Nimmt Schutzdienst die Beißhemmung? :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Nimmt Schutzdienst die Beißhemmung?

von Matthias(YCH) am 06. Oktober 2002 14:50

(wobei ich genug angehende SchH gesehen habe, die nicht abrufbar sind).

Hallo Josh,

ich war heute bei ner Vorführung der Diensthunde des Zolls. Drogen-, Waffen- und schutzhunde. Der Schutzhund ging sofort kurz in den Arm, ohne vorher Stellen und Verbellen... Soviel zur Kontrolle.
Der Ausbilder meinte, dass der Schutzarm einen extremen Reiz dastellte, daher der kurze Anbiss. Das mag zwar sein, aber gerade von den Diensthunden hätte ich mehr Kontrollierbarkeit erwartet.

von Alex & Aris(YCH) am 06. Oktober 2002 15:16

Hallo Camilla,

ich bin nicht unbedingt ein Freund des Schutzdienstes (zumindest kenne ich leider in der näheren Umgebung keinen Platz, auf dem nicht auch mit Methoden gearbeitet wird, die ich ablehne)!

Allerdings gefällt mir dein Posting sehr gut!

Genau so sollte es sein, egal welche Art der Beschäftigung man mit seinem Hund betreibt.

Wenn die Motivation des Hundeführers die ist, die aus deinen Zeilen spricht, nämlich letztendlich die Liebe zu seinen Vierbeinern, dann ist es mir letztendlich wurscht, welcher Sport- bzw. Freizeitbeschäftigung er frönt.

Ich wünsch euch noch viel gemeinsamen Spaß und Abende mit zufrieden schnarchenden Hunden :-)))

Liebe Grüsse

Alex & Aris


von josh(YCH) am 06. Oktober 2002 15:16

Hey Matthias,
kann ich ehrlich gesagt nichts zu sagen, weil ich von Diensthundeausbildung nichts, aber auch gar nichts verstehe.
Falls die HF dort ihre Hunde nicht abrufen könnten fände ich das fatal, auch wenn der Hund sofort einfach zupackt, ohne auslösendes Kommando - Selbständigkeit hin, Selbständigkeit her... von Flucht jetzt mal abgesehen. Mmmh... bei den Vorführungen, die ich gesehen habe (Ausstellungen usw.) wurde gezeigt, wie die Hunde ablassen und verbellen, solange die Person nicht flüchtet oder sich heftig bewegt, macht sie das schon wieder, beißen sie wieder an.

Keine Ahnung, aber vielleicht weiß ja Tanja bescheid?!

Grüße
josh

von Matthias(YCH) am 06. Oktober 2002 15:36

Hallo Peter,

: Tja soweit hätte es nicht kommen dürfen, du hättest deinen Hund abrufen sollen!
Vorausdenken ist hier angesagt, besonders darin, dass man mit Situationen rechnet, die bis dato nicht vorgekommen sind!

Das stimmt, da gebe ich Dir absolut recht. Nur lässt sich das im Nachhinein natürlich einfach sagen.

: Aber nur, wenn du durch das Ballspielen den Hund ganz auf dich fixieren kannst.
Wenn ich den Ball in Spiel bringe, dann interessieren sich meine Hunde, weder um andere Personen, Hunde oder Jagdobjekte, ich binde meine Hunde mit dem Spiel an mich.

Ich denke, das das bei jedem Hund so ist, der hundertpro auf den Ball fixiert ist. Dazu bedarf es keinen Trainings. Ich habe mit einem Stock bei uns im abgemähten Maisfeld gespielt. Ein Kaninchen schreckte hoch und rannte davon, als mein Hund angerannt kam. Er ignorierte das Tier und holte zuerst den Stock zurück. Erst dann wollte er nachsetzen.

:: wenn der Sport beim Hundebesitzer wirklich alles an Ausbildung ist, na dann: armer Hund... Und Hunde, die im Alltag nicht auch mal voll im Trieb sind und kontrolliert werden müssen...
: Zwei Stunden - he ist das echt alles was dein Hund an Ausbildung wiederfährt oder verstehe ich hier was falsch???

Wenn Du nur den Sport als Ausbildung betrachtest, hast Du nichts falsch verstanden. Für Dich reduziert sich dann einfach die Ausbildung Deiner Hunde auf den Sport.
Ich sehe das ein wenig anders. Es gibt viele Dinge, die der Hund im Alltag (wenn er mehr als den Hundeplatz sehen soll) beherrschen muß, die rein gar nichts mit dem Sport zu tun haben.

: Ein Schutzhundesportler ist fast täglich auf dem Platz, wenn er es ernst nimmt und dazu gehört TÄGLICH die Ausbildung ausserhalb des Platzes.

Ich kann nicht beurteilen, wie arbeitsintensiv die Schutzhundausbildung ist. Oder ob sie anspruchsvoller als andere Hundesportarten ist. Sie ist bestimmt sehr vielfältig, weil ja die UO, Fährte, der Apport usw noch dazu gehören. Agility ist da vielleicht einfacher, weil die meisten Hunde schnell die Geräte intus haben und es dann nur noch um Führtechniken und Verleitungen geht.
Ich denke aber, dass jeder der seinen Hundesport ernst nehmen will und ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, die ganze Woche auf dem Platz verbringen kann. Mir reicht das, was ich mit meinem Hund in den Jahren im Agi-Sport erreicht habe. Er ist schnell und läuft schön. Wenn ich ihn jeden Tag in der Woche über den Platz scheuchen würde, hätte er bestimmt schon arge Probleme mit seinen Knochen und Gelenken. Ich bin froh, dass er noch so gesund ist.


: Uiiiiiiiiiiiiiiii!!!
Tja aber sowas DARF nicht vorkommen!
Nur wenn man an das denkt, was man nicht erhofft, ist man weitsichtig und umgeht solche Situationen.

Stimmt, da gebe ich Dir recht. Nur sind leider nicht alle Menschen so perfekt und sehen in jeder Situation alles voraus.

: Wenn der Hund gerade voll im Trieb ist, unterscheidet er nicht zwischen Kind und Erwachsenen..,
Uppssssssssssssssssssssssssss!!!
Na diese Weisheit ist mir doch neu ( unterscheidet er nicht zwischen Kind und Erwachsenem ). Stammt die von dir oder von wem Anders?
Also ich kann in Gegenwart anderer, egal ob Kinder oder Erwachsenener meine Hund aufpuschen, sie aber im selben Moment, wenn nötig, auch wieder abrufen, ohen Unterschied, Kinder - Erwachsener.

Wenn ein Kind mit Schutzarm auf den Platz kommt und Dein Hund triebig ist, wird er sich nicht vorher das Kind angucken und überlegen, ob er denn nun im Angesicht dieses zarten Geschöpfes in die Beute reinbeißen soll, oder nicht. Wenn der Hund voll im Trieb steckt, macht er keinen Unterschied.
I

: Meine Hund erkennen wohl den Unterschied zwischen Kinder und Erwachsenen.

OK, dann schlage ich die oben genannte Übung einfach mal vor. Ich wette, dass, wenn Du deinem Hund kein Kommando gibst, es ihm völlig gleichgültig wäre, wer da die Beute am Arm hat. Ob Kind oder Erwachsenen.
Wenn Deine Hunde dann zögern würden rein zu beißen, dann hast Du wirklich tolle Hunde.

: Kurz dazu - wie machen das ansonsten Therapiehunde?

Was nehmen die Leute denn als Therapiehunde. Goldies und Co. Die Ruhe austrahlen... Aber keine Malis, die kurz vorher aufgeputscht wurden.

: Gerade Kinder wollen den "Aktionhund" sehen, man kann ihnen das auch bieten, wenn man vorher generell Verhaltensmassnahmen ausmacht.

Auch mit der Gefahr, dass Du mich jetzt als verantwortungslosen HF bezeichnest:
Ich selbst habe mit meinem Hund auch schon mit einem Kindergarten zusammen gerarbeitet. War auf dem Platz auf dem ich trainiere. Ging um Verhaltensregeln mit Hunden und Ängste abbauen. Nur habe ich dabei die Kinder den Ball verstecken lassen und der Hund apportiere mir dann den Ball.

Viele Grüße
Matthias

von Tanja(YCH) am 06. Oktober 2002 15:59

Hi Josh,
:
: Keine Ahnung, aber vielleicht weiß ja Tanja bescheid?!
:
Tja, kann ich auch nichts zu sagen, da ich weder weiß, was das für eine Vorführung war, noch was für ein Hund in was für einer Situation.

Bei einem jungen, in der Ausbildung stehenden Hund kann das sicher vorkommen, zumal je nach Veranstaltung noch Aufregung hinzukommt.
Wie gesagt, die meisten Diensthunde tragen einen Maulkorb.

Also ich verstehe die Diskussion sowieso nicht.
Eigentlich auch deine Antwort bezüglich Generalisierung nicht.

Jeder Hund hat Zähne (ich weiß: alte, kranke ..)

Jeder Hund könnte beissen.

Schutzdienst ist ein Beutespiel.

Diensthundeausbildung nur zu Anfang. Kann man jedoch nicht vergleichen, da ein Diensthund auch zivil beissen muß, ein SchH-Hund nicht.

Was soll also die Gefährlichkeit am Schutzhund ausmachen?

Daß er in den Arm, sprich BEUTE beisst? Und darauf ist er generalisiert?

Dann dürfte doch kein Agility-Hund über Beute ausgebildet werden.

Du kannst einen ganz einfachen Versuch machen, der immer funktioniert:

zieh dir einen Schutzarm an und gehe auf einen Übungsplatz.
Dann wird ein Hund in Entfernung losgelassen. Du rennst, oder bleibst stehen, ist egal und bevor der Hund da ist, ziehst du den Arm aus und wirfst ihn von dir weg.
Na, wo wird denn wohl der Hund hinrennen und reinbeissen?
Der Test hat bei uns bisher übrigens immer funktioniert.

Also wir können jetzt jeder Beissunfälle aufzählen.
Nur das sagt uns doch gar nichts, da Beissunfälle wie gesagt Hundeabhängig sind und nicht Ausbildungsabhängig (also speziell Schutzdienst, nicht scharfmachen von Hunden oder auf sich allein gestellte Hunde oder oder).

Zum Thema Diensthund kann ich übrigens noch ein Beispiel nennen:
ich habe ja schon erzählt, daß einer meiner Hunde Diensthund ist. Nun, der Hund war von Welpe an aggressiv. Hat sich von niemandem anfassen lassen und hätte bei jeder Gelegenheit blitzschnell angegriffen - und zwar richtig. Übrigens ist er durch die Schutzhundeausbildung wesentlich kontrollierbarer geworden.

Einer meiner Rüden macht guten Schutzdienst (wie alle meine Sofahunde), allerdings würde ihn die Polizei niemals nehmen.
Der Hund könnte nämlich keiner Fliege was zu leide tun.
Ich kann dir versichern, der Hund kann nicht mal knurren und wenn ein Einbrecher kommen und ihm einen Tritt verpassen würde, er würde immer noch mit dem Schwanz wedeln.

Verstehst du, was ich meine?

Ein Diensthund muß teilweise auch ein gewisses Potential (sicher, je nach Einsatzgebiet) mitbringen, welches ein SchH-Hund so niemals braucht.

Es gibt gute Sporthunde, die einen tollen beuteorientierten Schutzdienst hinlegen und auf großen Prüfungen ganz vorne mitlaufen.
Allerdings würden die bei manchen Helfern vom Platz rasen und am Auto warten.
Natürlich wünscht sich das keiner, aber es ist schon oft vorgekommen.

Das wäre bei einem Diensthund fatal.

Viele Grüsse
Tanja

von Matthias(YCH) am 06. Oktober 2002 15:43

Hallo Josh,
also so wie ich da verstanden habe, soll der Hund den Typ erst anbellen und stellen. Wenn er dann flüchtet soll er zubeißen. Der Helfer machte nur ne schnelle Armbewegung, als er losrennen wollte und der Hund war dran. HAt auch sofort abgelassen, als das Kommando kam.
Aber der Diensthund hatte schon vorher beim stellen kurz reingepackt und das sollte, so sagte es der Ausbilder jedenfalls, nicht passieren. Aber hier hatte der Helfer den Schutzarm aber auch gut sichtbar über der Jacke und der Ausbilder meinte, dass es deshalb eine extreme Reizsituation für den DSH darstellte. In der echten Situation hätte der Dieb ja keinen Schutzarm dabei.
Vielleicht war es ja auch nur die Aufregung oder die vielen Menschen drum herum.

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