Hallo Angelik,
: habe eine 1 jährige Dobihündin und lasse sie nächste Woche Donnerstag kastrieren. Bis jetzt hab ich keine Bedenken gehabt...
Bitte, bitte, bitte überlege Dir das noch einmal sehr genau! Liegen denn wichtige Gründe für einde Kastration vor? Gerade bei Boxer- und Dobermannhündinnen sind Kastrationen sehr heikel!
: 1. dass wenn die Hündin schon mal Kleine hatte, dass sie dann viel ruhiger und lieber wird. Mein Problem ist nemlich dass sie zwar in der Famiele der liebste Hund der Welt ist aber einen Fremde würde sie am liebsten zerreisen.
Das ist quatsch! Eine Hündin muß keine Welpen haben und ruhiger wird sie davon auch nicht. Meistens reagiert ein Hund aus Unsicherheit heraus aggressiv gegen Fremde. Hier mußt Du daran arbeiten, dem Hund Sicherheit geben, dann fährt er auch nicht so schnell aus seiner Haut.
: 2. dass es sein kann, dass der Hund dann das Wasser nicht so gut halten kann.
JA!!!! Das ist der Gefahrenpunkt, bei größeren Rassen generell, bei Boxer und Dobermann ganz speziell!!! Viele Tierärzte kastrieren Hündinnen dieser beiden Rassen nur noch aufgrund einer medizinischen Indikation, man geht inzwischen beim Boxer davon aus, daß 7 von 10 kastrierten Hündinnen anschließend "träufeln", bei Dobermann sieht die Sache ähnlich aus. "Träufeln" ist meistens untertrieben, die Hündinnen laufen im Liegen regelrecht aus und liegen in ihrem eigenen Urin. Manchmal helfen homöopatische Mittel, oftmals aber nur Ephedrin, welches die Leber der Hundes, je nach erforderlicher Dodis, stark schädigen kann. Und wenn es dann hilft, hat man noch Glück gehabt, manchmal hilft auch das nämlich nicht und die betreffende Hündin wird dann eingeschläfert (die Kollageninjektion hat auch nicht das gehalten was sich von ihr erwartet hat).
In unserem Verein gibt es eine Dobermann-Hündin, die einjährig kastriert wurde (aus Bequemlichkeit, sie lebt mit einem Rüden zusammen). Schon ein halbes Jahr danach benötigte sie Ephedrin und mußte, auch nachts, mindestens alle 4 Stunden vor die Türe. Heute, 3 Jahre später, erhält sie neben weiteren Medikamenten Ephedrin in der dreifach angegebenen Höchstdodis, darf bei Regen oder kalter Witterung so gut wie nicht raus, da sie dann Nachts wieder träufelt (von einer Kollageninjektion wurde in ihrem Fall abgeraten), die Besitzerin, die die notwendigen Medikamente aus der Schweiz und den USA kommen läßt, gibt den finanziellen Aufwand für die Medikamente mit über 300 DM pro Monat an. Könnte sie sich das nicht leisten, die Hündin wäre schon längst eingeschläfert worden!
: 3. und dass sie dann viel ruhiger werden. Nicht mehr so ausgeflippt.
Oftmals werden die Hunde ja auch ruhiger, wenn sie aus ihrem Flegelalter (in dem aber viele Hündinnen kastriert werden) rauskommen. Ob's danna n der Kastration oder dem Alter lag, kann man nicht richtig beurteilen (man bräuchte den gleichen Hund dafür ja zweimal, einmal kastriert und einmal unkastriert).
: Könnt Ihr mir sagen ob es stimmt. Denn irgendwie glaub ich das nicht so ganz. Das ist doch von Hund zu Hund verschieden. Oder?
Jede rHund unterscheidet sich von einem anderen, die einen werden anch der Sturm- und Drangzeit ruhiger, andere erst, wenn sie 12 Jahre alt sind. Aber wegen der Risiken der Kastration würde ich erst noch mal mit einem anderen Tierarzt sprechen, speziell über die Rassedispositionen. Mir wäre das Risiko bei 1:10 schon zu hoch (d.h. wenn von 10 kastrierten Hündinnen eine "träufelt"
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Viele Grüße
Antje