von Anke + Rico(YCH) am 19. Dezember 2002 11:59
Hi Tanja,
: Ich habe nicht den Umgang mit mir beschrieben, obwohl der Hund mir in der Anfangsphase unter anderem den Arm durchgebissen hat.
Klingt wie abgebissen, hoffe Du meinst kräftig rein gebissen, als durch, wie bis auf den Knochen durchs Fleisch (nicht dass das besser wäre) - man behält so eine lebenslange Erinnerung an das Tier.
: Der Hund hatte kein Problem mit mir, sondern mit der Umwelt und die größmögliche Sicherheit hatte ich mit Absicherung durch Zwang. Wohlgemerkt, wir reden von Absicherung.
Da war ich mal von ausgegangen.
: : Mein Großer will auch nicht nur ein bischen Zwicken, wen der sagt hier ist Grenze, dann meint er das sehr ernst. Ich hab das immer akzeptiert, sprich mich nicht zu "Zwangsmaßnahmen" hinreissen lassen, denn der schläft samt Meute neben mir...ich bin ein Feigling. Trotzdem hab ich 2x die Grenze aus Versehen überschritten - aua!
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: Ich akzeptiere keine Grenzen. Meine Hunde haben bei mir sehr viel Freiheit, aber wenn ich weiß, daß einer der Hunde etwas bestimmtes nicht akzeptiert, dann proviere ich es - und wenn es aua macht.
Wem? Also ohne Maulkorb täte ich das fein lassen, meine Nahkampfkünste reichen dafür nicht und auf bleibende Schäden hab ich auch keine Lust, so ein Fingerchen ist schneller ab als man denkt. Und wenn die Grenze schon überschritten ist, der Hund schon deutlich wurde, sprich aua, dann noch einen draufsetzen und schaun wie weit er mich zusammenbeißt?....Du mußt was anderes meinen oder wirkliches Nahkampftalent haben oder einen Hund, der sich nach einer ordentlichen Schelle trollt. Bei meinem ist das Schmerzempfinden bei hohem Adrenalinspiegel jedenfalls irgendwo nahe Null.
Natürlich lasse ich die Grenze auf Dauer nicht da wo Hund sie ursprünglich sieht, schließlich muss ich in jeder Situation den Hund handlen können und will nicht, dass im unbedachten Moment ich oder sonst wer zu Schaden kommt.
: Es ging mir lediglich um die Absicherung durch Zwang einiger Kommandos, wie zum Beispiel das Platz und Platz auf Entfernung. Egal ob Leute, Hunde, Hasen, Rehe, läufige Hündinnen oder sontwas kommen.
: 100% hast du nie, aber ich wage mal zu behaupten, daß man mit Zwang die 99% kriegt (wenn richtig angewandt).
Gut, die krieg ich auch ohne Zwang (gemeint zugefügte Strafe), wage ich zu behaupten. Welcher Weg schneller, welcher sicherer ist - schwer zu sagen, da man ja nicht mit dem selben Individuum beides machen kann für den direkten Vergleich.
: : Dieser Hund verteidigt auch mich, auch da arbeiten wir an den Grenzen, er ist schon viel gelassener geworden und die Signalkontrolle ist auch bestens - bloß auch hier wieder die geringen nicht absicherbaren Prozent...was unter Kombination bestimmter ungünstiger Umstände die Folge hat, dass er dann einen Beißkorb trägt - denn so unwahrscheinlich ein Zwischenfall auch ist, selbst ein Zwacker reicht bei heutiger Rechtslage.
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: Ist bei mir nicht anders. Da gibt es auch einen Maulkorb, aber ich will ja nicht das beissen verhindern, sondern schon den Angriff an sich.
Eben! Und deshalb reicht mir ein 99,9% sicheres Bannen per Signal einfach nicht, denn a) ist es eben nicht 100% und b) was wenn ich mal was verpenne? Also will ich sowohl Signalkontrolle als auch Lernen eines der Situation angepaßten Verhaltens (denn unter bestimmten Umständen, mag mein Signal oder eben das Ausbleiben selbigens ja fehlerhaft gewesen sein)
: : Und was hat das Alles mit Hundesport zu tun?
: Der Hund wurde von mir im Sport geführt, jetzt ist er bei der Polizei. Wie gesagt, nicht mit mir war das Problem. Ich hatte ein absolut liebevolles Verhältnis zu diesem Hund. Nur leider hat er ausser mir nichts anderes akzeptiert.
Alles schön und gut, rechtfertigt aber nicht den inflationären Einsatz von Starkzwang bei einer Vielzahl von Sporthunden, denn die Masse derer ist nicht so krass veranlagt.
viele Grüße
Anke