Hündin meidet Welpen :: Hundeerziehung + Soziales

Hündin meidet Welpen

von Inge + BC(YCH) am 10. Dezember 2002 16:41

Hallo Attila,

: Das ist ja sehr interessant und bedauerlich zugleich. Ich verstehe das gar nicht bei einem Hund, der über Beute aufgebaut wird.

Genau daran haperte es: der Hund wurde NICHT über Beute aufgebaut, sondern nach dem uralten Schema F, dass eben leider noch in vielen Vereine üblich ist. Und das sieht so aus: die ersten 8 Lebensmonate erhält der Hund ÜBERHAUPT keine Erziehung, nicht einmal Sitz oder Platz. Begründung: zu frühe UO nimmt dem Hund die Triebigkeit!!!

Besagter Rüde ist gleichalt wie meine jüngere Hündin. Als beide Hunde 6 Monate alt waren, waren wir zu einer Feier eingeladen, auf die ich meine beiden Hunde mitbringen mussten, weil es mit einer Wochenendfahrt verbunden war. Auf der Feier waren ca. 50 Gäste anwesend, es gab ein kaltes Buffet. Meine Hunde, also auch die 6 Monate alte Junghündin, liefen frei zwischen all den Gästen umher und rührten das Buffet nicht an. Meine Schwägerin, Halterin des DSH-Rüden, sagte daraufhin zu mir, dass sie ihren Hund nie und nimmer zu solch einer Veranstaltung hätte mitbringen können, der hätte nur Rabbatz gemacht und das Buffet abgeräumt...Tja, er war eben noch überhaupt nicht erzogen.

Nach den 8 Monaten geht's dann los mit der UO. Der Hund hatte also bis dahin absolut nichts gelernt und war nun zudem noch in der pubertären Flegelphase. Was also wird gemacht? Es wird mit brutaler Härte "erzogen". Kein Wunder, dass die Anhänger dieser Methode glauben, eine Früherziehung würde die Triebigkeit unterdrücken. Auf die Idee, dass man einen Hund auch spielerisch und mit Geduld erziehen kann, kommen die ja gar nicht. Da der Hund auch keine Beutespiele erlernt hat - mit seinem Hund zu spielen, das machen nur Weicheier! - kann der Anbiss also nur noch über reinen Wehrtrieb erfolgen. Nun, das Ergebnis ist ja bekannt...

Gerade wegen dieser Erfahrungen in meinem unmittelbaren Umfeld habe ich mich auch immer so gegen Antjes Behauptung gewehrt, heutzutage würde in allen Sportvereinen nach modernen Erkenntnissen gearbeitet. Das ist definitiv falsch! Es gibt sie noch zur Genüge, diese althergebrachten Kasernenton-Vereine.

Gruß
Inge + BC


von Attila(YCH) am 11. Dezember 2002 07:16

Hallo Inge,

: Genau daran haperte es: der Hund wurde NICHT über Beute aufgebaut, sondern nach dem uralten Schema F, dass eben leider noch in vielen Vereine üblich ist. Und das sieht so aus: die ersten 8 Lebensmonate erhält der Hund ÜBERHAUPT keine Erziehung, nicht einmal Sitz oder Platz. Begründung: zu frühe UO nimmt dem Hund die Triebigkeit!!!

na so ein Blödsinn. Wenn man unter "Erziehung" natürlich Leinenruck und Koralle versteht, träfe das wohl zu. Aber das Hündchen erzieht sich doch in den ersten Monaten quasi selbst, wenn ich seine Anhänglichkeit und seine enorme Lernbereitschaft nutze. So ist mein Welpe nach zehn Tagen schon stuben- und zwingerrein, während ich von "Kollegen" höre, daß ihnen ihre sechs Monate alten Junghunde noch immer Haufen in den Zwinger setzen - stubenrein werden sie nicht, da sie ja nie ins Haus dürfen! Und da fängt der ganze Unfug schon an. Wenn so ein kleiner Hund Stubenreinheit lernen kann, dann auch andere elementare Dinge wie Herankommen, Sitz, Platz, das alles natürlich über Spiel und Futter und ohne jede Zwangseinwirkung. Wenn der Welpe den vollständigen Impfschutz hat, gehe ich einmal pro Woche mit ihm in eine Welpenspielgruppe, einmal auf den SV-Platz. Die Welpengruppe fördert seine Sozialisierung, um so souveränder ist er doch später! Aber, wie bezeichnend, auf dem SV-Platz gibt es Widerstände gegen die Einrichtung einer solchen Gruppe.
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: Gerade wegen dieser Erfahrungen in meinem unmittelbaren Umfeld habe ich mich auch immer so gegen Antjes Behauptung gewehrt, heutzutage würde in allen Sportvereinen nach modernen Erkenntnissen gearbeitet. Das ist definitiv falsch! Es gibt sie noch zur Genüge, diese althergebrachten Kasernenton-Vereine.

Das meine ich auch. Glücklicherweise habe ich nach langer Suche zwei Plätze gefunden, auf denen ich arbeiten kann: auf dem einen kann ich machen, was ich will, auf dem anderen arbeitet ein Landeslehrhelfer wirklich sehr engagiert und methodisch. Ich bin aber auch eine Stunde unterwegs zu diesem Platz (Autogegner - jedoch die Hunde werden umweltsicher durch Bus- und Bahnfahren)! Vier von fünf Hundeplätzen sollte man seinen Hunden nicht antun!

Gruß, Attila

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