von GAby(YCH) am 18. Juli 2001 12:30
Hallo Sabine,
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: : Mir liegen andere Infos vor. Es ist zwar richtig gewesen, das ein Hund gezüchtet werden sollte, der dem einen Mischling nahe kam, aber dazu mußte man ja überlegen, welche Rassen dem am nächsten kommen.
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: Die Zuchtmotivtion "Mein Liebling soll wiederauferstehen" ist also o.k., die Begründung "Der Berner sollte wieder leichter und arbeitsfreudiger werden" dagegen verwerflich?
Hab ich nicht gesagt, das interpretierst Du hinein.
: : : Was dann so alles in der Zucht passiert ist (z.B. Inzucht hoch drei mit allen daraus folgenden Auswirkungen auf Gesundheit, Wesen und Fruchtbarkeit), das erst in den letzten Jahren wieder versucht wird von (3 zerstrittenen) Zuchtverbänden auszubügeln, ist da auch sehr schön beschrieben.
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: : Wenn Du eine Mutation hast und willst die reinzüchten, geht es nicht anders als mit enger Inzucht - gang und gäbe, so entstand die Schlappohrkatze, die Rexkatze, das gelockte Fell des Pudel, das Langhaar vieler Rassen, bestimmte Färbungen (alles außer Wildfarbe) usw.
: : Der weiße Schäferhund war ursprünglich sehr selten, bis sich Liebhaber daran gemacht haben, diesen zu züchten. Rate mal wie? Inzucht!
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: Ich kann das nicht gutheißen, und bei meinem gedachten Goldie-Berner aus der Ursprungsmeldung wäre keine Inzucht nötig - ganz im Gegenteil.
Woher willst Du das wissen? Weißt Du, welche Gene da zusammentreffen, die sich nicht vertragen?
Wieso kannst Du Inzucht nicht gutheißen? Willst Du auf bestimmte Anlagen oder Eigenschaften züchten, bist Du gezwungen, Inzucht zu betreiben, um die Anlagen zu verfestigen. So ist es bei der Entstehung aller Rassen geschehen.
: Der Eurasier ist im Übrigen nicht durch ein oder zwei Mischlingswürfe entstanden, sondern durch häufiges Einkreuzen, Aussortieren, erneutem Verpaaren....ich will mir jetzt gar nicht vorstellen, wieviel zuchtuntauglicher Ausschuß dabei produziert worden ist, von den wirklich kranken oder wesensgestörten Hunden ganz zu schweigen.
Ja, und was meinst Du, wie viel Ausschuß bei Deinem Beispiel entstehen würde? Vielleicht sind 1 oder 2 Hunde unter den Welpen, die sich als RH eignen. Dann sind schonmal die Geschwister Ausschuß. Züchtest Du mit diesen geeigneten Welpen weiter (mit welchem Partner), kommt da vielleicht was Geeignetes raus, vielleicht auch gar nichts - ebenfalls Ausschuß.
: : : Also nix mit genauer Kenntnis der Vorfahren und verantwortungsvoller Zuchtwahl, zumindest nicht in den Anfangsjahren der Zucht.
: : Ist bei kaum einer Rasse so gewesen.
: Eben. Aber genau das kreidest du den Hybrid-Züchtern doch an!
Genau das - weil sie da anfangen wollen, wo die Rassehundzucht endlich mal aufgehört hat. Muß das sein?
: Aber vielleicht können wir an dieser Stelle mal ein Resumee ziehen:
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: Es wurden jetzt viele stichhaltige und auch weniger stichhaltige Argumente für und wider die Rasse- Mischlings- oder Hybridzucht ausgetauscht.
: Mich haben Deine Argumente nicht überzeugt, Dich haben die meine nicht überzeugt.
: Trotzdem fand ich es interessant und ich habe durch die vielen Postings aller Beteiligten neue Denkanstöße bekommen.
: So kann man das doch mal stehen lassen, oder?
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Ich halte es nach wie vor für besser, eine bestehende Rasse zu verbessern, als Experimente auf Kosten der Hunde zu machen. Es sitzen genug Hunde im Tierheim und gerade Mischlinge haben den geringeren Stellenwert. Das haben sie nicht verdient und von daher sollte man nicht unnötig weitere Mischlinge produzieren - genauso, wie man den Massenvermehrern irgendwelcher Rassehunde das Handwerk legen sollte.
Grüße, Gaby