Sterben die Leinenrucker denn nie aus? :: Hundeerziehung + Soziales

Sterben die Leinenrucker denn nie aus?

von Sven(YCH) am 28. März 2003 01:09

Hi Bianca

: : Die Kundin möchte eine schnelle Lösung und der Hund muss nun leider ihre Nachlässigkeit ausbaden. Das werde ich nicht unterstützen.
:
: Aber genau das wirst Du nicht ändern können!

Liegt nicht genau hier das Problem?
Was der Kunde will...was kennt der Kunde überhaupt?
Meist ist er doch unwissend, hat sich zwar durch einige Infos ein Gerüst gebildet, das meist von einer guten Ausbildung abweicht.
Für was kommt es einem guten Ausbilder nun an?
Kommerz, also den Kunden unbedingt zufrieden stellen, oder eine gute Ausbildung des Kunden, so dass er seinen Hund gut ausbilden kann?

Tja, das ist das Problem, wenn man Hundevereine verteufelt, da sie angeblich nicht sachgemäß und zeitgemäß ausbilden und dann eine kommerzielle Hundeschule aufmachte, wo ja angeblich alles besser als in den Vereinen läuft.
Aber eben, in solchen kommerziellen Hundeschulen muss man es König Kunde gerecht machen und schließt zu viele Kompromisse, die dann schlussendlich gegen den Hund sprechen.

Gruß Sven

von Sven(YCH) am 28. März 2003 01:32

Hi Bianca

Ein kleiner Nachtrag noch zum Thema Leinenruck.
Ich kenn die Statistik in der man die Anzahl "X" von Hundebesitzer befragt hat, deren Hunde Wirbelschäden vor allem im Bereich des Halses haben und die mit Leinenruck gearbeitet haben. Diese Zahlen sprechen zwar für sich, doch mathematisch sind sie nicht ganz korrekt, da nie eine Gegenprobe gemacht wurde.
Es wurden nie die selbe Anzahl "X" von Hundeführern befragt, deren Hunde keine derartigen Schäden aufweisen, denn das Ergebnisse wäre dann: 100% der Hunde tragen keinen Schaden durch einen Leinenruck.

So kann man sich Statistiken für das zurechtlegen, was man den Leuten als "moderne" Hundeausbildung verkaufen will, getreu dem Motto, wir machen es besser, siehe Statistik und Forschungsergebnisse, die wir genau so haben wollten, da es sich derzeit besser verkaufen und an den Hundeführer bringen lässt

Alternative Hundeausbildung ist das springende Sprichwort und dafür werden gerne mal ein paar Zahlen dafür zurechtgebogen.

Gruß Sven

von Moni+Rudel(YCH) am 28. März 2003 07:33

Hi Annabell,
: Mann, und solche Leute sind Züchter und laufen mit 2 und mehr Hunden (am Würgehalsband) umher!

Züchter muss doch nicht gleichbedeutend sein mit Hundeausbilder. Ich habe auf vielen Ausstellungen schöne Hunde gesehen, aber ausgebildet waren die wenigsten. Es sei denn, Du hast eine wirkliche Gebrauchs- oder Jagdhundehunde-Ausstellung , bei der man auch Leistungsprüfungen vorweisen muss. ;-)

Grüßle
Moni

von Moni+Rudel(YCH) am 28. März 2003 07:48

Hi josh,

"be a tree" und kommentarlose Richtungswechsel.... Genau da fühlt sich der Mensch wohl -- vom Gewissen her -- weil er ja nicht "aktiv" am Hund ruckt, sondern er dem Hund den Part des ruckens übergibt.

Folglich sind das also "sanftere" Methoden, weil ich als Hundehalter nunmal nicht der "Aggressor" gegen den Hund bin, sondern mir einrede, dass der Hund nicht aufgepasst hat....

Unangenehm sind beide Arten des Leinenrucks allemal. Und der Hund wird nicht unterscheiden, ob ich nun aktiv oder passiv an ihm herumgeruckelt habe.

Grüßle
Moni

von Elke + Labbies(YCH) am 28. März 2003 07:50

Hallo Franziska,
uns was sagt unser Tierschutzgesetzt:
Ausbildung mit Schmerzen wird mit einer Geldstrafe in Höhe von ....(Betrag ist mir z.Z. entfallen) geahndet.

Aber was ist Ausbildung mit Schmerzen?
Bei mir bereits die Anwendung einer Kette auf Zug, ohne Zugstop.

Hunde in unserer Ausbildungsgruppe werden grundsätzlich mit breitem Halsband oder im Geschirr geführt.
Bei ganz "hartnäckigen" Hunden verwenden wir dann schon mal das Halti - aber immer in Verbindung mit Halsband oder Geschirr.

Was bei uns recht häufig zu sehen ist: Halti mit Flexileine (wird von einer Fachtierärztin für Verhalten empfohlen)!!!!

Solange es Ketten (werden im Fachhandel hier oftmals "Gesundheitswürger" - weil sie die Gesundheit würgen - genannt) und Stachelhalsbänder (richtiger: Krallenhalsbänder) im Handel zu kaufen gibt, könnte ein Verbot nicht durchgesetzt werden.

viele (manchmal jedoch recht frustrierte) Grüße
Elke + Labbies

von Moni+Rudel(YCH) am 28. März 2003 08:02

Hi Elke,

Aber auch Schmerzen sind individuell..... und unendlich dehnbar....

Was bei mir zu blauen Flecken führt, führt bei anderen zu nem Lächeln.

Meine Hunde tragen Kettenhalsbänder, weil diese ungemein praktisch und hygienisch sind -- sprich sauber -- als Labbi-Besitzerin muss ich Dir ja dazu nix erklären ;-). Ich muss diese Dinger ja nicht auf Zug stellen, wenn die Hunde angeleint sind.

Es ist immer das, was der Mensch draus macht: Ein Fleischermesser ist zum Fleisch schneiden gemacht. Es kann in Menschenhand aber auch zum Mord- und Folterinstrument werden. Obwohl es nur ein blödes Fleischermesser ist. Soll man deswegen jegliche Haushaltsgeräte verbieten? Ein Gartenspaten kann in falschen Händen genauso Schmerzen zufügen....

Nicht immer nur "Dagegen" sein...

Grüßle
Moni

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