Mischlingszucht? :: Hundezucht & Hundeaufzucht

Mischlingszucht?

von Gaby(YCH) am 17. Juli 2001 07:24

Hallo Tina,

:
: : Ein DSH soll ja auch aussehen wie ein DSH und nicht wie ein Dinosaurier - genauso wie ein HSH in den meisten Fällen ein dichtes Fell haben sollte, weil es dem ursprünglichem Verwendungszweck entspricht.
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: Nehmen wir mal an, man wuerde von einem Tag zum anderen, beim DSH nur noch auf Leistung selektieren. Denkst Du, das Erscheinungsbild wuerde sich drastisch aendern? (Was ist ein HSH?)

Beim DSH nicht - es gibt dort ausgesprochene Leistungslinien, die den Standard erfüllen. Der DSH würde immer ein mittelgroßer, agiler Hund mit Stockhaar und Stehohren bleiben.
Ein HSH ist ein Herdenschutzhund - die Gruppe der Herdenschutzhunde, selbst völlig unterschiedliche Rassen aus unterschiedlichen Ländern, sieht sich im großen und ganzen ähnlich - alles imposante, große Hunde mit viel Fell.


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: Meine Erfahrungen bezueglich Standards beschraenken sich weitgehend auf den Siberian Husky. Da sind saemtliche Farben inkl. Augenfarben erlaubt. Es wird aber darauf hingewiesen, dass es sich um Hunde handelt, die fuer die Arbeit am Schlitten gezuechtet werden. Wie ist es dann moeglich, dass Weltsiegertitel an "Pelzwuerste" vergeben werden, die bei einer Neuschneemenge von 10 cm hoechstens noch als Schneepflug verwendet werden koennten aber das waere dann bereits Tierquaelerei.
: Warum sind paralellstehende Steh-Oehrchen wichtiger als gute Winkelung?
: Ich habe festgestellt, dass bei der Rassezucht gar nicht alles Gold ist, was da glaenzt. Ich sitze deshalb schon lange nicht mehr auf einem so hohen Ross, wenn es um Mischlinge geht. Manchem Besitzer des goldenen Guetesiegels der SKG (Schweizerische Kynologische Gesellschaft, Schwester vom VDH), wuerde ich gerne mal auf die Finger klopfen.

Du mußt nicht von einer Rasse auf über 400 FCI-Rassen schließen.
Das nicht alle Züchter perfekt sind, weiß ich selber nur zu gut. Aber ist das ein Grund, Mischlingszucht zu propagieren?
Was kann der Standard dafür, wenn ein Züchter sich nur nach diesem richtet und die Gebrauchseigenschaft völlig vergißt? Warum nicht eine Leistungsprüfung einführen, wie bei so manchen anderen Rassen?
Ein Richter kann nur beurteilen, was er sieht und was im Standard steht und das miteinander vergleichen. Das es genauso bescheuerte Richter wie Züchter gibt, ist wohl logisch.


: : Ist es nicht wie Roulette, ob ein Mischling tatsächlich das charmante Wesen der Mama und die Gelassenheit des Papas erbt?
: : Oder ist es wahrscheinlicher, das der stänkerige Großvater durchschlägt?
:
: Du hast wohl recht und es ist tatsaechlich etwas Roulette aber ist es bei Deinem DSH nicht auch etwas Roulette, ob er mit vier Jahren tatsaechlich noch ueber eine Huerde springen kann? Soll nicht bissig klingen und natuerlich hoffe ich, dass Dein Hund auch mit 10 Jahren noch ueber Huerden springt!

Mein DSH hat mit 7 noch die SchH 3 gemacht - und ist weiter aktiv.
DU hast bei keinem Hund der Welt, weder Rasse noch Mix, eine Garantie auf Gesundheit - weder beim DSH, noch beim HSH, noch beim Husky, noch beim Mischling - da erst recht nicht, weil da meistens noch nicht mal geröngt wird oder sonstwas.


Grüße, gaby

von Gaby(YCH) am 17. Juli 2001 07:25

Hallo Antje,

was Du bevorzugst, ist mir ehrlich gesagt egal. Ich kenne leider genug DSH-Rotti-Mixe, die ich mit der Kneifzange nicht anfassen würde.

Wenn Du es anders kennst, schön. Aber Deine Erfahrungen sind nicht repräsentativ für die ganze Welt.

Grüße, Gaby

von Gaby(YCH) am 17. Juli 2001 07:32

Hallo Jana,

:
: ich kann deine Argumentation überhaupt nicht nachvollziehen.
: Zu selektieren wäre in besagtem Fall wohl auf die Eignung als Rettungshund. Was hat das mit der Rasse zu tun?

Wenn Du auf die Eigenschaften als Rettungshund selektieren willst, sollten nicht die Eigenschaften zweier Hunde als Maßstab gelten. Außerdem ist es nicht unwichtig, das beide Hunde, Berner und Retriever, aus unterschiedlichen FCI-Gruppen und unterschiedlichen Verwendungszwecken kommen.
Was da herauskommt, kann man nur raten - es wäre ein Experiment.

Eine Mischung zwischen Aussie und Border oder Mali und DSH ist mit Sicherheit sinnvoller und hat auch mehr Aussicht auf Erfolg, weil diese Rassen jeweils einen sehr ähnlichen Verwendungszweck haben.


: Zum Beispiel Rottweiler/ Schäferhund: Gibt es schon - Malchower genannt.

Und was ist daran verbessert worden? Der DSH ist schwerer geworden, ist also z.B. nicht mehr für 12 stunden an der Herde geeignet.
Es gibt sehr viele Mischlinge - Dackel und Schäferhund gibt es auch. Ist ein Mix deshalb besser, weil andere bereits ein solches Experiment gewagt haben?

Was ist der Vorteil einer Mischung zwischen Lagerhund (Rotti) und Hütehund (DSH)?
Wo ist da auf Gebrauchsfähigkeit selektiert worden?

Grüße, Gaby


von Antje(YCH) am 17. Juli 2001 08:23

Hallo Gaby,

: Ich kenne leider genug DSH-Rotti-Mixe, die ich mit der Kneifzange nicht anfassen würde.

Das betrifft bei mir schon mal mindestens jeden 2. DSH (wenn nicht gar 4 von 5), andere Rassen betrifft das inzwischen komplett (ich meine jetzt nicht Rassen, die ich grunddsätzlich nicht mag, sondern beziehe das auf Rassen, die ich ursprünglich mal sehr gemocht habe).


: Wenn Du es anders kennst, schön. Aber Deine Erfahrungen sind nicht repräsentativ für die ganze Welt.

Wäre ja schön, wenn meine Erfahrungen einseitig wären, nur leider geht es meinen Erfahrungen nach mit vielen Rassen vor allem wesensmäßig den Bach runter (und gesundheitsmäßig auch). Nicht nur beim DSH wird's immer schlimmer, auch beim Mittelschnauzer und Rauhhaarfox, den Collierassen usw. Ich werte seit Jahren in unserer Kreisgruppe die Prüfunsunterlagen aller Vereine aus und auffällig ist, daß kaum noch ein Foxel, Collie (weder Border noch Rough oder Kurzhaar) oder Schnauzi (außer Riesen) die BH mit Schuß packt. Auch auf unserem Platz war in den vergangenen 10 Jahren z.B. kein Terrier (außer Airedale), der keine Probleme im Schuß hatte.

Wenn ich diese Situation mal so betrachte, dann kann es eigentlich bei geplanten Mixen auch nicht schlimmer werden, höchstens besser in bezug auf rezessiv vererbbare Krankheiten. Wir Rassehundezüchter und/oder -liebhaber brauchen uns da gar nicht so auf's hohe Roß zu setzen!

Viele Grüße

Antje

von Antje(YCH) am 17. Juli 2001 09:07

Hallo Gaby,

: Wenn Du auf die Eigenschaften als Rettungshund selektieren willst, sollten nicht die Eigenschaften zweier Hunde als Maßstab gelten.

Gerade die Eigenschaften zweier Hunde sollten in der Zucht als Maßstab gelten, nämlich der Tiere, die miteinander verpaart werden. Werden nicht gerade in der Rassehundezucht oft unterdurchschnittliche Hündinnen eingesetzt, nur weil diese eine Bombenabstammung hat, in der Hoffnung, daß die guten Eigenschaften des Großvaters "durchschlagen"? So etwas sind für mich züchterische Experimente!


: Es gibt sehr viele Mischlinge - Dackel und Schäferhund gibt es auch. Ist ein Mix deshalb besser, weil andere bereits ein solches Experiment gewagt haben?

Wer behauptet denn so etwas? Ich denke auch nicht, daß Dackel-DSH-Mixe aus geplanten Verbindungen stammen, sondern ihren Ursprung eher in einem untergrabenen Zaun haben.


: Was ist der Vorteil einer Mischung zwischen Lagerhund (Rotti) und Hütehund (DSH)?
: Wo ist da auf Gebrauchsfähigkeit selektiert worden?

Rotti = Lagerhund ??? Ich denke, der gehört wohl eher zur Gruppe der Treibhunde, dafür wurde er zumindest gezüchtet (wie das nun die FCI einteilt weiß ich nicht, deren Einteilung ist mir eigentlich wurscht). Und somit ist er stark mit den Hütehunden verwandt. Alle Rotti-DSH-Mixe, die mir bisher über den Weg gelaufen sind, haben ein unglaubliches Feeling für die Treibarbeit (mehr als der Rotti), egal ob Rinder oder Pferde. Dabei sind sie einfacher zu handhaben als der Rotti und weitaus beweglicher.

Viele Grüße

Antje

von Cindy(YCH) am 17. Juli 2001 10:27

Hallo Gaby

: Nei, der Berner Sennen ist in einer völlig anderen FCI-Gruppe als der Retriever - das ist nicht verantwortungsvoll und eine Selektion auf Arbeitsfreudigkeit usw. kann man das wahrhaftig nicht nennen.
:

Dumme Frage, was hat die Einteilung der FCI-Gruppen damit zu tun?
Die ist doch sowieso rein willkürlich. Siehe Dalmatiner. Der war wohl mal in Gruppe 9 - Gesellschafts- und Begleithunde, inzwischen ist er in Gruppe 6 - Lauf- und Schweisshunde. Oder der Pudel, ist in Gruppe 9 - Gesellschafts- und Begleithunde. Die "korrekte" Einteilung wäre in Gruppe 8 - Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde.
Also, die Einteilung nach FCI-Gruppe ist kein vernünftiges Argument.

Gruss Cindy

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