Hallo Nora,
: Hier ist es tatsächlich so, dass sehr, sehr viele Hunde (vor allem
: Schäferhunde), als Schutzhunde gehalten werden. Tagsüber
: leben diese Tiere im Zwinger, oder an der Kette und dürfen nur
: nachts raus um Haus und Mensch zu beschützen.
Um es hier mal klarzustellen: Du meinst hier mit "Schutzhund" nicht die sportliche Schutzhundeausbildung (ehemals "SchH", heute "VPG"
heute, sondern eine isolierte Haltung des Hundes, aus welcher heraus dieser Hund dann unsicher auf Fremdde/Fremdes reagiert und mit entsprechenden Drohgebärden reagiert.
Ich meine mit "Schutzhund" die sportliche Aubildung in den bereichen Färhtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst, für welche der Hund ein ausgeglichenes Wesen haben und gut geprägt/gehalten werden muß, um Hochleistungen erbringen zu können. Das sind zwei völlig unterschiedliche Stiefel...
: Wenn diese Tiere tatsächlich mal aus geführt sind, sind sie
: kaum zu halten und aggressiv. Ich wünsche dir nicht, dass du
: diesen Tieren mal begegnest....
Ich kenne (oder kannte, war eher in meiern Kindheit) auch vereinzelt Hunde, die wie von Dir beschreiben gehalten werden (sind aber i.d.R. Spitze und Mischlinge). Mit denen wird man eigentlich ganz gut fertig, man muß sich halt selbst den nötigen Respekt verschaffen, dann kann man mit ihnen leben. Aber logisch, Kinder können das natürlich nicht und für die sowie für Leute, die sich von Hunden generell einschüchtern lassen, kann es kritisch werden. Deswegen haben solche Hunde auch in unserer heutigen Umwelt nix zu suchen....
: Im letzen Jahr wurde ein Kind im Dorf von so einem Tier
: angefallen und schwer verletzt. Wie gesagt, es liegt an den
: Haltern, aber irgendwie auch an den Züchtern, die ja auch mit
: Tieren werben wie "Starker Schutzinstinkt".
Ein "starker Schutzinstinkt" besagt eigentlich aus, daß ein Hund eher "schwache Nerven" hat. Eigentlich kein Kriterium, nach welchem in der DSH-Zucht (zumindest der "organisierten"
selektiert wird. Gefragt ist eine "mittlere Reizschwelle", wie bei allen "Gebrauchshund-" und z.B. auch Hütehundrassen (die für die Wanderschafhaltung meine ich). "Ausgeglichen in seinen Triebveranlagungen" muß ein Hund sein, wenn dabei irgend etwas zu stark ist, ohne daß es auf der anderen Seite ausgeglichen werden kann, ist es immer schlecht.
: Auch wenn es viele wunderbare Schäferhunde geben mag, habe
: ich bisher nur einen kennengelernt und der kommt aus einer
: EX-DDR Zucht!
*lach* Gerade die haben eigentlich ein relativ hohes Aggressionpotential.... Aber das ist ja auch völlig O.K., wenn das Nervenkostüm stimmt und die anderen Triebveranlagungen passen.
Viele Grüße
Antje