von P.H(YCH) am 06. Juli 2002 09:32
Tschau Nina
Also ich würde nicht den ganzen Tag trainieren, der Hund muss auch frei laufen können, und ein wenig schnuppern dürfen.
Wenn dein Hund überall und immer Platz macht, dann macht er schon weit mehr, als der normale Durchschnitt. Das ist auch gut so, mit dem hast Du ein Kommando in der Hand, um den Hund vor größeren Schäden zu bewahren (Strasse usw.). Nun wäre es einfach noch gut, wenn er auf Hier kommt, immer und schnell. Wie kommt er auf Hier?
Zum guck, Du hast das ja aufgebaut, der Hund weis was Du willst. Ich würde jetzt den Schwierigkeitsgrad erhöhen. Du sagst zum Beispiel guck und jemand anders spielt mit dem Bali. Dann muss er zu Dir gucken.
Ich würde dazu den Hund anleinen, dann sage ich meinem Hund Fuß, oder eben guck. Fuß bedeutet das gleiche, ich muss bei Fuß nicht unbedingt weglaufen, aber auf das Kommando Fuß hat der Hund sofort zu mir zu gucken, bis ich das Kommando frei gebe. Also der Hund ist an der Leine, ich sage guck, der Hund guckt. Dann kommt ein Störfaktor, der Hund schaut weg, ich gebe ihm mit dem Handrücken eines auf die Schnauze auf der linken Seite, wenn er Fuß ist, so dass es ihm den Kopf eigentlich wegdrehen würde und sage gleichzeitig guck. Nun wenn der Hund nicht so guckt wie ich das will, dann mache ich das weiter so, bis es stimmt, so dass er schön zu mir guckt. Will er weg, so ziehe ich ihn an der Leine wieder zu mir, mache einen Schritt nach vorne, Sitz und dann wieder guck. Nach vorne, damit der Hund nicht ins Meiden kann. Es ist wichtig, dass er sich mit Meiden nicht durchsetzen kann. Das heißt, in dieser Übung konsequent sein, bis es stimmt.
Danach, wenn er das begriffen hat, dass wenn er nicht guckt, dass dann so lange negative Einwirkungen kommen, bis er guckt und er deshalb immer guckt, dann fange ich an, den Hund zu (chräble) streichle wenn er guckt, nicht immer, aber ab und zu. Er macht es dann richtig gerne, weiß aber, dass wenn er nicht guckt, eine negative Einwirkung kommt.
Im Sitz das selbe, ich sage meinem Hund nur Sitz und laufe um den Hund, er schaut immer mir hinterher, weil er weis, dass wenn er nicht schaut, dann sage ich wieder Sitz und es folgt eine negative Einwirkung.
Nun es ist einfach so, der Hund sieht aufmerksam aus, hat mich immer im Auge und wenn mich jemand fragt den ich nicht kenne, so könnte es sein, dass ich ihm sage, er müsse sich nur genügend interessant machen. Das ist aber die halbe Wahrheit, die so eigentlich nicht stimmt. Man kann mit positiver Verstärkung was erreichen, so wie Du es geschafft hast. Stößt dann aber auf Grenzen, dann wenn was anderes interessanter ist. Jetzt hast Du gelernt mit positiver Verstärkung, mit dem Hund zu arbeiten, jetzt würde ich noch lernen mit negativer Einwirkung zu arbeiten und dann beides verknüpfen. Es gibt nicht nur eine Seite, es gibt auch die Gegenseite und erst dann wird das positive auch für den Hund richtig interessant. Dann sucht er nämlich die positive Bestärkung. Sein Handeln ist dann so ausgerichtet, dass sein tun eine positive Auswirkung hat und keine negative. Macht das Leben auch ein wenig interessanter.
P.S Den Kopf wegdrehen ist Meiden, Meiden darfst Du nicht zulassen, weitermachen bis es weg ist, im besten Fall mit einem Schritt nach vorne.
Mit Meiden kann alles bachab gehen. Wenn das toleriert wird, dann sieht es am Schluss schlechter aus, als wenn man nichts gemacht hätte.
Am besten schaut jemand zu, der sich mit dieser Technik auskennt.
Wichtig ist auch noch, dass man den Hund mit der Hand zwar stört, aber emotionslos bleibt. Mit dem meine ich, dass ich ihm zwar eines zwicke, aber das Kommando guck, deswegen nicht lauter oder aggressiver sage, sondern im normalen Tonfall. Das ist ein Problem, das viele haben, sie machen eine Einwirkung und schreien danach. Das ist aber falsch. Richtig ist eine Einwirkung und das Kommando so sagen, als wäre es das erste mal.
Gruß P.H