Spiel + Zwang = eine gute Methode? :: Hundeerziehung + Soziales

Spiel + Zwang = eine gute Methode?

von P.H(YCH) am 16. Dezember 2002 11:52

Tschau Thomas,

Ich habe schon eine dreiseitige Nachricht geschrieben, als mein Antiviererprogramm, fragte ob ich das neuste Update installieren wolle und danach meinen PC neu aufstarten lies. Damit war alles im Eimer, deshalb nur noch eine Kurzfassung.

:zwingt" meine als
:erste beschriebene methode den hund zum apport, aber sie verzichtet
:vollkommen auf die rohe gewalt des traditionellen zwangsapport. es ist
:schon ein unverschämtheit das auf die gleiche stufe zu stellen.

Ich finde es immer wieder interessant, wie du Zwang definierst und du abschätzt, was für den Hund zumutbar ist und was nicht. Ich weiss, du bist gegen den Tacker, gegen die Koralle und gegen das Lendenschnürchen. Dein Zwang ist somit viel humaner.

Nun was Du nicht beachtest ist die Zeitdauer des Zwanges, wie lange muss ich den Zwang anwenden. Immer ein bisschen gibt auch viel und gerade im Zwang sollte darauf geachtet werden, dass er schnell vorüber ist. Zudem berücksichtigst du nach meiner Meinung den physischen Zwang zu wenig. Der physische Zwang ist meistens mit halbherzig eingesetztem langen Zwang auch viel höher und genau das zerstört einen Hund. Wer gut mit Zwang arbeitet, der setzt ihn ein, so dass es zwar heftig, aber emotionslos und kurz geht. Danach wird der Hund wieder gelöst. Genau dieser halbherzige Zwang, der über längere Zeit geht, lässt den Hund nicht mehr aufbauen. Noch schlimmer wäre Zwang, Motivation, Zwang und wieder Motivation. Also, wenn man Zwang macht und den Hund dafür danach wieder aufbauen möchte mit Motivation. Ich will die ganzen Gründe nicht schon wieder aufschreiben.

: ph, ich sag dir was: ich ärgere mich schwarz über solche scheiss-
:artikel

Das begreife ich, und wir können das Problem nicht über das Internet lösen.
Aber es kommen viele Motivationshündeler zu mir und trainieren mit mir. Zum Teil sehe ich dann auch wieder gute Sachen, um einen Hund zu lösen. Diese Hundeführer werden nicht von mir vergewaltigt, jeder darf so trainieren wie er will. Sie sehen einfach, dass unsere Gruppe mit Zwang trainiert, dass Verhältnis Hundeführer Hund, wie offen der Hund ist, mit welcher Freude er bei der Arbeit ist und natürlich auch die Erfolge. Spätesten nach zwei Jahren und das war das längste was ich erlebte, kommen sie und fragen, ob sie das nicht auch so machen könnten wie wir. Jeder aber jeder kippt um und das nicht weil seine Methode schlecht gemacht wird, sondern weil er das Verhalten des Hundes sieht. Weil er eben trotzdem freudig ist, weil eben trotzdem eine gute Bindung Hund Hundeführer vorhanden ist. Das ist bei uns so, die schönsten Unterordnungen, mit Hunden die von den Richtern als freudig, lebhaft und aufmerksam gelobt werden. Und sie werden nicht nur dafür gelobt, sie sind es auch. Du kannst sagen was Du willst, du kannst sagen, eben funktioniert leider diese Methode auch und die dummen Richter merken es nicht mal. Was sollen sie merken? Unsere Hunde sind meistens die, die am meisten Freude an der Sache haben. Es ist ihnen wohl. Das obwohl sie mal einen kurzfristigen Zwang erlebten, dafür aber meistens überhaupt keinen Zwang hatten.

Ich will nicht mehr weiter über Zwang diskutieren, aber deine Definition finde ich einseitig und verwässert. Wenn man mal die Augen auf macht und nicht voreingenommen ist, dann weiss man wieso ein Hund mit gut angewendetem Zwang freudiger ist, als andere.

Gruss P.H


von ThomasL(YCH) am 16. Dezember 2002 19:01


: Das begreife ich, und wir können das Problem nicht über das Internet lösen.

schön, dass du sachlich geblieben bist.

: Aber es kommen viele Motivationshündeler zu mir und trainieren mit mir.

darum geht es mir nicht. und ich habe auch nichts gegen zwang. ich mache
nur deutlich, dass ich zwischen zwang und gewalt unterscheide. ich
zwinge meinen zu hund vielem... weils einfach nicht anders geht, oder
unser zusammenleben uns dazu "zwingt".

aber das war nie mein thema und wird es nie sein. ich lehne methoden
ab, die auf gewalt basieren. gewalt ist alles das, was den hund über
schmerz oder über die angst vor dem schmerz zu vom hundeführer
erwünschtem verhalten bringt. und ich lehne gewalt dann ab, wenn sie
als "lehrendes" mittel eingesetzt wird.

glaube mir, dass ich sehr genau weiss, wie man gewalt als "lehrendes"
hilfsmittel einsetzt - emotionslos, heftig, nachhaltig, genau so wie du
es beschreibst. ich weiss es sehr genau. und ich lehne es genau aus
dem grunde ab, weil ich weiss, wie man es als lehrendes hilfsmittel
einsetzt. denn ich weiss nämlich auch wie man gewaltfrei zum gleichen
ziel kommt, meinetwegen auch mit zwang.

aber du hast recht. es bringt nichts, dass hier zu diskutieren. denn
mir ist klar, dass gewalt als lehrendes mittel sehr gut funktioniert.
und eine lebenseinstellung (auch im hinblick ethik) hier zu diskutieren
ist wohl echter unfug.

g, T.

von Conny und Trio(YCH) am 01. März 2003 06:44

Hallo Anja,
ich denke, dass man mit der Methode dem Hund das Spielen madig macht.
Wenn ein Hund so richtig spielt, geht das eben nicht, ohne sich von der Stelle zu bewegen. Dafür (in Augen des Hundes für das Spiel) wird er dann bestraft.
Ich versuche nach Möglichkeit, "Bei Fuß" ohne Leine zu üben, der Hund soll das aus Freude machen, weil es eben fetzt, neben mir herzulaufen. Als spielzeug nehme ich dazu natürlich keinen Ball, den ich werfen müsste, sondern ein Stück Strick oder einen Lappen mit Knoten. Da ist Entfernen langweilig für den Hund, weil keiner mehr mitspielt. Diese Belohnung kommt aber nicht während des Fußgehens (dazu hampelt mein Guter zu sehr rum), sondern erst, wenn er ein gutes Stück ordentlich gelaufen ist.
Die Nähe zum Hundeführer bekommt man übrigens einfacher hin, indem man mit Leckerlie arbeitet, wenn der Hund darauf steht.

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