von Melli(YCH) am 30. März 2001 08:05
Hallo Danni,
ich habe einen 3 Jahre alten schwarzen DSH Mix, der aber zumindest optisch sehr Schäferhund ist.
Seine Eltern sind eher scheue Tiere, die nicht gut sozialisiert sind.
Wir konnten als erste aus dem Wurf aussuchen (waren auch von Anfang an immer mal wieder dort) und ich kann sagen: Wolf und wir passten von Anfang an wie Topf & Deckel zusammen :-) !!
Es stimmte einfach die Chemie zwischen uns und das ist bis heute natürlich immer noch so.
Wir haben ohne Hundeschule (weil wir keine gute gefunden haben und ich da sehr anspruchvoll bin) geschafft, aus dem auch eher SEHR vorsichtigen bis manchmal ängstlichen Wolf einen gut sozialisierten Hund zu "machen", der einfach nur toll ist.
Er macht mit anderen Rüden keinen Stress und auch sonst ist er total klasse. Er ist sehr umgänglich, gehorcht gerne und wir sind ein gut eingespieltes Team. Er ist sozusagen mein Traumhund, mit all' seinen Stärken und Schwächen.
Er lernt schnell, lernt gerne, ich kann ihn sehr gut motivieren, er hat Spaß daran, er kann unheimlich "albern" mit mir sein.
Er verhält sich anderen Hunden gegenüber sehr gut, wird immer sicherer und souveräner.
Ab und zu kommt der kleine Schisser wieder durch, aber damit kann ich gut leben. Wenn der Schisser durchkommt, ist Wolf aber ganz wie seine Eltern: Er ist kein Angstbeisser, sondern er flüchtet.
Ansonsten ist er ein ziemlich ausgeglichener Hund und sehr angenehmer Begleiter in allen Situationen.
Er schlichtet gerne Streit zwischen anderen Hunden und entwickelt sich immer mehr zu einem abgelärten Hund.
Allgemein zum Schäferhund:
Ich kenne sehr viele "gestörte" Schäferhunde (absolut kein Sozialverhalten), die dem Negativbild der Rasse entsprechen. Allesamt sind es Hunde, die irgendwelchen Idioten gehören, die mit Drill und Schmerz arbeiten (SEHR oft gesehen: Stachelhalsband). Die Hunde werden nur angebrüllt, oft geschlagen, es wird nach alten Schäferhundplatzdrillmethoden gearbeitet und sie werden von anderen Hunden weitgehend ferngehalten.
Der Schwachpunkt dieser Rase ist meiner Meinung nach, dass man sie EXTREM schnell verkorksen kann und sie dann super unangenehme Hunde sind, die zum Raufer werden und sich schnell mal einen Hund vorknöpfen.
Dies ist wie gesagt nur das Werk der Besitzer, die man alle in der Pfeife rauchen kann.
Richtig gut sozialisiert und absolut konsequent / liebevoll erzogen mit einer Portion Arbeit für den Hund, sind es meiner Meinung nach super tolle Hunde, nach denen man sicher (wie schon geschrieben wurde) süchtig werden kann.
Viele liebe Grüsse, Melli & Wolfi