von Petra & Shadow(YCH) am 02. April 2001 13:41
Hallo Dogman,
Du schreibst:
: Deutsche Tierheime quellen über mit Hunden. Vermittlungen, wenn überhaupt, gehen sehr träge vor sich her. Warum wendet man dann den Blick von diesem Übel ab und konzentriert sich auf notleidende Hunde im Ausland?
Dazu möchte ich mal meinen Erfahrungswert und den meines Bekanntenkreises loswerden.
Vorab: ich hatte immer nur Tierheimhunde, etwas anderes kommt nicht in Frage. Meine beiden Ersten waren aus deutschen Landen, Nummer drei über das Dt. Tierhilfswerk aus Spanien.
Die größte Problematik einer Vermittlung in dt. TH ist, wie gesagt, UNSER Erfahrungswert, wenn Du voll berufstätig bist. Du hast in neun von zehn TH kaum eine Chance einen Hund zu bekommen, egal ob Du Hundeerfahrung, Haus, geregelte Lebensumstände und die Liebe zum Hund hast. Du bekommst gesagt, dass Du für einen Hund NICHT in Frage kommst!
Viele Tierheimler vergessen anscheinend, dass Lebensumstände sich ändern können. Ich war mal verheiratet und TZ-beschäftigt. In dieser Zeit wurden unsere ersten zwei Schäfer aus dem TH geholt. Naja, damals kein Problem, weil zu zweit und nur ein paar Std. arbeiten.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen meine Hunde nach der Trennung wegzugeben! Also hab ich mir eine Wohnung im EG, direkt am Feld und 5 Min. von der Arbeit entfernt gekauft - wg. der Hunde, weil finde mal was zur Miete (hätte ich übrigens ohne Hunde nie getan)! Fahre Mittags eine Std. Heim zum Gassi-gehen, richte meine komplette Freizeit nach den Hunden, einschließlich Urlaub. Habe 11 Jahre lang, horrende TA-Rechnungen für meinen einen ständig kranken Hund gezahlt (bitte nicht als Jammern auffassen, ich habs gerne gemacht und würde es immer wieder tun), und trotzdem hat man in den meisten TH keine Chance auf einen Hund. Das ist wirklich schade! Meine Freunde und Bekannten haben leider auch diese Erfahrungen gemacht, vor allem wenn Du auch noch alleinstehend bist, wird es noch schwerer.
Da wunderst Du Dich, das die TH aus den Naehten platzen?! Natuerlich ist es schöner, wenn ein Hund seinen Menschen ständig um sich hat, aber sind wir mal ehrlich, wenn nur nach diesem Kriterium Hunde abgegeben würden, dann hätten bestimmt 50 Prozent der Hundehalter keinen Hund mehr. Also was machen dann viele, die keinen Hund vom Züchter wollen? Sie weichen aus auf ausländische Tierheime, wo es noch nicht ganz so schwer ist einen Hund zu bekommen. Übrigens rede ich hier nur von Personen, die wirklich hundeerfahren sind, und wissen worauf sie sich einlassen und die eben berufstätig sind...
Ich möchte die dt. TH wirklich nicht schlecht machen, im Gegenteil, aber es wäre wirklich nicht schlecht, gewisse Abstiche in Bezug auf die Perfektion des Suchenden zu machen - was denkst Du, dann wären bestimmt einige Hunde weniger im TH?
Gruß von
Petra & Shadow