Schutztrieb ? :: Hundeerziehung + Soziales

Schutztrieb ?

von Antje(YCH) am 07. Februar 2002 11:31

Hallo Martin,

: Wat is nu wirklich wech?
: Vieles ist sicher noch da und kann durch züchterische öffnung wiederbelebt werden.

Natürlich. Vieles, was da ist, wird ja gar nicht als solches gesehen bzw. erkannt. In der Tierzucht gibt es aber die grobe Regel, daß, wenn man eine Erbanlage züchterisch festigen möchte (Reinerbigkeit), zehn weitere dafür verloren gehen, zum großen Teil für uns unbemerkt. Das fällt dann erst auf, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und verschwundene genetische Anlagen plötzlich als wichtig erachtet werden.

Zur "züchterischen Wiederbelebung": Das ist sehr schwierig. Vor allem, da der Hundezüchter i.d.R. nur über einen kleinen Zuchtstamm verfügt. Um z.B. eine genetisch veranlagte Arbeitsanlage zu retten (was ja so nicht richtig ist, um "eine Arbeitsanlage" zu formen braucht es ja viele verschiedene genetische, die sich gegenseitig beeinflussen), müßte man alle anderen Zuchtkriterien, die ja auch nicht so ganz unerheblich sind (z.B. Selektion auf Gesundheit), über Bord werfen. In unserem System der Hundezucht so gut wie unmöglich...

Viele Grüße

Antje

von Antje(YCH) am 07. Februar 2002 11:34

Hallo Thomas,

: mit aufopfernden schutz für dsas gemeinwohl hat das gar nix zu tun.
: das ist imho romantisches wunschdenken, wie man gerne die tapferkeit,
: solidarität, ergebenheit, treue unsere hunde sehen möchte.

Was beißt Du Dich denn immer an dieser Definiton fest? Außer von Dir habe ich das hier von noch keinem gehört. Und schon gar nicht von Leuten, die Hunde für irgendetwas ausbilden, sei es für den Sport, den Dienst, die Arbeit an der Herde, als Blindenführhund etc. ...

Viele Grüße

Antje

von Thomas(YCH) am 07. Februar 2002 11:36

: warum sollte ein Hund sein rudel sichern? er sichert allenfalls seine
: nachkommen, aber vorranging immer nur seine eigenen interessen, aber
: ganz sicher nicht sein rudel, vielleicht aus dem hintergrund der
: verantwortlichkeit, der zuständigkeit, hohem sozialem status, oder so
: ähnlich.
:
: und das ist mir nicht klar.

doch, ist es. ich denke, wir meinen beide dasselbe. mein obiger
absatz bezieht sich auf diesen "mutter-theresa"-ansatz, bei dem das
gemeinwohl im vordergrund steht.

:Von mir ausgesehen sichert er sein Rudel aus dem Interesse, dass er
:eben überleben kann, wenn sein Rudel stark ist. Seine eigenen
: Interessen sind eben, dass das Rudel geschützt wird.

nicht dass das rudel geschützt wird, sondern das der schutz, die
soziale sicherheit, die er durch das rudel hat, nicht gefährdet
wird.

: Ein egoistischer Grund, den hatte aber vielleicht auch Mutter Theresa, denn vielleicht glaubte sie dadurch in den Himmel zu kommen wenn sie gutes tut und somit wäre der Hintergrund letztendlich auch egoistisch.

*lacht* ja, kann schon sein... aber das glaube ich eher nicht.

ich bin ziemlich sicher, dass wir das gleiche meine, wir reden
nur noch ein wenig aneinander vorbei.

g, T.

von Thomas(YCH) am 07. Februar 2002 11:47

: Was beißt Du Dich denn immer an dieser Definiton fest? Außer von Dir habe ich das hier von noch keinem gehört. Und schon gar nicht von Leuten, die Hunde für irgendetwas ausbilden, sei es für den Sport, den Dienst, die Arbeit an der Herde, als Blindenführhund etc. ...


weil falsche begriffe zu falschem vorgehen führen. unter anderem
führt diese instinkthierarchie, das psychohydraulische triebmodel
zu solchen abstrusitäten wie dem "Triebstau" in der hundeausbildung,
dem "Pressing", dem "Zwang".

Ich denke auch hier, ähnlich wie beim verhaltensgestörten hund, das
nicht die symptome in der parforce-ausbildung geheilt werden können,
sondern das die motivation geändert werden muss. und das geht nur, in dem man sich das dazu notwendige wissen aneignet und z. b. auch die
korrekte inhaltlichkeit ethologischer begriffe kennt.

einer ausbildung durch triebstau u.a. des schutztriebes oder noch
schlimmer des wehrtriebes und durch anwendung von zwang, z.b. mit
elektroreizgeräten oder stachelhalsbändern kann man wahrscheinlich nur
mit der konfrontation nachprüfbarer und unleugbarer tatsachen begegnen.
tatsachen und fakten, die nachweisen, das nicht "zielorientiert" ist.

g, T.


G; t:

von Antje(YCH) am 07. Februar 2002 12:33

Hallo Thomas,

: Evolution bedeutet, dass etwas entsteht, was vorher nicht da war,
: was nicht vorbestimmt war, was es vorher nicht gab.
:
: entwicklung bedeutet, das sich etwas in vorbestimmten bahnen
: entwickelt. wenn sich leben z.b. aus einer keimzelle entwickelt,
: planmässig, so wie in der vergangenheit schon oft, dann ist das
: entwicklung.

So wie ich es gelernt habe ist die Evolution die stammesgeschichtliche Entwicklung aller Organismen, bedingt durch genetische Variation und Selektion. Genetische Variationen beruhen aber nicht nur auf Mutationen, sondern auch auf der Neukombination genetischer Merkmale. Beides wird eine Rolle gespielt haben bei der Entwicklung vom Wolf zum Haushund, und der Mensch gab den Selektionsdruck, den die Natur beim Wildtier gibt.


: wenn durch eine genetische mutation etwas entsteht, was es vorher
: nicht gab, dann ist das evolution.

Und Du weißt, daß es keine Mutationen gab bei der Entstehung unserer Hunde? Das wäre ein Paper wert bei Nature...


: : Ja, ist es mir (stell Dir vor, ab und an lese ich doch tatsächlich auch einmal...)
:
: *hmmmm*
: warum definierst du dann alle in diesem fachbereich "ethologie"
: gültigen begriffe einfach neu?

Tue ich das? Kommt vielleicht manchmal auf den Standpunkt an, von dem man etwas betrachtet. Wenn ich schreibe, daß die Haustierwerdung für mich eine Form der Evolution ist, weil hier Mutationen, Neukombinationen und Selektion zusammentreffen, definiere ich nix neu. Ausgangspunkt war, daß Du von irgend etwas "Künstlichem" ausgegangen bist. "künstlich" ist für mich aber etwas anderes...

Viele Grüße

Antje

von Antje(YCH) am 07. Februar 2002 12:37

Hallo P.H.,

: Ein egoistischer Grund, den hatte aber vielleicht auch Mutter Theresa,
: denn vielleicht glaubte sie dadurch in den Himmel zu kommen wenn sie
: gutes tut und somit wäre der Hintergrund letztendlich auch egoistisch.

Du erkennst das ganz richtig, auch beim Menschen gibt es das nicht, daß jemand etwas "nur für andere" tut. Selbst diejenigen, die aufopfernd für das "Allgemeinwohl" arbeiten, in welchem sozialen Bereich auch immer, sind Egoisten, denn sie befriedigen sich damit letzendlich selbst. Sie fühlen sich wohl dabei, wenn sie etwas für andere tun, und dieses Gefühl befriedigt sie. Damit will ich jetzt nicht die Arbeit dieser Menschen abwerten, wir können froh sein, daß es überhaupt noch jemanden gibt, der etwas für andere tut, aus welchem grund auch immer...

Viele Grüße

Antje

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