von Sören(YCH) am 18. September 2000 18:56
Hallo Inge,
: Es graust mir bei dem Gedanken, daß solche "Ausbilder" womöglich in Folge der LHV Wesenstests abnehmen bzw. für die Erziehung der Hunde zum Erhalt eines Hundeführerscheins verantwortlich sein sollen.
Und Du meinst ein kommerzieller Hundeausbilder oder Tierarzt könnte das besser???
Ich versuche mal etwas zu erklären: Es gibt vom VDH und seinen Mitgliedsvereinen / Verbänden schon länger Kurse, die abgehalten werden um den Hundebesitzern eine Art "Hundeführerschein" machen zu lassen. Diese Kurse heißen von Verein zu Verein verschieden, beim SV nennt sich das "Augsburger Modell" bei anderen "Sachkundenachweis für Hundebesitzer" und so weiter...
Das Grundprinzip ist jedoch dasselbe: Ein Hundebesitzer belegt einen Kurs, muß nicht in den Verein eintreten und macht am Ende eine Prüfung. Das ist vom Prinzip her natürlich nicht verkehrt, wenn es nicht diese "Gebührenvorschläge" der einzelnen Vereine geben würde. So wird dieser Schein dann quasi zum "Selbskostenpreis" angeboten. Wenn eine Ortsgruppe dann Geld daran verdienen möchte, muß "Massenabfertigung" betrieben werden. Also keine Einzelarbeit, sondern Gruppenarbeit, die Ausbilder der 2. Garnitur dafür abstellen, gegen ein geringes Taschengeld... wenn überhaupt.
Ist sicherlich auch nachvollziehbar, denn diese "Hundeführerschein-Anwärter" bringen dem Verein nichts. Sie kommen nicht zum Arbeitsdienst, interessieren sich nicht für den Verein, selten für Hundeausbildung an sich und teilen nicht die Begeisterung, die viele Hundesportler für ihr Hobby empfinden. Sie sind für den Verein nur eine Geldquelle...
Das dann natürlich bei den Ausbildern, die diese Gruppe häufig noch ehrenamtlich betreuen kein großer Ehrgeiz oder Enthusiasmus aufkommt ist sicherlich ebenfalls nachvollziehbar. Die Realität sieht dann folgendermaßen aus:
Der Verein hat eine 2-Klassen-Struktur. Die guten Ausbilder kümmern sich um die Mitglieder, die Leute die arbeiten wollen und nicht auf dem Platz sind weil es irgendeine LHV so vorschreibt. Die Ausbilder-Anwärter (oder wie immer man sie nenne will) betreuen die Hundeführerschein-Gruppen.
Eine zweite Variante ist die, das ein Verein, der sowieso schon am Boden ist (durch beispielsweise schlechte Ausbildung) nun plötzlich ums Überleben kämpfen muß und sich fast vollständig über Hundeführerschein-Kurse finanziert.
Und wie sieht es nun in meinem Verein aus?? Ich behaupte mal wir bilden gut aus... kann man aus der Ferne sicherlich nicht kontrollieren, nehmen wir aber einfach mal an... Wir sind soweit, das wir NUR Leute aufnehmen, die arbeiten wollen, zur Begleithundeprüfung und drüber hinaus. Hundebesitzer die nur aufgrund des öffentlichen Drucks zu uns kommen um "eben mal schnell eine BH" zu machen und danach zu verschwinden wird man bei uns nicht finden. Ich denke die viel zitierten "guten" Hundesportvereine machen es nicht viel anders...
Was kann man nun tun?? Ich weiß es nicht. Ist sicherlich auch nicht Thema der Ausgangsmeldung, wenn jemand darüber diskutieren möchte kann er gerne eine neue Diskussionsrunde anfangen...
So, viele (wenn auch etwas verquatschte) Grüße
Sören