von Matthias(YCH) am 06. Oktober 2002 15:36
Hallo Peter,
: Tja soweit hätte es nicht kommen dürfen, du hättest deinen Hund abrufen sollen!
Vorausdenken ist hier angesagt, besonders darin, dass man mit Situationen rechnet, die bis dato nicht vorgekommen sind!
Das stimmt, da gebe ich Dir absolut recht. Nur lässt sich das im Nachhinein natürlich einfach sagen.
: Aber nur, wenn du durch das Ballspielen den Hund ganz auf dich fixieren kannst.
Wenn ich den Ball in Spiel bringe, dann interessieren sich meine Hunde, weder um andere Personen, Hunde oder Jagdobjekte, ich binde meine Hunde mit dem Spiel an mich.
Ich denke, das das bei jedem Hund so ist, der hundertpro auf den Ball fixiert ist. Dazu bedarf es keinen Trainings. Ich habe mit einem Stock bei uns im abgemähten Maisfeld gespielt. Ein Kaninchen schreckte hoch und rannte davon, als mein Hund angerannt kam. Er ignorierte das Tier und holte zuerst den Stock zurück. Erst dann wollte er nachsetzen.
:: wenn der Sport beim Hundebesitzer wirklich alles an Ausbildung ist, na dann: armer Hund... Und Hunde, die im Alltag nicht auch mal voll im Trieb sind und kontrolliert werden müssen...
: Zwei Stunden - he ist das echt alles was dein Hund an Ausbildung wiederfährt oder verstehe ich hier was falsch???
Wenn Du nur den Sport als Ausbildung betrachtest, hast Du nichts falsch verstanden. Für Dich reduziert sich dann einfach die Ausbildung Deiner Hunde auf den Sport.
Ich sehe das ein wenig anders. Es gibt viele Dinge, die der Hund im Alltag (wenn er mehr als den Hundeplatz sehen soll) beherrschen muß, die rein gar nichts mit dem Sport zu tun haben.
: Ein Schutzhundesportler ist fast täglich auf dem Platz, wenn er es ernst nimmt und dazu gehört TÄGLICH die Ausbildung ausserhalb des Platzes.
Ich kann nicht beurteilen, wie arbeitsintensiv die Schutzhundausbildung ist. Oder ob sie anspruchsvoller als andere Hundesportarten ist. Sie ist bestimmt sehr vielfältig, weil ja die UO, Fährte, der Apport usw noch dazu gehören. Agility ist da vielleicht einfacher, weil die meisten Hunde schnell die Geräte intus haben und es dann nur noch um Führtechniken und Verleitungen geht.
Ich denke aber, dass jeder der seinen Hundesport ernst nehmen will und ein bestimmtes Ziel vor Augen hat, die ganze Woche auf dem Platz verbringen kann. Mir reicht das, was ich mit meinem Hund in den Jahren im Agi-Sport erreicht habe. Er ist schnell und läuft schön. Wenn ich ihn jeden Tag in der Woche über den Platz scheuchen würde, hätte er bestimmt schon arge Probleme mit seinen Knochen und Gelenken. Ich bin froh, dass er noch so gesund ist.
: Uiiiiiiiiiiiiiiii!!!
Tja aber sowas DARF nicht vorkommen!
Nur wenn man an das denkt, was man nicht erhofft, ist man weitsichtig und umgeht solche Situationen.
Stimmt, da gebe ich Dir recht. Nur sind leider nicht alle Menschen so perfekt und sehen in jeder Situation alles voraus.
: Wenn der Hund gerade voll im Trieb ist, unterscheidet er nicht zwischen Kind und Erwachsenen..,
Uppssssssssssssssssssssssssss!!!
Na diese Weisheit ist mir doch neu ( unterscheidet er nicht zwischen Kind und Erwachsenem ). Stammt die von dir oder von wem Anders?
Also ich kann in Gegenwart anderer, egal ob Kinder oder Erwachsenener meine Hund aufpuschen, sie aber im selben Moment, wenn nötig, auch wieder abrufen, ohen Unterschied, Kinder - Erwachsener.
Wenn ein Kind mit Schutzarm auf den Platz kommt und Dein Hund triebig ist, wird er sich nicht vorher das Kind angucken und überlegen, ob er denn nun im Angesicht dieses zarten Geschöpfes in die Beute reinbeißen soll, oder nicht. Wenn der Hund voll im Trieb steckt, macht er keinen Unterschied.
I
: Meine Hund erkennen wohl den Unterschied zwischen Kinder und Erwachsenen.
OK, dann schlage ich die oben genannte Übung einfach mal vor. Ich wette, dass, wenn Du deinem Hund kein Kommando gibst, es ihm völlig gleichgültig wäre, wer da die Beute am Arm hat. Ob Kind oder Erwachsenen.
Wenn Deine Hunde dann zögern würden rein zu beißen, dann hast Du wirklich tolle Hunde.
: Kurz dazu - wie machen das ansonsten Therapiehunde?
Was nehmen die Leute denn als Therapiehunde. Goldies und Co. Die Ruhe austrahlen... Aber keine Malis, die kurz vorher aufgeputscht wurden.
: Gerade Kinder wollen den "Aktionhund" sehen, man kann ihnen das auch bieten, wenn man vorher generell Verhaltensmassnahmen ausmacht.
Auch mit der Gefahr, dass Du mich jetzt als verantwortungslosen HF bezeichnest:
Ich selbst habe mit meinem Hund auch schon mit einem Kindergarten zusammen gerarbeitet. War auf dem Platz auf dem ich trainiere. Ging um Verhaltensregeln mit Hunden und Ängste abbauen. Nur habe ich dabei die Kinder den Ball verstecken lassen und der Hund apportiere mir dann den Ball.
Viele Grüße
Matthias