Liebe Hundefreunde,
leider habe ich nicht die Zeit, so regelmäßig mich durch die yorkie-Foren zu ackern, wie viele andere das tun. Ab und an bin ich aber schon mal da und lese dann die letzten 100 Einträge *g*
Ich lese so häufig Beiträge zu den Leid-Themen "Hundefutter".
Und ich verstehe nicht, warum das teilweise so "feindlich" ablaufen muss.
Der Hund ist vielen Menschens bester Freund. Einige wollen natürlich "alles" richtig machen, kaufen sich Bücher ohne Ende und gehen in die Hundeschule. Und in dieser Szene: Hund gibt es auch tausende verschiedene Auffassungen, wie man einen Hund halten soll, wie erziehen, wie füttern, wie "kleiden". Da gibt es die Hunde, die das Sofa besetzen vs. denen, die nicht mal angefasst werden = aus "Dominanzgründen". Da gibt es die Hunde, die, sobald sie sich "vergehen" (inform von Leine-ziehen, Hund/Mensch-anknurren, bellen) sofort an der Leine zur "Raison gerufen werden" vs. denen, wo die Leine "nur" der Sicherheit dient, damit der Hund nicht eine Gefahr darstellt, wenn er auf das Ansprechen des HFs nicht reagiert. Es gibt die Menschen, die auf die sog. "Gesundheitswürger" schwören, da sie ihre Hunde auf die Art und Weise "perfekt" im Griff haben vs. denen, die ihre Hunde am Geschirr führen, weil das sensible Zentrum HALS nicht unnötig angegriffen werden soll. Und dann gibt es die Hundehalter, die auf die "Wissenschaft", die Futtermittelindustrien, die "Fachmenschen" vertrauen und ihren Hunden wahlweise Trockenfutter oder Nassfutter (oder gemischt) geben, weil sie der Profis vertrauen, dass ihr Hund somit alles bekommt, was er braucht. Dann sehen viele die FeFu-Industrien sehr skeptisch an und kochen für ihre Hunde lieber selbst. Dann gibt es die, die ihren Hunden das geben, was der Vater Wolf auch frisst - rohes Fleisch, Knochen, Obst-Gemüse usw.
De facto: Viele wollen "es" richtig machen. Viele vertrauen verständlicherweise den Industrien, weil man natürlich davon ausgeht, dass die stets bei ihrer Forschung dabei sind, das Futter noch zu verbessern. Und viele Hundefreunde glauben somit auch daran, dass die Mitarbeiter und Leiter einer Futtermittelindustrie Hunde-/Haustierfreunde sind.
Glücklicherweise gibt es wissenschaftliche Informationen über Futtermittelindustrien, Bestandteile des hergestellten Fertigfutters usw. Wer also den Ingredienzen der FeFu-Beschriftung unsicher gegenüber steht, kann sich also informieren, was die verschiedenen Ingredienzen eigentlich heißen und bedeuten. Es kann jeder selbst bestimmen, ob er nach ausführlicher Information darüber weiter an das "perfekte" Futter glaubt und weiter Trocken- oder Dosenfutter füttern möchte.
So ist das in jeder Hinsicht, die hier den Hund betrifft. Parallelbeispiel bietet z.B. das Halsband, das "Erziehungshalsband" (welches beim Zug an der Leine dem Hund unangenehm wird und sich zuzieht=dem Hund Schmerzen verursacht). Vielen Kleinhundebesitzern ist es gleich, wenn der Hund an der Leine zieht - er ist ja so "leicht". Halter größerer/schwererer Rassen gibt das schon eher zu denken, weil es a)gefährlich werden kann, wenn der Hund nicht mehr zu halten ist und b)weil man nicht immer mit schmerzendem Arm nach Hause kommen möchte. Also tut man dem Abhilfe und geht entweder erst in einer Hundeschule/auf einen Hundeplatz und bekommt dort den Rat oder kauft sich gleich ein solches "Erziehungshalsband". Was diese Halsbänder für Auswirkungen haben (nicht den gewünschten Effekt zeigen, weil der Hund doch nicht leinenführig wird und zusätzlich noch neue "Macken" entwickelt), passt (leider?) nicht in dieses Forum, daher gehe ich nicht näher darauf ein. Aber es gibt eben auch bei diesem Beispiel die HF, die sich mit diesen Macken und Problemen abgeben oder gar zu noch extremeren "Lösungen" greifen und es gibt die, die sich mit der Ursache "Warum eigentlich?" auseinander setzen. Sich ein wenig in die Ethologie des Caniden, des Hundes einfühlen und "von selbst" auf andere Gedanken kommen und bspw. anstelle zum Halsband zum Geschirr greifen u.ä.
Ebenso ist es bei der Ernährung. Man braucht keine wissenschaftlichen Beweise, sondern nur ein wenig Erfahrung und Erinnerungsvermögen - vor 20, 30, 40 Jahren wurden die Hunde alle noch wesentlich älter und waren robuster. Gerade in der Kriegszeit wurden sie mit menschlichen Essensabfällen u.ä. gefüttert und die Hunde waren gesünder und wurden letztendlich auch älter. Und nun, je weiter die FeFu-Industrien ihr Futter "perfektionieren" und eine Lifecare-Garantie bieten wollen und noch ein "Premium" und "Gold" hinter den Futternamen heften und alles ja immer besser machen - unsere Hunde sterben immer jünger, sind immer kränker und anfälliger. Natürlich kommen dazu noch die ganzen umweltlichen Veränderungen und das veränderte, immer stressigere Leben in der menschlichen Gesellschaft, die Hysterie der Zucht ("meine Hündin gefällt mir - mit der muss ich züchten"
, aber letztendlich greift die "neue" Ernährung noch mit dazu. Wer sich ein wenig mit dem HUND selbst - was er eigentlich ist, woher und vor allem: VON WEM er abstammt, wie der Ursprung Wolf gelebt hat, beschäftigt, der müsste eigentlich wirklich selbst darauf kommen, dass man den Hund in unserer heutigen Zeit so natürlich wie möglich halten, führen und ernähren muss.
Meine Familie hat auch schon seit Lebenszeit Hunde - vor, während und kurz nach der Kriegszeit sehr ursprünglich ernährt, "weil man das halt so machte". Dann kam das "perfekt abgestimmte" Fertigfutter und jedermann stürzte sich darauf. Und ich kann nur aus Erzählungen von den Hunden von früher und den Hunden der letzten Jahrzehnte Vergleiche ziehen und selbst die sind für mich Argument. Neben all dem, was ich mir selbst noch an "Wissen" (bisher noch wirklich wenig) angeeignet habe. Ein Hund (der Großeltern) - ein Pinschermischlingsrüde - wurde viel mit Trockenfutter, ab und an (!) mal Dosenfutter und häufig mit "Tischresten" ernährt. Er wurde 12 Jahre alt und war bis auf das letzte Jahr auch relativ fit, aber hatte auch seine Organleiden und bekam dann auch Schwierigkeiten mit den Gelenken und musste schließlich wegen eines Tumors und Metasthasen eingeschläfert werden. Der Hund meiner Mutter -ein Spitz-Cockermixrüde- ist jetzt 12 Jahre alt udn wurde sein Leben lang mit Dosenfutter ernährt. Dieser Hund ist seit Jahren am Kämpfen mit sich selbst; nun wird er zusehendst zum Wrack, er kann nur noch sehr steif laufen, hat Schwierigkeiten mit dem Aufstehen, die Geruchssinne schwinden, sein Augenlicht wird immer schwächer und er ist zusehendst "alt". Meine eigene Hündin -Dalmatinerhündin, kastriert- wurde über 3 Jahre mit Fertigfutter (erst Pedigree, dann Bento Kronen`s) ernährt und geimpft und entwurmt (halt alles, was "man" so machte). Sie ist nun 4 Jahre alt und während ihrer Fertigfutterzeit litt sie unter einer starken Überfunktion der Schilddrüse (so sah sie auch aus), hatte chronische Hautekzeme und Ohrenentzündungen, verlor sehr viel Fell und hatte eine recht zügig fortschreitende einseitige HD. Sie wird nun auch frisch & roh ernährt. Meine persönlichen Erfahrungen damit sind, dass sie nun ein ausgeglichener Hund ist, sich dementsprechend die Schilddrüsenwerte normalisiert haben, ihre Ekzeme & Entzündungen weg sind, sie kaum mehr mit Parasiten, die sich sie früher stets geholt hat, zu kämpfen hat, nur noch wenig Fell verliert (weitaus weniger als der Durchschnitts-Dalmatiner haart) und vor allem: Ihre HD hat sich nicht mehr verschlimmert, sie bewegt sich schmerzfrei, sie lahmt nicht mehr.
Ich habe sie NICHT futtertechnisch umgestellt, weil sie so kränkelte, sondern weil ich diese Art der Ernährung als die gesündeste und am meisten artgerechte erachte. Und meine Erfahrungen damit sind mehr als positiv.
Celina ist ja noch recht jung, daher kann ich nicht sagen, wie es in 5, 6, 10 Jahren ausschaut. Aber bisher ist alles nur positiv und wir kommen beide damit gut hin, sparen beim TA und sind nur glücklich damit.
Ich fände es sehr schön, wenn sich die Hundehalter einfach nur INFORMIEREN würden - was in der Erziehung artgerecht ist und warum, was in der Ernährung artgerecht und weitestgehend gesund ist. Wenn sie sich darüber informieren und trotzdem bei ihrem alten Standpunkt bleiben, möchte ich nicht missionieren - sie wissen es dann, stehen aber weiter zu ihrer Überzeugung.
Es sollte nicht alles so verbissen und "jetzt mit Macht" gesehen werden.
Liebe Grüße
Inka