Spiel + Zwang = eine gute Methode? :: Hundeerziehung + Soziales

Spiel + Zwang = eine gute Methode?

von ThomasL(YCH) am 12. Dezember 2002 12:15

Hallo Andreas

: Ich verfolge nun am Rande Deinen "Wiedereintritt" in dieses Forum.

es gibt keinen wiedereintritt.

: Ich weiss nicht woran es liegt, aber Deine Weise der
: Auseinandersetzung mit anderen hinterläßt leider den unangenhemen
: Eindruck, dass für Dich das dem Clickern zugrundeliegende Empfinden
: für und Verstehen von anderen Lebewesen auf den Hund beschränkt ist
: und beim Menschen aufhört.

das mag sein oder auch nicht. aber ich im konkreten habe mich _nur_
gegen eine persönliche diffamierung gewehrt.

: Eigentlich könnte es mir egal sein, nicht zuletzt da dieses Forum
: ohnehin bald de Vergangenheit angehört. Dem Clickern tust Du m.E. auf
: diese Weise keinen Gefallen, weil Du lieber Fronten aufbaust, statt
: Grenzen zu überwinden.

kann eigentlich nicht sein, da ich heute nicht mehr für das clicker-
training argumentiere, bzw. nicht mehr bestrebt bin, leute davon zu
überzeugen. ich habe heute nur noch den standpunkt, dass mich die
hunde andere leute nicht mehr interessieren. manchesmal keimt aber
noch der frust (oder auch die wut) wenn leute mit gewaltmethoden ihren
hund quälen. auf dem platz dreh ich mich nur noch weg oder gehe
spazieren.

: Lagermentalität von Hundehaltern nützt keinem einzigen Hund.

meine intention ist es weder lager zu schaffen noch verschiedene
zu vereinen. und das allerletzte was ich will, ist überhaupt noch
jemals in einer diskussion das für und wieder vom CT zum erörtern.
aber dass ich nach einer solchen falschdarstellung mehr als verärgert
bin...nun ja... warum sollte ich mir das verbieten?

T.

von Attila(YCH) am 13. Dezember 2002 08:42

Wenn du bei 100% anfängst, kannst du dem Hund doch keine Steigerung mehr anbieten, was bringt dir ein Hund, der im hohen Trieb Fehler aus lauter Hektik macht, einen Hund den du dann vielleicht korrigieren mußt, wie korrigiertst du dann, auch mit Koralle?


Hi Dodo,

genau das ist es, wenn ich einen Hund von Anfang an hochjage, muß ich ihn später - um der Korrektheit willen - mit Starkzwang korrigieren. Dildei zeigt das übrigens ganz anschaulich in seinem ersten Video. Manche Hunde werden durch den Aufbau mit Spielzeug "von Anfang an" unkontrollierbar. Deswegen: Ruhe in den Aufbau bringen, bis alles korrekt sitzt, dann über "Moti" Schnelligkeit erzeugen - wozu dann noch Koralle?

Im übrigen teile ich Deine Auffassung, daß es mich mehr befriedigt, den Hund etwas gelehrt zu haben, ohne zwangsweise einzuwirken, auch wenn es lange dauert, als von heute auf morgen mit Starkzwang auf Kosten des Hundes. Diesen sogenannten "freudigen Blick" vieler Hunde, die mit Zwang aufgebaut wurden, kenne ich.

Gruß, Attila

von Anja(YCH) am 13. Dezember 2002 19:43

Hallo Iris,

: Nein, der Kopf wird nie herumgerissen. Ich habe den Halti eine Weile zusammen mit dem Clicker verwendet. Der Hund schaut (zwangslaufig) zu mir her (wenn ich an der Leine ziehe), und dafür kann ich ihn dann Belohnen. Ich kann einfach seinen Blick auf mich richten wenn ich es brauche, zB wenn ein andere Hund kommt und er überhaupt nichts mehr von mir mitkriegt. Dran reißen sollte man auf keinem Fall, da man ihm da wirklich was an der Wirbelsäule tun kann.

Der Halti sieht humaner aus, als er ist. Viele regen sich über den Einsatz einer Koralle auf, reißen aber mit gutem Gewissen am Halti. (Denn der Halti gilt ja als positivierend - AUfmerksamkeitssteigernd)Oder der Hund sieht etwas, prescht los und wird herumgerissen durch das Halti. Der Halti8 kann auch Schmerzen verursachen.
Was ich damit sagen will ist, dass man das Halti ebenfalls mißbräuchlich einsetzen kann.

Die Haltibefürworter sollten sich also nicht derart abwertend über den Einsatz einer Koralle aufregen, denn die Koralle kann man wie der Halti auch "artgerecht" einsetzen.
:
: Das ist eben das Problem, das ich auch noch keine Clickerer im Leistungssport kenne. Erst wenn es so weit ist, wird sich dann wirklich herausstellen was besser funktioniert.

Ich denke nicht, dass der Clicker besser funktioniert. Das muß er ja gar nicht. Wenn er aber genauso gut ist, dann spricht das für den Clicker, weil dies eine Methode ist, die weniger mißbraüchlich eingesetzt werden kann und weniger Hunde durch ihn zu Schaden kommen. Ich bestreite ja nicht, dass viele die Koralle übermäßig hart einsetzen, aber das muß man nicht.

: Dann sind Leckerli und Lob aber keine Belohnung. Beim Clickern belohne ich den Hund mit allem was gerade Belohnung ist (also auch zum Beispiel schnüffeln).

Es klingt wirklich interessant. Wenn es stimmt und es wirklich so funktioniert, dann wäre ich dafür.


: Genau das hatten wir (ich und Berny) auch in der Hundeschule, was der Grund war uns was anderes zu suchen. Mit Stachler wäre die Sache aber garantiert nicht besser geworden, da ich einfach keine positiven Reiz habe, der größer ist als der negative (was glaub ich deine Methode ist).

Ja sicher. Einfahc nur den Stachel zu benutzen, würde dann auch nichts bringen. ES kommmt auf das Spiel an. Sicher kannst du jetzt sagen, dass es dann auch ohne Koralle funktionieren könnte...

: ´
: So gesehen: Training positiv = demotiviert; Training positiv + Koralle = motiviert Das hieße ja irgendwie, dass der Hund wegen der Koralle motivierter wird, wo ich aber nicht ganz verstehe wie das gehen soll. Warum funktioniert es erst mit Koralle?

Nein, das meine ich nicht.
Der Aufbau mit dem Spiel ist schon viel wichtiger als der Einsatz der Koralle. Aber man kann leichter korrigieren, hat schneller einen Lernerfolg und arbeitet daher freudiger mit dem Hund. Die Stimmung des ZWeibeiners ist da denke ich sehr entscheidend. Das überträgt sich dann auf den Hund und es macht beiden wieder mehr Spaß. Wenn es ewig schleppend läuft und der Mensch nur gefrustet ist, dann läuft der Hund zwingendermaßen mies. Da habe ich dann auch schon von Leuten, die nur auf Positivierende Einflüsse setzen, einn extremen Sinneswandel in Ihrer Einstellung erlebt. Plötzlich waren sie so gereizt, dass es üble Leinenrucke gab, die den Hund noch weiter runterbrachten.
:
: Ich glaube dass sie nur bei WIRKLICH dominanten Hunden nicht funktioniert, sonst aber bei allen.

Mit dem selben LErnerfolg, wie bei der Spiel+Zwang-methode? Die selben Leistungen in der Unterordnung?


Viele Grüße
Anja

von Cindy(YCH) am 13. Dezember 2002 22:13

Hallo Iris,

: : Die rein positiv-motivierende Methode klappt nicht bei jedem Hund, behaupte ich.
:
: Ich glaube dass sie nur bei WIRKLICH dominanten Hunden nicht funktioniert, sonst aber bei allen.
:

Warum sollte sie bei dominanten Hunden nicht funktionieren?
Letztendlich geht es ja darum, den eigenen Zustand zu verbessern. Bedarfsdeckung oder wie auch immer Du das nennen willst. Und das will auch ein "dominanter" Hund.
Und wenn Hund weiss, dass er anders an die begehrte Ressource nicht rankommt, dann wird er idR schauen, wie er dran kommt. Wenn nicht, Pech, für ihn.
Abgesehen davon, so viele "dominante" Hunde gibt es mE gar nicht. Die meisten werden "dominant" gemacht. Macht sich halt gut, wenn man sagen kann "mein Hund ist dominant". Ausserdem kann man damit ganz auch ganz schön alles erklären, was falsch läuft, einfach "mein Hund ist dominant" und bingo, daran liegt es, dass Hundi keinen korrekten Vorsitz zeigt, oder Fuss geht, oder oder oder.

: : Und ich habe noch keinen Hund gesehen, der auf REIN dieser Methode augebaut, eine vergleichbar gute Unterordnung gelaufen ist.
:
: Ich glaube beim Obedience, das im Prinzip ja das gleiche wie UO ist, gibt es schon ziemlich viele,

smiling smiley. Schätze mal, gerade beim Obedience gibt es sehr viele. Und vor einiger Zeit meinte ein Seminarleiter, dass gerade die VPG-Hunde, die zum Obedience wechseln, idR nur "unter ferner liefen" landeten, da sie zwar vielleicht für VPG-Verhältnisse eine korrekte Gehorsamsarbeit abliefern würden, aber das halt für Obedience nicht reicht. Und mit den typischen Ausbildungsmethoden beim VPG man diese Perfektion auch nie erreichen würde.

Gruss Cindy

von Cindy(YCH) am 13. Dezember 2002 22:23

Hallo Anja,

: Es klingt wirklich interessant. Wenn es stimmt und es wirklich so funktioniert, dann wäre ich dafür.
:

Es funktioniert. Man braucht nur etwas Geduld. Gerade am Anfang, wenn man selbst am Umlernen ist.
Und gerade auch im Obedience-Bereich werden es immer mehr, die über Clicker ausbilden. Man kann einfach präziser arbeiten, wenn man nicht gerade eine totale Schussel ist. smiling smiley Habe es ja nie geglaubt, aber inzwischen bin ich echt zu der Ansicht gekommen, dass man zwar jeden Hund mit Clicker (rsp. nach der dahinter stehenden Theorie)ausbilden kann, aber durchaus nicht jeder Mensch für diese Ausbildung geeignet ist. Bzw. es bei einigen länger dauert, bis sie begreifen, worum es geht. Wenn es Dich interessiert, solltest Du mal einfach auf ein Seminar gehen, und Dir das ganze anhören. Würde Dir aber empfehlen, ohne Hund zu gehen. Du bekommst mehr mit. Und da es Dir dann ja sowieso erst mal nur um die dahinterstehende Theorie gehen würde. Ausserdem gibt es auch im Internet diverse Möglichkeiten, sich zu informieren. Oder Bücher, oder oder.

Gruss Cindy

von Heike H.(YCH) am 14. Dezember 2002 18:15


: Weil der Hund kein Meideverhalten zeigt, sondern sich wieder dem Spielzeug zuwendet. WEil er nicht schreit vor SChmerz. DARUM.
:
Auweia,
schreist du bei jeder Art von Schmerz??
Ich denke erwachsene Tiere schreien wirklich erst, wenn es mal Hammerhart wehtut. Und trotzdem: Schmerz bleibt Schmerz.

Schmeiss den Stacchler in die Tonne!!!
Und zwar ganz nach unten, damit es kein anderer benutzen kann!!

Heike

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