von Nicola mit Sally(YCH) am 23. Mai 2003 20:08
Hallo Alex,
sorry für die späte Antwort, aber unter der Woche bin ich fast nie im Forum.
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: Vielleicht sollten wir nicht alles gleich so bierernst nehmen!
Nee, natürlich nicht! Aber in einem Diskussionsforum Archiv sollte man schon alles diskutieren dürfen. Auch wenn man ab und an anderer Meinung ist als die anderen.
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: Martin´s Geschichte war sicher ein bissl "künstlerisch ausgestaltet"!
Das denke ich auch - vor allem die Geschichten nach der eigentlichen Geschichte...
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: Auch ich hatte schon überlegt, ob das von ihm so toll war stundenlang durch einen Baumarkt zu rennen und den Hund dabei im Auto zu lassen. Dann hab ich mnir überlegt, inwieweit es dabei um des Gag´s Willen übertrieben hat. Hatte ja auch nix mit der eignetlichen Sache zu tun.
Das stimmt. Aber nach der Ursprungsmeldung von Martin hat es sich für mich (überspitzt ausgedrückt) so dargestellt, dass der karriere-gestresste Yuppie nach dem Einkauf auch noch mit dem Hund raus muss - also geht man halt notgedrungen in die Einkaufspassage (wohin auch sonst?). Das dem nicht so ist, ist mir nach dem Lesen der 100.000 Postings jetzt auch klar, aber in der Ursprungsmeldung sah es nun mal so aus und da es tatsächlich solche Hundehalter gibt, rollen sich mir bei solchen Meldungen die Fußnägel auf - sorry.
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: Ich finde auch, wir sollten uns jetzt nicht gegenseitig über pro und kontra zu tode diskutieren.
Nee, wirklich nicht. Und ich bin echt erstaunt, wie sich manche Diskussionen entwickeln können - inzwischen sind wir schon beim Krieg gelandet ...
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: Meine Meinung war wohl eindeutig. Beide haben falsch reagiert, man mag das in Nuancen unterschiedlich bewerten, aber letztendlich ist das alles keine Tragödie, es gibt weiss Gott schlimmeres.
Da hast Du absolut recht. Aber es gibt immer etwas Schlimmeres. Deswegen darf man doch trotzdem über die weniger schlimmen Dinge diskutieren, oder?
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: Aber zu meinem folgenden Satz und deiner Reaktion möchte ich doch noch was ernsthaftes bemerken:
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: ALEX: "Eine Gesellschaft, die sich hauptsächlich an den Ängstlichsten ihrer Mitglieder orientiert, würde ein sehr trauriges Bild abgeben."
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: NICOLA: Eine Gesellschaft, die sich nur an ihrem eigenem eingeschränktem Weltbild orientiert (ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass andere andere Einstellungen und Wertvorstellungen haben - in der es möglicherweise sogar 'Menschen gibt, die Angst vor dem haben, was man selber liebt) gibt noch ein sehr viel traurigeres Bild ab!!!
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: Ich glaube nicht, dass du wirklich verstanden hast, was ich meinte und dass du mich missinterpretierst. Stell dir mal vor, die Gesetzgeber würden unsere Umwelt so überregeln, dass auf jegliche Ängste, eventuell sogar bis hin zu Phobien, Rücksicht genommen würde. Glaubst du nicht, dass so eine Gesellschaft ein Albtraum wäre? Hunde würden darin z.B. nicht mehr vorkommen dürfen.
Ich glaube, dass Du mich missverstanden hast, bzw., dass wir aneinander vorbeireden. Unter "Gesellschaft" verstehe ich nicht "den Gesetzgeber" oder "die Regierung", sondern uns alle, Dich und mich! Wir leben nun einmal in einer Gemeinschaft mit anderen und da kann nicht jeder nur auf seine Interessen pochen oder nur auf seiner Meinung beharren - da muss man halt manchmal einen Gang zurückzuschalten und notfalls auch mal zurückstecken. Wenn die "Gesellschaft" das nicht schafft - dann (und erst dann) kommt der Gesetzgeber! Aufgrund der Tatsache, dass sich zu viele Hundebesitzer rücksichtslos verhalten, entstehen Gesetze (wenn der entsprechende Kläger da ist). Ob man es hören will oder nicht: Es ist Fakt.
: NICOLA: Eine Gesellschaft, die auf die Ängstlichkeiten Ihrer Mitglieder keine Rücksicht nimmt, sondern in der nur die "Stärksten" überleben, fände ich persönlich zum k...... und erweckt in mir keine guten Gedanken.
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: Denk nochmal drüber nach, ob du damit nicht unrecht hast.
Klar, natürlich mag es sein, dass ich unrecht habe. Ich sage ja nur meine Meinung - ob ich damit "recht" habe, sei mal dahingestellt.
Ich bin halt einfach nur der Meinung, dass die "Gesellschaft", also die Allgemeinheit die Pflicht hat, auf alle anderen Rücksicht zu nehmen.
Kleines Beispiel: Ich gehe seit Jahren auf meinem Fußweg zur Arbeit über eine Hauptverkehrsstraße - natürlich auch bei rotem Ampelzeichen, wenn keine Autos zu sehen sind. Eines Tages hat mich eine junge Frau darauf angesprochen, dass sie es nicht so prickelnd findet, wenn sie ihrer 5-jährigen Tochter gerade beibringen will, dass man nur über die Straße gehen darf, wenn das grüne Männchen aufleuchtet, die Tochter aber gleichzeitig sieht, dass 5 "vernünftige" Erwachsene über die Straße rennen, obwohl das rote Männchen aufleuchtet. Hört sich vielleicht lächerlich an für manche - aber seit diesem "Anschiss" hüte ich mich davor, bei Rot über die Ampel zu gehen, wenn Kinder dabei sind.
Überleg dir, wie die Welt aussähe, wenn sie völlig abgesichert sein sollte. Ohne Diktatur auch von der praktischen Seite her nicht realisierbar.
Aber überleg Dir, wie die Welt jetzt aussieht...
Leider, leider ist manches ohne "Diktatur" nicht realisierbar, aber woran liegt das denn? Warum gibt es denn für alles und jedes Verordnungen? Eben deshalb, weil es ohne anscheinend nicht klappt. Traurig genug.
Schade finde ich es, dass manche Hundebesitzer für sich und ihre Hunde Toleranz von allen Seiten fordern, sich über Postings wie das von Martin köstlich amüsieren, alle anderen, die sich kritisch dazu äußern, lächerlich machen, und dabei nicht merken, dass sie selbst die Intoleranz in Person sind!
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: Bitte unterstell mir nicht, dass ich für ein Recht des Stärkeren eintrete, so war das nicht gemeint.
Glaube ich Dir - und ich wollte Dir auch um Gottes Willen so etwas nicht vorwerfen.
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: Ich appelliere nur an den gesunden Menschenverstand und glaube an ein Menschenbild, dass nicht durch Massenhysterie geprägt weden sollte.
Manch einer hat aber keinen "gesunden" Menschenverstand (bzw. das, was Du oder ich oder andere darunter verstehen), und auch diese Menschen wollen leben...Hat im Prinzip nichts mit Massenhysterie zu tun - einfach nur damit, dass es viele, viele, viele Menschen gibt, die einfach keine Hunde mögen.
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Ohweia - mittlerweile sind wir von der Ursprungsmeldung kilometerweit entfernt...
Gruß
Nicola mit Sally
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