Kaufvertrag
von P.H(YCH) am 15. November 2001 09:18
Tschau Antje
::Es wird einfach zu viel gelogen (anderen gegenüber und sich selbst), auch und gerade im Tierschutz. Was man selbst macht ist O.K., aber gegen das, was andere tun, wird gewettert. Ich habe ein Problem damit, z.B. einen Cockerliebhaber, der bis vor kurzem (solange das Rutenkupieren erlaubt war) ein guter Mensch war, zu verteufeln, nur weil ihm auch heute ein Cocker mit kurzer Rute besser gefällt, dafür aber das Kastrieren zu tolerieren oder gar noch schönzureden. Für mich ist beides das gleiche (= Amputieren von Körperteilen), das Kastrieren allerdings mit nachhaltigeren Auswirkungen auf den Hund. Wenn jemand das Kastrieren befürwortet, aber im Ausgleich dazu nicht gleich auf jeden losgeht, der mit einem kupierten Hund daherkommt (wo er noch nicht einmal weiß, ob der Mensch am anderen Ende der Leine überhaupt für das Kupieren verantwortlich ist...), kann ich damit leben. Aber die Realität sieht doch ganz anders aus. Mich betrifft beides nicht, meine Hunde werden weder kupiert noch kastriert, aber auf mich wirkt diese Situation immer wie ein schlechter Filmgag. Und Außenstehende, die sich ebenfalls sagen "Beide tun doch eigentlich das gleiche", nehmen uns Hundehalter noch weniger ernst...
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Gut geschrieben da gibt es nichts anzufügen. Ich glaube manchmal wir sind seelenverwandt, du hast oftmals die gleiche Meinung wie ich.
Ich wollte mal noch eine kleines Erlebnis schreiben. Mein erster eigener Hund wurde 13 jährig, fast 14. mit 10 hat er Probleme mit seiner Geruchsdrüse. Der Tierarzt redete wie wild auf mich ein, dass es Erfahrungen gibt die sagen, dass Hunde mit solchen Problemen gerne Hodenkrebs bekommen sowieso in diesem alter. Ich sagte ihm, dass ich ihn nicht vorsorglich kastrieren werde und basta. Gut er operierte diese Drüse auch so, aber zufrieden war er nicht. Was mir ehrlich gesagt auch egal war. Der Hund wurde dann eben fast 14 Jahre alt, es war ein DSH mit einem Stockmaß von 71cm und er hatte nie Hodenkrebs. Ich weiß nicht woher diese Größe kam, im Stammbaum hatte ich keinen Hund, der so groß war. Auf jeden Falls die nächsten Vorfahren. Dieser Hund hatte unheimlich trieb, bis heute hatte ich nie mehr einen solchen Hund. Wenn er noch kleiner oder weniger gros gewesen wäre, dann wäre er der größte Knaller gewesen.
Aber zum Thema. Ich kastrierte ihn nicht. Natürlich weis ich nicht ob er auch so alt geworden wäre, wenn er kastriert gewesen wäre. Aber er hatte bis kurz vor seinem Tod sehr viel Trieb.
Ich weis auch nicht was ich schon alles operiert hätte, wenn ich immer auf den TA gehört hätte. Oftmals lagen sie mit ihren Prognosen total daneben und jeder hat das Gefühl, meinen Hund besser zu kennen als ich selber.
Was das verstümmeln und kastrieren anbelangt, bin ich total deiner Meinung. Viele wollen den Hund ja auch geistig kastrieren, weil sie das Gefühl haben ihn so besser in den Griff zu bekommen. Aber wie Du schon gesagt hast, diese Leute haben bloß die falsche Rasse gewählt.
Noch zum Thema: Es wird ein kleiner Hund ausgewählt, der nicht viel Bewegung braucht, nicht viel Haar verliert usw. Dazu darf die Hündin nicht mal läufig werden, weil man damit schon wieder umtriebe bekäme. Diese ganze Einstellung finde ich nicht in Ordnung.
Gruß P.H