von Stephan(YCH) am 14. September 1998 19:05
Stimmt, keiner ist das Mass aller Dinge, und genau den Standpunkt vertrete ich auch: Lasst die Leute doch machen, was sie wollen, solange es den Tieren nicht schadet (das ist letztlich das Mass der Dinge - und richtig kupiert schadet keinem Tier). Und dann sind wir wieder beim alten Thema, was schadet und was nicht? Aber dies ist bitte nicht als Diskussionsanlass anzusehen, denn darüber ist viel diskutiert worden, und man kann darüber auch sehr unterschiedlicher Auffassung sein - was ich auch persönlich achte und respektiere. Ich finde auch, dass die letzte Diskussion, die wir darüber hatten, zum Teil sehr fair und offen ausgetragen wurde.
Aber es ist halt ein Unterschied, wenn man von einem Gesetz betroffen ist oder nicht (was sagt der Hund dazu, werdet ihr sagen), und daher auch meine zynischen Bemerkungen. Meine Erfahrungen, die auch nicht von allen geteilt werden - siehe frühere Diskussion - sind eben andere - und das lässt sich einfach nicht wegdiskutieren. Da finde ich direkte Erfahrungen einfach besser, und auch ehrlicher. Das dieses Gesetz jetzt so gekommen ist, finde ich schlimm, zumal wahrscheinlich nur Wahlkampftaktik dahinter stand.
Immerhin wird es dadurch auch möglich sein, die negativen Folgen des Kupierverbotes zu erleben und neu zu bewerten, allerdings auf Kosten der Hunde - aber ich fange schon wieder damit an.
Let's wait and see. Und vielleicht findet sich ja nochmal jemand, der was substanzielles über Züchtungen (kleiner Ohren, kurze Ruten) beitragen kann. Denn es ist sicher richtig, dass eine Rassestandart auch nicht (erst recht nicht) das Mass aller Dinge ist. Auch eine Rasse muss sich der Zeit anpassen - wenn es geht, und wenn es sinnvoll ist.
Kann man eine Anforderung - hypothetisch - formulieren? Dann würde mein Dobermann 2010 so aussehen: kleine Ohren, egal ob hängend oder stehend (damit die Katzen sie nicht zerbeissen können), und einen Schwanz, sagen wir mal 30 - bis 40 cm lang, besser kürzer (40 cm ist die halbe Länge eines normalen Türrahmens, ideal wären etwa 20 cm Schwanzlänge - Eine variante wäre, den Hunden das Wedeln wegzuzüchten, aber da bin ich eher skepisch). Weitere gewünschte Eigenschaften: Wegzüchten der Gefährdung von Magendrehungen und eine etwas geringer Ausgeprägte Dominanz, ohne an Temperament einzubüssen. Wie Du siehst, habe ich mit der Zucht keine Erfahrung, also sag mal was dazu!
Gruss Stephan
P.S.: Nur um zu zeigen, dass ich einsichtig bin: Immerhin hätten die betroffenen Vereine für eine Versuchszeit den Standart ändern können, dann hätte man den Beweis führen können, das sich das Verletzungsrisiko erhöht. Insofern spricht das gegen die Vereine. Und ich finde das mit den Standarts eigentlich auch ziemlichen Unfug, denn was hat das mit dem Hund zu tun, ob der Schwanz/Ohren kupiert sind oder nicht. Besser wäre da eine Empfehlung, die auf konkreten Erfahrungen beruht. Nach dem Motto, sie brauchen keinen kupierten Hund zu kaufen, wenn sie keine scharfen Ecken und Kanten im Haus haben, bei den Ohren empfehlen wir, alle Katzen und Büsche etc. zu entfernen (Das letzte bitte nur der Pointe wegen, ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine.