Welpenkauf-was beachten ? :: Was sonst nirgends passt

Welpenkauf-was beachten ?

von JanaL+P(YCH) am 20. Februar 2002 20:23

Hallo Susanne,
ich finde das, was euch passiert ist, schrecklich und sicherlich wird euch sowas nie wieder passieren, weil ihr beim nächsten Mal misstrauischer sein werdet bei der Welpensuche.
Prinzipiell möchte ich dir zustimmen. Es ist die Pflicht der Vereine, ihre Züchter zu kontrollieren, sonst kann man sich Vorschriften/ Zuchtordnungen etc. sparen.
Klar muss man sich als Welpeninteressent informieren, aber wieviele Jahre soll man sich denn mit dem Thema beschäftigen müssen, bevor man sichergehen kann, den richtigen Züchter zu finden. Ich selbst war jetzt etwa ein Jahr auf der Suche und bin endlich fündig geworden. Aber noch vor einigen Jahren wäre ich an die Sache viel blauäugiger herangegangen.

Gruß Jana mit Liza & Plastic

von Mina(YCH) am 21. Februar 2002 02:21

Servus Susanne,
Zuchtverbände, Zuchtvereine, Züchter, gut deutsch alles schön bürokratisch geregelt. Doch alle Regeln lassen Spielraum für Mauscheleien. Jeder hätte gerne die persönliche, freundliche Hobbyzucht, wo alles perfekt und freundlich zugeht. Doch das ist Wunschdenken, denn auch Hundezucht ist einem kommerziellen Gedanken unterlegen. Bei dem einen mehr als bei dem anderen. Ob dabei nun der einzelne Hund zu kurz kommt oder nicht, kann ein Verband nicht beurteilen. Dass der Verband nach 18 Monaten immerhin drauf kam, dass an eurem Wurf etwas nicht stimmen kann, ist gar kein so schlechtes Zeichen. Immerhin!
So hart Antjes Antwort auch klingt, doch wenn man von Wartezeiten zurückschreckt, dafür dann 1200 km fährt, einen Blick auf Welpen und Mutter wirft, ist das kein Garant für Qualität. Dazu gehört ein wenig mehr als ein langes Gespräch. Denn diese kann man sich weder einkaufen noch kurzfristig erfragen.
Nun, die Ahnentafel eures Hundes ist ungültig, das ist nicht schön. Doch du hast nichts von eurem Hund an und für sich geschrieben. Sieht man ihm an, dass er aus keiner ordentlichen Zucht stammt? Wie sieht es um sein Wesen aus? Seine Gesundheit? Ist es nicht das, was eigentlich zählt?
Mina

von Roswitha Schäfer(YCH) am 21. Februar 2002 10:17

Hallo Antje, Martina und Susanne.

Wir haben Eure Diskussion mit größtem Interesse weiterverfolgt und stellen nun folgendes fest:
Laut Antje (die ja selbst züchtet) liegt alle Abklärungspflicht beim Welpenkäufer. Was dieser nicht fragt, braucht er auch nicht zu erfahren. Die Regeln, die der Verein aufstellt incl. seiner Zuchtordnung sind anscheinend nicht einmal das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind. Und wenn man dann tatsächlich so betrogen wird wie bei Susanne, hat man sich das ebenfalls selbst zuzuschreiben.

Wenn dies also die Einstellung aller Züchter und der dahinter stehenden Vereine ist, haben wir jetzt wieder eine Menge gelernt und außerdem auch eine Menge Geld gespart.

Grüße von Roswitha und Axel

von Margot(YCH) am 21. Februar 2002 11:10

Hallo Roswitha und Axel,

: Wir haben Eure Diskussion mit größtem Interesse weiterverfolgt und stellen nun folgendes fest:
: Laut Antje (die ja selbst züchtet) liegt alle Abklärungspflicht beim Welpenkäufer. Was dieser nicht fragt, braucht er auch nicht zu erfahren.

Auch ich züchte - und obwohl ich in vielen anderen Diskussionen mit Antje konform gehe, ist es in diesem Fall nicht so. Ich glaube, man muß unterscheiden zwischen einem Welpenkäufer und einem Züchter der einen Zuchthund kaufen will. Wenn ich einen Zuchthund kaufen will - dann mache ich es so wie Antje - und ich warte auch unter Umständen mal 2 - 3 Jahre auf einen Hund und fahre durch ganz Europa. Ich erachte dies aber nicht für notwendig für einen Welpenkäufer. Ein Welpenkäufer sollte sich verschiedene Züchter ansehen, vorallem die Aufzuchtbedingungen und die Elterntiere.

Und ich bin davon überzeugt, dass der Züchter sehr wohl Aufklärungspflicht hat!

grinning smileyie Regeln, die der Verein aufstellt incl. seiner Zuchtordnung sind anscheinend nicht einmal das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind.

Das ist leider so - egal welcher Stempel auf den Papieren der Welpen ist - es kommt immer darauf an, was der Züchter daraus macht, und auch nicht alle Vereine sind seriös und es ist oft sehr schwierig wirklich brauchbare Informationen zu bekommen. Beispiel: vor dem Kauf meines ersten Rassehundes war ich zwei Jahre lang Mitglied in dem betreffenden Verein um ein Maximum an Insiderwissen zu bekommen - nach zwei Jahren habe ich mich für einen Züchter und einen Wurf entschieden, ich bekam meinen Welpen (Entfernung für einen Weg 900km) und hatte eine wesensschwache Hündin - nach einem weiteren Jahr im Verein habe ich dann erfahren, dass die Mutterhündin die Wesensprüfung erst im 3. (!) Anlauf geschafft hat und das nur mit Beruhigungsmitteln, zu diesem Zeitpunkt habe ich auch erfahren, dass die Mutterhündin nur die Zulassung für einen einzigen "Probewurf" bekommen hat......

Und wenn man dann tatsächlich so betrogen wird wie bei Susanne, hat man sich das ebenfalls selbst zuzuschreiben.

Ganz sicher nicht - allerdings ist es leider so, dass man sich nur auf sein eigenes Gefühl verlassen darf und nicht - so wie es gerne von diversen Vereinen versichert wird - man automatisch davon ausgehen darf, dass man auch an einen seriösen Züchter kommt, wenn dieser Züchter in einem bestimmten Verein züchtet.

Es ist wahnsinnig schwierig Welpen zu kaufen - und es ist hilfreich je mehr man weiß, viele Informationen sind wichtig, aber oft bekommt man nicht die Informationen die man braucht. Und was man in jedem Fall auch braucht ist Glück..........

: Wenn dies also die Einstellung aller Züchter und der dahinter stehenden Vereine ist, haben wir jetzt wieder eine Menge gelernt und außerdem auch eine Menge Geld gespart.

Antjes Einstellung zu diesem Thema ist sicher nicht die aller Züchter!
Wenn Ihr einen Welpen sucht - verlaßt Euch nicht auf die Vereine, seht Euch möglichst viele Züchter an, fragt ihnen "Löcher in den Bauch" und verschafft Euch selbst einen Eindruck - und entscheidet zu guter letzt ein bißchen "aus dem Bauch heraus" - nicht was die Welpen betrifft - die sind alle süß - sondern was Eure Menschenkenntnis betrifft!

Grüße
Margot+Foxies

von Antje(YCH) am 21. Februar 2002 11:59

Hallo Susanne,

ich habe das ganze ein wenig hart ausgedrückt, das ist Absicht. Wer einen Hund kauft, egal wofür, ist nun mal ür adas, was er tut, selbst verantwortlich. Und durch sein Handeln bestimmt er auch, was sich Züchter so alles erlauben können und was nicht. Zuchtverbände, Dachverbände usw., das alles entbindet keinen davon, sich selbst davon zu überzeugen, daß alles O.K. ist bei einem Züchter. Wenn Du heute beim Deutschen oder Schweizerischen Automobilclub anrufst und Dich nach einem Händler für ein Auto Deiner Wunschmarke erkundigst, schreibst Du dann auch diesem Club die Schuld dafür zu, wenn Dir der Händler dann eine frischlackierte Schrottkarre auf's Auge drückt? Oder hättest Du Dich vor dem Kauf nicht selbst vom Zusatnd des Autos überzeugen müssen, ggf. mit Hilfe eines Sachverständigen???

Wenn jemand loszieht, um etwas zu erwerben, dann tut er gut daran, jemanden in den Handel mit einzubeziehen, der etwas von der Materie versteht. Seltsamerweise richten sich viele Leute beim Autokauf eher danach als beim Hundekauf. Jemand, der sich mit der Rasse gut auskennt, wäre dem betreffenden Züchter vielleicht nicht auf den Leim gegenagen. Wenn Du schreibst, Ihr habt alles menschenmögliche getan, um alles richtig zu machen, und nur der Zuchtverband, der VDH, und der betreffende Züchter sind Schuld (letzteren trifft natürlich schon den größten Teil), muß ich das leider verneinen. Ich würde mich in Deienr Situation fragen, ob die Sache auch passiert wäre, wenn ich den Züchter besser kennengelernt hätte, wenn ich jemanden mit der Rasse Erfahrenen mit einbezogen hätte, wenn ich länger Erkundigungen über diesen Züchter eingeholt hätte usw. Und ich würde mir in so einer Situation selbst mehr Schuld zuschreiben als einer Person, die ehrenamtlich in einem Zuchtverband arbeitet und die mir am Telefon die Anschriften der Züchter vorgelesen hat, die gerade Wurfmeldungen eingereicht haben.

Wenn der Eindruck entstanden ist, daß ich der Meinung bin, daß sich Züchter alle Gaunereinen erlauben können so wie sie das wollen, dann ist das falsch rüber gekommen. Ich kann mich nur einfach nicht mit der allgemeinen Meinung anfreunden, daß, wenn beim Welpenkauf etwas daneben geht, immer nur andere daran Schuld sind, nie man selbst. Wenn man dann auf der anderen Seite sieht, wie blauäugig die meisten Welpenkäufer losziehen, kann man darüber nur den Kopf schütteln. Wird ein Auto gekauft, dann werden ein halbes Jahr lang diese und jede Marken und Modelle verglichen, man verbringt Tage damit, sich persönlich vom Angebot der einzelnen Händler zu überzeugen, fährt die Modelle mehrmals Probe, glaubt nicht die Hälfte, was einem da so von den Händlern erzählt wird usw. Aber beim Welpenkauf wird i.d.R. ein einziger Züchter angesteuert, der auch möglichst gerade Welpen liegen hat. Wie der Vater ausschaut, welchen Charakte der hat, wie's mit seinen anderen Kindern aussieht, davon überzeugt man sich nicht persönlich, müßte man ja noch mal wo anders hinfahren, wer hat denn für so etwas Zeit...

Ich gebe Interessenten meistens den Rat, sich schon ein Jahr im Vorfeld über die Wunschrasse zu informieren, dann hat man genügend Zeit, sich jede Menge ausgewachsene Exemplare anzusehen, verschiedene Linien, verschiedene Züchter. Ggf. kann der Rassewunsch korrigiert werden, wenn man dann feststellt, daß diese Rasse vielleicht doch nicht das Gelbe vom Ei ist. Wenn's dann eher klappt mit einem Welpen aus einer geeigneten Linie ist's gut, wenn nicht, hat man sich auf eine angemessene Wartezeit eingestellt. Bisher hat dieses System immer gut funktioniert. Aber meistens muß der Hund ja sofort ins Haus, wenn man einen entsprechenden Entschluß gefaßt hat, und dann haben Züchter, die nicht so gewissenhaft sind, ein leichtes Spiel.

Nun aber mal zu Eurer Hündin: Ist sie rassetypisch, wesensfest und gesund? Wenn ja, das ist die Hauptsache... Wollt Ihr mit Ihr züchten? Wenn nein, dann taugt eine Ahnentafel sowieso nur dafür, sie im Klo eingerahmt über die Waschmaschine zu hängen, die braucht Ihr nämlich wirklich nur, wenn Ihr züchten wollt... In meinen Augen gäbe es schlimmeres für Euch als die angezweifelte Abstammung des Hundes, nämlich Wesensschwäche und/oder Krankheiten. Meinen ersten Rassehund mit Papieren hat mir mein Tierarzt 5 Tage nach dem Kauf eingeschläfert, ich bin mit dem nämlich richtig angeschissen worden. Ich wäre damals glücklich gewesen, wenn der Hund gesund und die Ahnentafel falsch gewesen wäre...

Viele Grüße

Antje

von susanne(YCH) am 21. Februar 2002 11:37

Hallo Mina, ganz bewusst habe ich nur die Fakten geschildert. Dass wir unser "Tupfen-Meitli" heiss und innig lieben ist ganz klar. Sie hat ein ganz liebenswertes Wesen! Das Argument, welches Du nennst, dass dies ja die einzig wichtige Sache ist, hat auch unser "Züchter" angebracht: "Einen Hund kauft man zum Liebhaben! Alles andere ist unwichtig"-
Dass diese Aussage angesichts des perfiden, bewusst vorgenommenen Betruges in unseren Ohren wie Hohn und Spott klingt, muss wohl klar sein!
Unsere Hündin ist und war nie gesund! Mit viel, viel Glück hat sie das erste Lebensjahr überhaupt überlebt. Die genaue Schilderung all ihrer gesundheitlichen Probleme würde den Rahmen dieses Forums sprengen (Not-Op mit 8 Monaten, vom ersten Tag an ständige TA-Behandlungen etc etc!). All unsere Nachfragen in dieser schweren Zeit beim Züchter hatten natürlich überhaupt keinen Sinn, denn auf keinen Fall hätten wir unsere Hündin zu diesem Zeitpunkt wieder an unserem "Züchter" zurückgegeben. Dafür hatten wir sie viel zu gern!
Heute noch sind ständige Gänge zum TA, Diätnahrung, zeitweise medikamentöse Behandlungen, homöopathische Behandlungen zur Immunstärkung etc etc für uns Alltag.
Dass dies alles auch bei bestausgesuchten Verpaarungen möglich ist, das ist auch uns klar und wir wissen genau, dass dies nicht unbedingt eine Folge der Zufallsverpaarung der Elterntiere unserer Hündin sein muss. Aber zusammen mit dem wirklich unverschämten, geplanten Betrug beim Kauf unserer Hündin ist alles für uns mehr als belastend und das Vorgehen dieses "Züchter", der wegen formaler Gründe noch immer nicht aus dem DVD ausgeschlossen werden konnte, ist indiskutabel und duldet keinerlei Entschuldigung!
Nochmals:
Warum Verbände, wenn "Mauscheleien" (sprich Betrug) der unter ihnen züchtenden Züchter nicht zum sofortigen Ausschluss führen können?
Warum Verbände, wenn Hundekäufer sich nicht verlassen können, dass die von diesen empfohlenen Züchter nicht genauestens kontrolliert werden?
Warum Verbände, wenn Zuchtwarte nicht fähig sind bei Abnahme eines Wurfes beurteilen zu können, dass Anzahl Welpen und Gewicht der Welpen nicht stimmen können?
Warum also überhaupt Verbände, wenn - wie Du schreibst - alle Regeln viel Spielraum lassen für "Mauscheleien" (sprich Betrug etc) und halt wie überall der Kommerz an erster Stelle steht.
Wir lieben unsere Hündin auch ohne gültige Ahnentafel!
Nachdenkliche Grüsse von einer mittlerweile geläuterten Susanne

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