehen, dann bleibt Herrchen stehen, schaue und komme ich dann zu ihm ist das super, bekomme meine Belohnung - und das ist "Fuß laufen".
Zum Kommando "langsam": das Kommando gehört doch zum "Fuß laufen" nicht hin, oder?
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: Zu Beginn übe ich das natürlich nicht, wenn mir z.B. sein Erzfeinde gegenüber steht, sondern unter möglichst wenig Ablenkung und steigerer diese langsam. Für die Fälle, in denen die Übung nicht machbar ist (in der Übungsphase bzw. wenn man halt nicht immer alle 5 Meter stehenbleiben kann) bekommt der Hund das Kommando "Zieh" und somit die Erlaubnis zu ziehen. Ziel sollte es sein, dass wenn beide Übungen vom Hund verstanden sind, ein Wechsel zwischen "Langsam" und "Zieh" möglich ist.
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: Kam das jetzt verständlich rüber?
Ja danke für deine ausführlichen Erklärungen. So habe ich das jetzt schon verstanden, aber ich meine, daß die Kommandos "Zieh" und "langsam" für Fußlaufen nicht verwendet werden können, weil "Zieh" kann doch gar nie erlaubt sein. Ich meine natürlich jetzt das prüfungsmäßige Fußlaufen, nicht auf einem Spaziergang.
Für den Spaziergang gebe ich dir vollkommen recht, aber funktioniert das wirklich auch für eine gute Prüfung?
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Viele Grüße
Barbara