Starkzwang" im Hundesport - warum?" :: Hundesport & Freizeit mit Hund

Starkzwang" im Hundesport - warum?"

von Tanja(YCH) am 19. Dezember 2002 11:07

Hi Anke,
:
: hast Du neben diesem besagten Hund auf dem Boden geschlafen?

Er hat mit mir im Bett geschlafen.

Hättest Du stolpern und auf ihn stürzen können, ohne Bedenken?

Ja
:
: Ich kann und will Dich, diesen Hund und Euren Umgang aus der Ferne nicht beurteilen - weiß nur, dass ich Leute kenne, die sich, ihren Hund und ihren Umgang ähnlich beschreiben, ja den Hunden sieht man auch nicht an, dass da mal mit "Zwängen" gearbeitet wurde...nur hab ich auch gesehen, was diese Hunde versuchen oder auch mal schaffen, wenn Herrchen hinfällt.

Habe ich auch zur Genüge gesehen. Allerdings waren das in den Fällen wo ich es gesehen habe Hunde, die wirklich mit Gewalt ausgebildet wurden und die Beziehung zum Hundeführer auch gar nicht so hatten. Die haben einfach auf ihre Chancen gewartet.
Ich habe nicht den Umgang mit mir beschrieben, obwohl der Hund mir in der Anfangsphase unter anderem den Arm durchgebissen hat.
Wir waren ein geniales Team und der Hund hatte eine super Bindung.
Mir ging es um die Umwelt.
Der Hund hatte kein Problem mit mir, sondern mit der Umwelt und die größmögliche Sicherheit hatte ich mit Absicherung durch Zwang. Wohlgemerkt, wir reden von Absicherung.


: Mein Großer will auch nicht nur ein bischen Zwicken, wen der sagt hier ist Grenze, dann meint er das sehr ernst. Ich hab das immer akzeptiert, sprich mich nicht zu "Zwangsmaßnahmen" hinreissen lassen, denn der schläft samt Meute neben mir...ich bin ein Feigling. Trotzdem hab ich 2x die Grenze aus Versehen überschritten - aua!

Ich akzeptiere keine Grenzen. Meine Hunde haben bei mir sehr viel Freiheit, aber wenn ich weiß, daß einer der Hunde etwas bestimmtes nicht akzeptiert, dann proviere ich es - und wenn es aua macht.


: Sicherlich hätte ich ihn auch "abschalten" können durch scharfe Down-Dressur, Kopfheben macht sofort aua - nur bleibe ich dabei: es gibt keine 100% auch nicht mit Zwang - was mache ich mit dem Hund, wenn dieser seltene Fall eintritt und er dennoch kommt?

Es ging mir lediglich um die Absicherung durch Zwang einiger Kommandos, wie zum Beispiel das Platz und Platz auf Entfernung. Egal ob Leute, Hunde, Hasen, Rehe, läufige Hündinnen oder sontwas kommen.
100% hast du nie, aber ich wage mal zu behaupten, daß man mit Zwang die 99% kriegt (wenn richtig angewandt).
:
: Dieser Hund verteidigt auch mich, auch da arbeiten wir an den Grenzen, er ist schon viel gelassener geworden und die Signalkontrolle ist auch bestens - bloß auch hier wieder die geringen nicht absicherbaren Prozent...was unter Kombination bestimmter ungünstiger Umstände die Folge hat, dass er dann einen Beißkorb trägt - denn so unwahrscheinlich ein Zwischenfall auch ist, selbst ein Zwacker reicht bei heutiger Rechtslage.

Ist bei mir nicht anders. Da gibt es auch einen Maulkorb, aber ich will ja nicht das beissen verhindern, sondern schon den Angriff an sich.
:
: Und was hat das Alles mit Hundesport zu tun? In den Fällen geht es um Ressourcen, nicht um Signalkontrolle - Im Sport sehe ich höchsten die Möglichkeit des Hundes, der Ärmel, Hölzer oder Gegenstände aggressiv gegen mich verteidigt.
:
Der Hund wurde von mir im Sport geführt, jetzt ist er bei der Polizei. Wie gesagt, nicht mit mir war das Problem. Ich hatte ein absolut liebevolles Verhältnis zu diesem Hund. Nur leider hat er ausser mir nichts anderes akzeptiert.

Viele Grüsse
Tanja

von P.H(YCH) am 19. Dezember 2002 11:21

Tschau Kerstin Hk

confused smileyind Hunde, die im Allgemeinen als leicht lenkbar gelten wie z.B.
:Goldens, Labbis, Pudel alles geistige Krüppel?

Nein, aber ein DSH, der wie ein Pudel ist, ist ein Krüppel, denn er wurde nicht dazu gezüchtet. Wenn ich nur noch Hunde haben darf, die alle im Wesen gleich sind und nur ein wenig anders aussehen, dann sind wir die Krüppeln.


:Und vor allem: ist er weniger nervenfest als ein "harter"
:Gebrauchshund, dem man immer mal wieder "zeigen muss, wer der Herr
:ist"?

Im Durchschnitt würde ich sagen eher ja, aber der Vergleich ist sehr schwierig. Wenn ich aber mal einen DSH aus der Hochzucht mit einem vergleiche aus der Leistungszucht, dann würde ich ganz klar sagen ja. Die Nervenfestigkeit ist ja auch ein Zuchtkriterium für einen Gebrauchshund. Das ist nicht bei allen Rassen der Fall.


Gruss P.H



von Tanja(YCH) am 19. Dezember 2002 11:17

Hallo Kerstin,

: Und nein ,ich will ganz gewiss niemandem vorschreiben, welche Sorte Hund er halten soll. Leben und leben lassen. Wenn aber bei 90% aller VPG-Sportler (Markus Aussage) Starkzwangmittel zur Grundausstattung gehören, frage ich mich schon nach der Rechtfertigung dafür. Sind das alles Hunde, die "das brauchen"? Die anders nicht kontrollierbar sind und u.U. gefährlich werden? Ich wage das ernsthaft anzuzweifeln.
:
Zumeist werden für den VPG-Sport und vor allem als Diensthunde Gebrauchshunde verwendet.
Natürlich gibt es jede Menge andere und natürlich gibt es verschiedene Charaktere innerhalb der einzelnen Rassen.
Ich meine aber schon, daß die Gebrauchshunde im Allgemeinen einen anderen Charakter besitzen, da sie ja hierfür selektiert wurden.
Sie haben meiner Meinung nach einfach ein höheres Aggressionspotential, mehr Durchsetzungsvermögen usw.
(bitte jetzt keine Diskussion über der hat auch ... usw.).

Ich will damit nicht sagen, daß Gebrauchshunde Starkzwang brauchen, aber ich denke, man kann sie nicht generell mit sogenannten Familienhunden vergleichen (obwohl das eine das andere ja nicht ausschließt :-)).
Wenn der Golden Retriver (bleiben wir mal bei dem Beispiel) das gleiche Potential hätte, warum nehmen ihn dann die Behörden nicht für Schutzaufgaben (also nicht suchen usw.)?

Viele Grüsse
Tanja
:
:
:
:
:

von Attila(YCH) am 19. Dezember 2002 11:21

: Um auf die Ausgangsfrage zu kommen, geht es hier um Privatpersonen, die mit ihren Hunden SPORT betreiben.
: Wir reden hier doch von Sitzübungen, Vorsitzübungen, Kommen auf Kommando u.s.w.
: Wir reden nicht davon, dass der Hund mal einen Zwang erfährt, wenn er auf die Strasse laufen will, oder sonstige Unarten.
: Wir reden hier von der Ausübung von SPORT.
: Was um alles in der Welt hat da Zwang zu suchen???


Hallo Heike,

im Hundesport perfektioniere ich doch den Gehorsam unter äußerster Anspannung und Ablenkung! Was denn sonst? Das ist doch die Hohe Kunst, den Hund noch unter Kontrolle zu bringen, wenn diese längst verloren scheint!

Vor ein paar Wochen lief ich mit meiner Hündin durch die Stadt, da kam von der anderen Straßenseite ein Wolfsspitz angerannt, der sofort meinte, meine (nicht läufige) Hündin decken zu sollen. Er war so ungestüm und fordernd, daß meine Hündin sich davonmachen wollte und tatsächlich den Kopf aus ihrer Kette zog (nein, sie läuft nicht am Stachel). Ein normal gesprochenes "platz", und sie lag - sonst wäre sie wohl auf die Straße gelaufen! Also war in diesem Falle "Zwang" als Reaktion auf die "Unart" überhaupt nicht erforderlich - was sitzt, das sitzt, auch im Alltag selbstverständlich, da ich nicht nur auf dem Platz trainiere, sondern in wechselnder Umgebung. Ich konnte in aller Ruhe den Wolfsspitz einfangen und festbinden, dann leinte ich die Hündin wieder an. Der Wolfsspitz jaulte und tobte, tausend Autos fuhren vorbei, und es funktionierte. Dafür ist SPORT gut - Kommandos durchzusetzen und abzusichern.

Gruß, Attila

von P.H(YCH) am 19. Dezember 2002 11:35

Tschau Attila

Ja das ist genau so und es ist beim DSH auf dem besten weg, auch so zu werden. Schau wir haben sicherlich gute Leistungshunde, aber die Anzahl ist begrenzt. Im Schnitt war der DSH früher besser, sicherlich nicht der einzelne, aber die Masse.

Ich kann nicht eine kleine Zucht halten, für eine vernünftige Gebrauchshundezucht. Die Zucht lebt von der möglichst grossen Anzahl Hunden, die diese Eigenschaften haben und mit denen gezüchtet werden kann. Also nur für die Diensthunde würde diese Zucht nicht mehr ausreichen, sie würde verschwinden. Deshalb ist es wichtig, dass wir Sporthunde haben, die die gleichen Eigenschaften erfüllen müssen.

Oftmals sieht man eben erst nachher, was zerstört wurde.

Gruss P.H

von Anke + Rico(YCH) am 19. Dezember 2002 11:59

Hi Tanja,

: Ich habe nicht den Umgang mit mir beschrieben, obwohl der Hund mir in der Anfangsphase unter anderem den Arm durchgebissen hat.

Klingt wie abgebissen, hoffe Du meinst kräftig rein gebissen, als durch, wie bis auf den Knochen durchs Fleisch (nicht dass das besser wäre) - man behält so eine lebenslange Erinnerung an das Tier.

: Der Hund hatte kein Problem mit mir, sondern mit der Umwelt und die größmögliche Sicherheit hatte ich mit Absicherung durch Zwang. Wohlgemerkt, wir reden von Absicherung.

Da war ich mal von ausgegangen.

: : Mein Großer will auch nicht nur ein bischen Zwicken, wen der sagt hier ist Grenze, dann meint er das sehr ernst. Ich hab das immer akzeptiert, sprich mich nicht zu "Zwangsmaßnahmen" hinreissen lassen, denn der schläft samt Meute neben mir...ich bin ein Feigling. Trotzdem hab ich 2x die Grenze aus Versehen überschritten - aua!
:
: Ich akzeptiere keine Grenzen. Meine Hunde haben bei mir sehr viel Freiheit, aber wenn ich weiß, daß einer der Hunde etwas bestimmtes nicht akzeptiert, dann proviere ich es - und wenn es aua macht.

Wem? Also ohne Maulkorb täte ich das fein lassen, meine Nahkampfkünste reichen dafür nicht und auf bleibende Schäden hab ich auch keine Lust, so ein Fingerchen ist schneller ab als man denkt. Und wenn die Grenze schon überschritten ist, der Hund schon deutlich wurde, sprich aua, dann noch einen draufsetzen und schaun wie weit er mich zusammenbeißt?....Du mußt was anderes meinen oder wirkliches Nahkampftalent haben oder einen Hund, der sich nach einer ordentlichen Schelle trollt. Bei meinem ist das Schmerzempfinden bei hohem Adrenalinspiegel jedenfalls irgendwo nahe Null.
Natürlich lasse ich die Grenze auf Dauer nicht da wo Hund sie ursprünglich sieht, schließlich muss ich in jeder Situation den Hund handlen können und will nicht, dass im unbedachten Moment ich oder sonst wer zu Schaden kommt.

: Es ging mir lediglich um die Absicherung durch Zwang einiger Kommandos, wie zum Beispiel das Platz und Platz auf Entfernung. Egal ob Leute, Hunde, Hasen, Rehe, läufige Hündinnen oder sontwas kommen.
: 100% hast du nie, aber ich wage mal zu behaupten, daß man mit Zwang die 99% kriegt (wenn richtig angewandt).

Gut, die krieg ich auch ohne Zwang (gemeint zugefügte Strafe), wage ich zu behaupten. Welcher Weg schneller, welcher sicherer ist - schwer zu sagen, da man ja nicht mit dem selben Individuum beides machen kann für den direkten Vergleich.

: : Dieser Hund verteidigt auch mich, auch da arbeiten wir an den Grenzen, er ist schon viel gelassener geworden und die Signalkontrolle ist auch bestens - bloß auch hier wieder die geringen nicht absicherbaren Prozent...was unter Kombination bestimmter ungünstiger Umstände die Folge hat, dass er dann einen Beißkorb trägt - denn so unwahrscheinlich ein Zwischenfall auch ist, selbst ein Zwacker reicht bei heutiger Rechtslage.
:
: Ist bei mir nicht anders. Da gibt es auch einen Maulkorb, aber ich will ja nicht das beissen verhindern, sondern schon den Angriff an sich.

Eben! Und deshalb reicht mir ein 99,9% sicheres Bannen per Signal einfach nicht, denn a) ist es eben nicht 100% und b) was wenn ich mal was verpenne? Also will ich sowohl Signalkontrolle als auch Lernen eines der Situation angepaßten Verhaltens (denn unter bestimmten Umständen, mag mein Signal oder eben das Ausbleiben selbigens ja fehlerhaft gewesen sein)

: : Und was hat das Alles mit Hundesport zu tun?

: Der Hund wurde von mir im Sport geführt, jetzt ist er bei der Polizei. Wie gesagt, nicht mit mir war das Problem. Ich hatte ein absolut liebevolles Verhältnis zu diesem Hund. Nur leider hat er ausser mir nichts anderes akzeptiert.

Alles schön und gut, rechtfertigt aber nicht den inflationären Einsatz von Starkzwang bei einer Vielzahl von Sporthunden, denn die Masse derer ist nicht so krass veranlagt.

viele Grüße
Anke

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