Warum solch ein Krieg FeFu vs. BARF ? :: Hundefutter & Hunde Ernährung

Warum solch ein Krieg FeFu vs. BARF ?

von Inka & Celina(YCH) am 23. Februar 2002 10:47

Liebe Hundefreunde,

leider habe ich nicht die Zeit, so regelmäßig mich durch die yorkie-Foren zu ackern, wie viele andere das tun. Ab und an bin ich aber schon mal da und lese dann die letzten 100 Einträge *g*

Ich lese so häufig Beiträge zu den Leid-Themen "Hundefutter".
Und ich verstehe nicht, warum das teilweise so "feindlich" ablaufen muss.

Der Hund ist vielen Menschens bester Freund. Einige wollen natürlich "alles" richtig machen, kaufen sich Bücher ohne Ende und gehen in die Hundeschule. Und in dieser Szene: Hund gibt es auch tausende verschiedene Auffassungen, wie man einen Hund halten soll, wie erziehen, wie füttern, wie "kleiden". Da gibt es die Hunde, die das Sofa besetzen vs. denen, die nicht mal angefasst werden = aus "Dominanzgründen". Da gibt es die Hunde, die, sobald sie sich "vergehen" (inform von Leine-ziehen, Hund/Mensch-anknurren, bellen) sofort an der Leine zur "Raison gerufen werden" vs. denen, wo die Leine "nur" der Sicherheit dient, damit der Hund nicht eine Gefahr darstellt, wenn er auf das Ansprechen des HFs nicht reagiert. Es gibt die Menschen, die auf die sog. "Gesundheitswürger" schwören, da sie ihre Hunde auf die Art und Weise "perfekt" im Griff haben vs. denen, die ihre Hunde am Geschirr führen, weil das sensible Zentrum HALS nicht unnötig angegriffen werden soll. Und dann gibt es die Hundehalter, die auf die "Wissenschaft", die Futtermittelindustrien, die "Fachmenschen" vertrauen und ihren Hunden wahlweise Trockenfutter oder Nassfutter (oder gemischt) geben, weil sie der Profis vertrauen, dass ihr Hund somit alles bekommt, was er braucht. Dann sehen viele die FeFu-Industrien sehr skeptisch an und kochen für ihre Hunde lieber selbst. Dann gibt es die, die ihren Hunden das geben, was der Vater Wolf auch frisst - rohes Fleisch, Knochen, Obst-Gemüse usw.

De facto: Viele wollen "es" richtig machen. Viele vertrauen verständlicherweise den Industrien, weil man natürlich davon ausgeht, dass die stets bei ihrer Forschung dabei sind, das Futter noch zu verbessern. Und viele Hundefreunde glauben somit auch daran, dass die Mitarbeiter und Leiter einer Futtermittelindustrie Hunde-/Haustierfreunde sind.

Glücklicherweise gibt es wissenschaftliche Informationen über Futtermittelindustrien, Bestandteile des hergestellten Fertigfutters usw. Wer also den Ingredienzen der FeFu-Beschriftung unsicher gegenüber steht, kann sich also informieren, was die verschiedenen Ingredienzen eigentlich heißen und bedeuten. Es kann jeder selbst bestimmen, ob er nach ausführlicher Information darüber weiter an das "perfekte" Futter glaubt und weiter Trocken- oder Dosenfutter füttern möchte.
So ist das in jeder Hinsicht, die hier den Hund betrifft. Parallelbeispiel bietet z.B. das Halsband, das "Erziehungshalsband" (welches beim Zug an der Leine dem Hund unangenehm wird und sich zuzieht=dem Hund Schmerzen verursacht). Vielen Kleinhundebesitzern ist es gleich, wenn der Hund an der Leine zieht - er ist ja so "leicht". Halter größerer/schwererer Rassen gibt das schon eher zu denken, weil es a)gefährlich werden kann, wenn der Hund nicht mehr zu halten ist und b)weil man nicht immer mit schmerzendem Arm nach Hause kommen möchte. Also tut man dem Abhilfe und geht entweder erst in einer Hundeschule/auf einen Hundeplatz und bekommt dort den Rat oder kauft sich gleich ein solches "Erziehungshalsband". Was diese Halsbänder für Auswirkungen haben (nicht den gewünschten Effekt zeigen, weil der Hund doch nicht leinenführig wird und zusätzlich noch neue "Macken" entwickelt), passt (leider?) nicht in dieses Forum, daher gehe ich nicht näher darauf ein. Aber es gibt eben auch bei diesem Beispiel die HF, die sich mit diesen Macken und Problemen abgeben oder gar zu noch extremeren "Lösungen" greifen und es gibt die, die sich mit der Ursache "Warum eigentlich?" auseinander setzen. Sich ein wenig in die Ethologie des Caniden, des Hundes einfühlen und "von selbst" auf andere Gedanken kommen und bspw. anstelle zum Halsband zum Geschirr greifen u.ä.

Ebenso ist es bei der Ernährung. Man braucht keine wissenschaftlichen Beweise, sondern nur ein wenig Erfahrung und Erinnerungsvermögen - vor 20, 30, 40 Jahren wurden die Hunde alle noch wesentlich älter und waren robuster. Gerade in der Kriegszeit wurden sie mit menschlichen Essensabfällen u.ä. gefüttert und die Hunde waren gesünder und wurden letztendlich auch älter. Und nun, je weiter die FeFu-Industrien ihr Futter "perfektionieren" und eine Lifecare-Garantie bieten wollen und noch ein "Premium" und "Gold" hinter den Futternamen heften und alles ja immer besser machen - unsere Hunde sterben immer jünger, sind immer kränker und anfälliger. Natürlich kommen dazu noch die ganzen umweltlichen Veränderungen und das veränderte, immer stressigere Leben in der menschlichen Gesellschaft, die Hysterie der Zucht ("meine Hündin gefällt mir - mit der muss ich züchten"winking smiley, aber letztendlich greift die "neue" Ernährung noch mit dazu. Wer sich ein wenig mit dem HUND selbst - was er eigentlich ist, woher und vor allem: VON WEM er abstammt, wie der Ursprung Wolf gelebt hat, beschäftigt, der müsste eigentlich wirklich selbst darauf kommen, dass man den Hund in unserer heutigen Zeit so natürlich wie möglich halten, führen und ernähren muss.

Meine Familie hat auch schon seit Lebenszeit Hunde - vor, während und kurz nach der Kriegszeit sehr ursprünglich ernährt, "weil man das halt so machte". Dann kam das "perfekt abgestimmte" Fertigfutter und jedermann stürzte sich darauf. Und ich kann nur aus Erzählungen von den Hunden von früher und den Hunden der letzten Jahrzehnte Vergleiche ziehen und selbst die sind für mich Argument. Neben all dem, was ich mir selbst noch an "Wissen" (bisher noch wirklich wenig) angeeignet habe. Ein Hund (der Großeltern) - ein Pinschermischlingsrüde - wurde viel mit Trockenfutter, ab und an (!) mal Dosenfutter und häufig mit "Tischresten" ernährt. Er wurde 12 Jahre alt und war bis auf das letzte Jahr auch relativ fit, aber hatte auch seine Organleiden und bekam dann auch Schwierigkeiten mit den Gelenken und musste schließlich wegen eines Tumors und Metasthasen eingeschläfert werden. Der Hund meiner Mutter -ein Spitz-Cockermixrüde- ist jetzt 12 Jahre alt udn wurde sein Leben lang mit Dosenfutter ernährt. Dieser Hund ist seit Jahren am Kämpfen mit sich selbst; nun wird er zusehendst zum Wrack, er kann nur noch sehr steif laufen, hat Schwierigkeiten mit dem Aufstehen, die Geruchssinne schwinden, sein Augenlicht wird immer schwächer und er ist zusehendst "alt". Meine eigene Hündin -Dalmatinerhündin, kastriert- wurde über 3 Jahre mit Fertigfutter (erst Pedigree, dann Bento Kronen`s) ernährt und geimpft und entwurmt (halt alles, was "man" so machte). Sie ist nun 4 Jahre alt und während ihrer Fertigfutterzeit litt sie unter einer starken Überfunktion der Schilddrüse (so sah sie auch aus), hatte chronische Hautekzeme und Ohrenentzündungen, verlor sehr viel Fell und hatte eine recht zügig fortschreitende einseitige HD. Sie wird nun auch frisch & roh ernährt. Meine persönlichen Erfahrungen damit sind, dass sie nun ein ausgeglichener Hund ist, sich dementsprechend die Schilddrüsenwerte normalisiert haben, ihre Ekzeme & Entzündungen weg sind, sie kaum mehr mit Parasiten, die sich sie früher stets geholt hat, zu kämpfen hat, nur noch wenig Fell verliert (weitaus weniger als der Durchschnitts-Dalmatiner haart) und vor allem: Ihre HD hat sich nicht mehr verschlimmert, sie bewegt sich schmerzfrei, sie lahmt nicht mehr.
Ich habe sie NICHT futtertechnisch umgestellt, weil sie so kränkelte, sondern weil ich diese Art der Ernährung als die gesündeste und am meisten artgerechte erachte. Und meine Erfahrungen damit sind mehr als positiv.
Celina ist ja noch recht jung, daher kann ich nicht sagen, wie es in 5, 6, 10 Jahren ausschaut. Aber bisher ist alles nur positiv und wir kommen beide damit gut hin, sparen beim TA und sind nur glücklich damit.
Ich fände es sehr schön, wenn sich die Hundehalter einfach nur INFORMIEREN würden - was in der Erziehung artgerecht ist und warum, was in der Ernährung artgerecht und weitestgehend gesund ist. Wenn sie sich darüber informieren und trotzdem bei ihrem alten Standpunkt bleiben, möchte ich nicht missionieren - sie wissen es dann, stehen aber weiter zu ihrer Überzeugung.
Es sollte nicht alles so verbissen und "jetzt mit Macht" gesehen werden.

Liebe Grüße
Inka

von Kathi(YCH) am 23. Februar 2002 10:58

Hallo Inka,

wieso Krieg? Die Diskussionen laufen heiß und heftig. Als kriegerisch würde ich sie nicht ansehen. Jeder vertritt seinen Standpunkt und äßt nicht grundlos davon ab. Es werden viele Erfahrungen und Meinungen ausgetauscht.
Was ist daran nicht richtig.
Auch wenn der Ton manchmal heftig ist, würden wir uns im wirklichen Leben sicher nicht gegenseitig an die Gurgel gehen *g*.

Gruß
Kathi

von Tanja(YCH) am 23. Februar 2002 11:19

Hallo Inka,
ich sehe es auch so, daß jeder das füttern soll, was er für richtig hält. Nur werden hier leider die Fertigfutter-Verfütterer sehr schlecht dargestellt.
Ich habe es weiter unten schon mal geschrieben, aber keine Antwort bekommen.
Wenn ein Hund krank ist, heißt es sofort: aha Fertigfutter - hier hilft nur barfen. Das ist doch Schwachsinn.

Was mich persönlich lediglich stört ist das:
daß alle, die barfen so fanatisch vorgehen. Es gelten keinerlei Gegenargumente.
Weder Margot noch ich haben je eine plausible Antwort auf die Inzuchtproblematik bekommen.
Du sagst selber, daß die Hunde früher gesünder waren und das wird von den meisten hier sofort mit Fertigfutter begründet.
Kann es aber nicht vielleicht doch mit der Inzucht zu tun haben, die sich heute natürlich in einem sehr fortgeschrittenen Stadium befindet.
Auch habe ich Berichte gelesen, unter anderem von einem Prof. - Genetiker und Tierarzt - (auf genaueres will ich hier nicht eingehen, denn sonst wird das Thema nicht beantwortet, sondern es wird recherchiert, ob dieser Mensch vielleicht irgendwann mal irgendwie mit einem aus der Futtermittelindustrie verwandt war), der den heutigen "Umweltgiften" einen sehr hohen Stellenwert in der Gesundheit/Krankheit unserer Hunde sieht. Hier sind nicht nur Luftverschmutzung, etc. zu sehen, sondern auch Putzmittel, Stoffe, mit denen unserer Möbel etc. behandelt sind usw..

Ich denke nicht, daß das barfen die Lösung allen Übels ist. (Denke aber auch nicht, daß das Fertigfutter das non-plus-ultra ist).

Ich sehe nur, daß ich seit zwanzig Jahren mit Fertigfutter noch nie einen kranken Hund hatte (auch Bekannte nicht).
Sollte ich zukünftig einmal einen kranken Hund haben, den ich aus welchen Gründen auch immer mit Rohkost ernähren muß, so werde ich dies mit Sicherheit tun. Aber nicht in der Überzeugung heraus, daß Rohkost das einzig wahre ist, sondern aus der Situation heraus.

Und ich denke, das sollten andere tun. Warum muß jeder wechseln, wenn keine Probleme auftreten?

Nachteile gibt es sicher auf !!beiden!! Seiten und das sollte von jedem akzeptiert werden.
Jeder soll das füttern, mit dem er die besten Erfahrungen gemacht hat und nicht anderen etwas aufzwängen (wie das ja angeblich die Futtermittelindustrie tut), denn hier begibt man sich dann auf das gleiche Niveau (von dem man sich ja als Barfer distanzieren möchte).

Viele Grüße
Tanja

PS: Übrigens, wenn der "Gesundheitswürger" Schmerzen durch das dauernde zugezogene Würgen hervorrufen soll, dann hat man den Sinn hier nicht verstanden.

von Inka(YCH) am 23. Februar 2002 11:08

Nein, Krieg ist auch ein wenig ketzerisch übertrieben. Sachliche Argumentationen sind ja auch wunderbar, aber es wird hier teilweise sowas von heftig und provokativ, dass ich doch auch mal einen Beitrag abgeben "musste"...... vielleicht äußert sich ja noch jemand friedlich dazu....
LG
Inka

von Tanja(YCH) am 23. Februar 2002 11:21

: Nein, Krieg ist auch ein wenig ketzerisch übertrieben. Sachliche Argumentationen sind ja auch wunderbar, aber es wird hier teilweise sowas von heftig und provokativ, dass ich doch auch mal einen Beitrag abgeben "musste"...... vielleicht äußert sich ja noch jemand friedlich dazu....
: LG
: Inka

Hallo Inka,
mein Beitrag oben ist übrigens auch friedlich. Das war mein letzter zwar auch, aber das wurde anscheinend missverstanden.

Viele Grüße
Tanja

von Kathi(YCH) am 23. Februar 2002 11:32

Hi Inka,

auch als unfriedlich habe ich diese Diskussion nie gesehen. Heftig und heiß verläuft sie zum Teil, daß ist alles. Jeder versucht dem anderen - manchmal auch provikativ - wirkliche Argumente zu entlocken.
Ist vielleicht nicht jedermans Art so zu Diskutieren, aber dafür gibt es dann ja die Möglichkeit mit gezielter Frage einen neuen Threat zu eröffnen oder schlicht die Meldungen zu überlesen. Ich persönlich komme mit dieser "Regelung" sehr gut klar.

Gruß
Kathi

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